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What's next? Wenn Altes geht, aber das Neue noch nicht da ist

Shownotes

// Ja, was kommt als Nächstes? Was hast du vor, im neuen Jahr und überhaupt? Was ist dein nächstes großes Ding? Wenn du dir diese Fragen nicht selbst stellst, dann tut es jemand anderes. Ich jedenfalls höre sie oft. Und aktuell habe ich keine Antwort darauf. Ist das schlimm? Schließlich schreibt der deutsch-japanische Philosoph Byung-Chul Han, dass in unserer Gesellschaft das, was wir vorhaben bzw. worauf wir hinarbeiten, mehr auf unsere persönliche Identität einzahlt, als das, was wir HEUTE sind und was wir in diesem Moment tun ... Diese Folge ist zum einen sehr persönlich, weil ich meinen eigenen Struggle mit diesem Thema sowie meine Gedanken über neue Projekte mit dir teile, sie macht aber auch Mut, das Nicht-Wissen auszuhalten – es sogar einzuladen, um aus einem leeren Raum ganz Neues entstehen zu lassen. Neue Reisen, neue Abenteuer, vielleicht sogar ein komplett neues Selbstverständnis.

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// Outro-Song: Dull Hues by Lull (audiio.com)

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich will nicht hingehen gerade und sagen, ich muss jetzt unbedingt noch schneller als jemand anderes Route X, Y machen.

00:00:09: Ich muss keine Route komplett neu definieren und die abreißen in einer bestimmten Zeit.

00:00:15: Ich muss nicht um die Welt.

00:00:17: Ich würde gerne etwas machen, was so ein Störprojekt ist, wo ich nicht meinem eigenen Muster folge.

00:00:30: Es gibt ein japanisch-deutschen Philosophen, der heißt Byung-Chul-Han und er hat einige sehr interessante Gedanken aufgeschrieben.

00:00:38: Sagt sinngemäß, dass diese Frage, was kommt als nächstes, fast eine Identitätsfrage ist in unserer Gesellschaft, weil wir uns über das definieren, was in Zukunft kommt.

00:00:55: und viel zu wenig über das, was und wer wir in diesem Moment sind.

00:01:14: Herzlich willkommen bei Freiraus, dem Podcast für mehr Freiheit und Abenteuer in unserem Leben.

00:01:21: Es ist schon fast.

00:01:23: Ende des Jahres.

00:01:25: Wir haben noch zwei Tage und ich glaube, diese Tage sollten wir nutzen, um nicht gleich wieder voll Gas jetzt reinzugehen in das.

00:01:37: Was kommt denn?

00:01:38: two-tausend-sechsundzwanzig.

00:01:40: Was machen wir denn?

00:01:40: Was haben wir denn für Vorsätze?

00:01:42: Was sind die nächsten Ziele?

00:01:43: Was sind die nächsten Projekte?

00:01:44: Und wie geben wir jetzt Gas?

00:01:47: Wie kommen wir dahin?

00:01:48: Sondern einmal noch diese Zeit nutzen, die zwischen den Jahren liegt und hier meist etwas ruhiger ist, um nochmal uns zu sortieren, um uns nochmal ein paar Gedanken zu machen.

00:02:02: bevor wir dann wieder losgaloppieren.

00:02:05: Und vielleicht uns auch die Frage stellen, ob dieses Losgaloppieren dann das ist, was den Jahresbeginn ausmacht, oder ob der Jahresbeginn jetzt, auch ein bisschen anders aussehen könnte.

00:02:21: als er es sonst so tut und auch für uns getan hat in der Vergangenheit.

00:02:27: Ich werde in der heutigen Folge auch darüber sprechen, was meine persönlichen Ziele für das neue Jahr sind, neue Projekte, wo es hingeht, ob es da überhaupt schon Ideen gibt, ob das neue Jahr für mich vielleicht ganz anders aussieht als die vergangenen.

00:02:46: Da werde ich dir einen Einblick geben.

00:02:50: Diese Folge ist aber wirklich auch eine Einladung, das Gefühl, dass vielleicht da gerade keine konkrete Idee da ist.

00:02:59: zu akzeptieren und in dieses Gefühl ganz bewusst reinzugehen, um daraus wieder Neues entstehen zu lassen, von dem wir vielleicht gerade noch gar keine Vorstellung haben, wie es konkret aussieht.

00:03:13: Mag jetzt so ein bisschen Waage klingen, bringen wir aber konkretes rein, konkrete Beispiele.

00:03:21: und auch ganz konkrete Handlungsempfehlungen, die ich zumindest für mich selbst habe.

00:03:26: Wie antworten wir auf diese Frage?

00:03:30: Was steht an?

00:03:31: Was kommt?

00:03:32: Was machst du als nächstes?

00:03:35: Ich kann das für mich beantworten.

00:03:36: Vielleicht steckt für dich da Inspiration drin.

00:03:39: Vielleicht findest du da auch für dich Ideen, die wertvoll sind, wenn es jetzt aus dem alten Jahr heraus und in das neue hineingeht.

00:03:50: Wir starten damit gleich.

00:03:51: Atmen aber vorher noch einmal kurz durch.

00:04:13: Zwei Tage vor Jahreswechsel.

00:04:15: Weihnachten liegt hinter uns.

00:04:16: Ich hoffe, dass du schöne Weihnachtstage verbracht hast.

00:04:20: Mit den Weihnachtstagen ist das alte Jahr aber ja quasi auch schon oft abgeschlossen.

00:04:27: Aber das neue hat noch gar nicht begonnen.

00:04:29: Deshalb ist diese Zeit so besonders zwischen den Jahren.

00:04:32: Deswegen heißt sie auch zwischen den Jahren oder wird so genannt, weil das alte gefühlt schon abgeschlossen ist irgendwie ja aber auch noch nicht so offiziell das neue aber noch nicht da ist.

00:04:45: wir sind so in between der kalender ist oft leerer als sonst was meist sehr schön ist.

00:04:52: die tage fühlen sich nicht so hart an wie sonst sondern weicher.

00:04:56: zumindest geht es mir so.

00:04:58: und das raum?

00:05:01: Nur, wir müssen wirklich aufpassen, dass wir diesen Raum nicht gleich wieder schließen, indem wir jetzt schon, ich habe es im Intro gesagt, knallhart wieder reingehen und da haben wir das Wort hart auch schon wieder.

00:05:17: Was wollen wir erreichen in zwei tausend sechsundzwanzig?

00:05:20: Was sind die Vorsätze und wie kommen wir da hin?

00:05:25: Natürlich dürfen wir gerne Ziele haben.

00:05:28: Natürlich dürfen wir uns auch gerne disziplinieren und diese Ziele angehen, das überhaupt nichts gegen einzubinden.

00:05:35: Es kommt aber auch oft vor, dass diese Ziele einen Raum wieder schließen und zumachen, weil wir vor schnell irgendwas formulieren, weil wir uns an anderen orientieren beim Formulieren dieser Ziele oder weil wir nur so Zwischen Leitplanken uns bewegen und das nehmen was kommt, wo vielleicht jemand eine Idee hat oder gerade was auf der Hand liegt und wir dann einfach dem so hinterher eiern.

00:06:05: Aber gar nicht mal fragen, okay, was ist es eigentlich, wo wir hin wollen?

00:06:11: und wenn das noch nicht so konkret ist, Welche Richtung wollen wir denn folgen, oder welche neue Richtung wollen wir unserem Leben geben im neuen Jahr?

00:06:24: Oder vielleicht sogar uns ganz öffnen und sagen wir gehen bewusst völlig ohne Ziel und ohne konkrete Idee, wo das hinführen soll, das neue Jahr, eben in ein neues Jahr.

00:06:40: Vielleicht hörst du diese Folge jetzt zwischen den Jahren, vielleicht hörst du sie aber auch zu einer anderen Zeit.

00:06:47: Und egal zu welcher Zeit du sie hörst, sie kommt genau richtig.

00:06:52: Denn wir können natürlich auch zu jeder anderen Zeit des Jahres uns mal hinsetzen und darüber nachdenken, wie wir weitermachen wollen, anstatt die ganze Zeit durchzurennen.

00:07:05: Dass ich diese Folge jetzt aufnehme, das hat natürlich zu tun mit dieser Zeit zwischen den Jahren, weil die sinnbildlich für das steht, um das es hier thematisch geht, es hat aber auch damit zu tun, dass ich gerade in den letzten Tagen wieder oft gefragt wurde, was denn als nächstes kommt.

00:07:26: Einmal war ich mit Menschen zusammen, weil ich das Jahr über sonst nicht so viel sehe, aber auch, weil natürlich das neue Jahr jetzt ansteht und das eine Frage ist, die wir Menschen stellen.

00:07:35: Was kommt denn jetzt im neuen Jahr?

00:07:38: Was ist dein nächstes Ding?

00:07:40: Vielleicht ist es bei mir nochmal besonders ausgeprägt, diese Frage, weil ich natürlich jemand bin, der in den vergangenen Jahren auch viel über diese Projekte gelebt hat, sich definiert hat und auch wahrgenommen wurde über Abenteuerprojekte, über Bücher und so weiter.

00:08:01: Da war immer irgendwie was in den vergangenen Jahren.

00:08:04: Ich habe mir gerade nochmal darüber Gedanken gemacht.

00:08:07: Wenn ich mal auf die letzten vier, fünf Jahre gucke, mal ausgehend von der Deutschlandtour, die ich gemacht habe.

00:08:14: Ich bin ja mit dem Stand Up Paddle Board von der Zugspitze bis nach Sylt.

00:08:18: kreist, zu Fuß und auf dem Wasser.

00:08:22: Das war im Jahr two-tausend-einundzwanzig.

00:08:26: Pandemie war eh so ein Einschnitt, deswegen eignet sich das ganz gut, da mal anzufangen.

00:08:31: Zwei-tausend-einundzwanzig.

00:08:33: Das war natürlich was, wo ich Ende zwei-tausend-zwanzig drüber sprechen konnte.

00:08:37: Was hast du vor?

00:08:38: Ja, ich werde mit dem Sender Paddleboard durch Deutschland.

00:08:43: Das war ein großes Projekt.

00:08:45: Dann im darauffolgenden Jahr, in dem ich schon im Jahr- und Jahrzehnte gearbeitet habe, kam mein Buch über dieses Abenteuer raus, an dem ich schon im Jahr- und Jahrzehnte gearbeitet habe.

00:08:56: Aber das war was, was ich dann erzählen konnte.

00:08:59: Was kommt im neuen Jahr?

00:09:01: Ein Buch.

00:09:02: Dann im Jahr- und Jahrzehnte kam der Film.

00:09:05: über dieses Abenteuer heraus.

00:09:08: Wir haben eine große Kinotour gemacht, waren viel unterwegs.

00:09:10: Der Kai Hatta-Mann, der diesen Film gemacht hat und ich auch wieder etwas über, das ich gut sprechen konnte.

00:09:17: Da hat sich immer so das eine aus dem anderen ergeben.

00:09:20: Und das war großartig.

00:09:21: Ich will überhaupt nicht bewerten an dieser Stelle.

00:09:24: Ich will nur sagen, ich hatte immer etwas, was die Jahre definiert hat.

00:09:29: Das war dann Dreiundzwanzig, das der Film kam und zweitausendvierundzwanzig kam das nächste Buch am besten draußen im Maligverlage erschien.

00:09:43: Also im vergangenen Jahr war ich mit meiner Familie unterwegs, drei Monate Auszeit in Costa Rica.

00:09:49: Natürlich auch ein großes Abenteuer, ein Projekt, was ich im Jahr ist, schon ankündigen konnte und jedem erzählen konnte und jeder, der es wissen wollte oder die es wissen wollte, ja, da kommt was im neuen Jahr.

00:10:04: Wenn ich jetzt auf das vor uns liegende Jahr gucke und diese Frage kommt, was machst du denn in zwei tausend sechsundzwanzig neues großes, dann habe ich keine Antwort darauf.

00:10:16: Es kommt kein neues Buch, es kommt kein neuer Film, zumindest bis dato.

00:10:21: Ich will das nicht ausschließen, dass das noch passiert, aber aktuell habe ich da nichts zu verkünden.

00:10:27: Ich habe auch aktuell kein neues großes Abenteuerprojekt geplant.

00:10:33: Und da diese Frage so oft kommt, frage ich mich natürlich selbst, was ist es denn, was als nächstes kommt?

00:10:41: Ich weiß noch ganz genau, ich hatte am Ende dieser Abenteuer-Landtour, also dieser Reise durch Deutschland mit dem Standard-Petalboard, als ich da ankam auf Sylt, das Gefühl, das muss jetzt alles erst mal sacken.

00:10:56: Ich kann jetzt nicht gleich an das nächste denken und habe da schon ganz bewusst gesagt, Ich will nicht gleich wieder ins Neue reinrennen.

00:11:06: Auch da weiß ich noch ganz genau, kam vom ersten Tag an die Frage, was ist das nächste.

00:11:12: Ich war wirklich kaum angekommen und wurde gefragt, was ist das nächste.

00:11:18: Wie gesagt, ganz bewusst habe ich mich dieser Frage verwehrt und mir erst mal Zeit gegeben, das alles sacken zu lassen.

00:11:25: Ein Buch darüber zu schreiben und ein Film darüber zu machen, das hat natürlich geholfen, das nochmal zu verarbeiten.

00:11:33: Aber mittlerweile ist es jetzt auch vier Jahre her, vierundhalb sogar, dass ich unterwegs war, dass ich aufgebrochen bin zu dieser Tour.

00:11:43: Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich weiß, ich habe das gut verarbeitet.

00:11:47: Jetzt wäre da Raum für etwas Neues.

00:11:50: Aber was ist dieses Neue?

00:11:53: Es gibt so viele Möglichkeiten.

00:11:55: Das ist natürlich auch ein Privileg, was ich habe, was wir haben, die wir alleine schon einen Pass haben, mit dem wir in fast jedes Land einreisen können.

00:12:05: Es steht uns eigentlich die Welt offen.

00:12:08: Was ist denn jetzt das nächste Abenteuer, die nächste Reise, das nächste Projekt?

00:12:15: Ich wäre mich dagegen so zu denken, wie ich es in der Vergangenheit durchaus getan habe und wie viele Menschen die ähnliche Sachen machen, beruflich, wie ich es tue, wie die das tun.

00:12:32: Auch das keine Bewertung.

00:12:34: Ich will nicht hingehen gerade und sagen, ich muss jetzt unbedingt noch schneller als jemand anderes Route x, y machen.

00:12:43: Ich muss keine Route komplett neu definieren und die abreißen in einer bestimmten Zeit.

00:12:49: Ich muss nicht um die Welt.

00:12:52: Ich würde gerne als nächstes etwas machen, was auch für mich selbst so ein Stör.

00:13:01: Projekt ist, wo ich nicht meinem eigenen Muster folge, sondern auch mich selbst herausfordere und mich in etwas Neues begebe.

00:13:12: Aber, wie das aussieht, habe ich gerade noch keine Ahnung.

00:13:15: Ich spüre, dass ich dafür offen bin, aber ich kann es gerade noch nicht wirklich greifen.

00:13:22: Das ist kein Hilferuf und es muss sich auch keiner Sorgen machen.

00:13:27: Und genau darum geht es auch in dieser Folge, dass wir so etwas ganz bewusst aushalten und es auch einladen dürfen und nicht immer versuchen müssen, aus diesem Gefühl herauszukommen, indem wir uns jetzt irgendwas suchen, was dann das nächste Ding ist, damit wir eine Antwort haben auf diese Frage.

00:13:50: Nicht zu wissen, was als nächstes kommt, wird ja oft als Mangel gesehen.

00:13:53: Dabei kann es etwas ganz, ganz Tolles sein.

00:13:58: Es gibt ein japanisch-deutschen Philosophen, der heißt Byung-Chul-Han.

00:14:02: Und er hat einige sehr interessante Gedanken in diesem Zusammenhang aufgeschrieben.

00:14:08: Und sagt sinngemäß, dass diese Frage, was kommt als nächstes, fast eine Identitäts- Frage ist in unserer Gesellschaft, weil wir uns über das definieren, was in Zukunft kommt.

00:14:25: Projekte, all das, was wir angehen wollen und viel zu wenig über das, was und wer wir in diesem Moment sind.

00:14:34: Und wer keine Antwort auf die Frage hat, was als nächstes kommt, der wirkt schnell orientierungslos, obwohl er vielleicht gerade total aufmerksam und offen ist.

00:14:45: So verrückt.

00:14:46: Oder?

00:14:46: Und wenn wir schon bei klugen Gedanken sind und klugen Menschen, die sich diese klugen Gedanken gemacht haben, dann können wir auch über Victor Turner sprechen.

00:14:54: Ist eine Anthropologe gewesen.

00:14:56: Einer, der sich unter anderem sehr auseinandergesetzt hat mit Übergangsritualen, wo es ja auch immer darum geht, von einer Lebensphase in eine andere zu treten.

00:15:09: Und der hat diesen Zustand zwischen den Phasen als Liminalität.

00:15:15: bezeichnet.

00:15:16: Liminale Phasen sind nach Victor Turner genau diese Übergänge.

00:15:21: Man ist nicht mehr das, was man war, aber auch noch nicht das, was man wird.

00:15:26: Genauso wie das alte Jahr noch nicht vorüber ist, aber das neue noch nicht ganz da ist.

00:15:33: Also auch da gibt es eine ganz, ganz klare Parallele zu der Zeit aktuell.

00:15:38: Wie gesagt, wir können das aber auch alles losgelöst von dieser Zeit zwischen den Jahren betrachten.

00:15:43: In diesen Liminalitätsphasen lösen sich die alten Rollen, alte Gewissheiten, alte Identitäten stückweit auf und viele fühlen sich deshalb oft unsicher in dieser Zeit instabil oder leer.

00:16:01: was aber vor allem mit dem zu tun hat, was ich gerade beschrieben habe mit diesen gesellschaftlichen Erwartungen.

00:16:07: An sich ist dieser Lehreraum nicht bedrohlich, sondern er ist eine wunderbare Möglichkeit.

00:16:15: Und da sind wir beim nächsten Klugenmenschen, nämlich dem Psychoanalytiker Donald Winnie-Cott.

00:16:22: Der hat ganz viel mit Kindern gearbeitet und bezeichnet diese Übergangsräume auch als Spielräume, als Räume, in denen nichts entschieden werden muss, in denen wir nicht funktionieren, sondern einfach sein dürfen, auch unserer Fantasie freien Raum lassen dürfen.

00:16:43: Ein Raum, den Winnicot nicht nur als Spielraum bezeichnet, sondern auch als Potential Space, also als ein Raum des Potentials in dem Kreativität.

00:16:56: entstehen kann, indem Phantasien spielerisch umgesetzt werden können und damit schon nicht mehr nur Phantasien sind, indem das, was wir tun, aber auch nicht nur die kalte Realität ist, sondern da ganz viel mehr reinkommt.

00:17:14: Wenn wir an Kinder denken, können wir uns das vorstellen, oder?

00:17:17: Winnicott hat aber immer gefordert, dass das auch Erwachsenen sehr, sehr hilft und Erwachsenen gut tun kann, da wieder hinzukommen, Dinge auszuprobieren und den Raum zu geben.

00:17:31: Winnicott hat einen weiteren Begriff geprägt, und zwar den des Falschen selbst, des Falsself, das Leistung... bringen muss und irgendwie was da bietet für Zustimmung, dass etwas unterdrückt, dass irgendwie nicht so richtig mit dem zusammenpasst, was du in deinem Inneren bist.

00:17:56: Im Spiel darfst du erst mal sein, wer du willst.

00:18:00: Die Frage ist natürlich, wie können wir das spielerische wirklich umsetzen auch in unserem Alltag?

00:18:06: Aber darauf habe ich hier keine allgemeingültige Antwort.

00:18:11: Das müssen wir jeder, jede für uns selbst herausfinden.

00:18:16: Wichtig ist aber vor allem dem Raum zu geben und das überhaupt erst mal zu erlauben und nicht gleich wieder zu deckeln.

00:18:25: Was ich jetzt sage, das kann schnell falsch verstanden werden, vor allem wenn wir so tradierten Denken muss, dann folgen, in denen eine Therapie immer etwas mit Krankheit zu tun hat.

00:18:37: Aber auch das, sagt Minicot, der selbst Psychoanalytiker war, dass eine Therapie eine sehr, sehr gute Möglichkeit sein kann, genau dieses spielerische aufzugreifen, wieder zu beleben, darzustellen, weil wir in einer Therapie oft erstmals wieder gezeigt bekommen, wie das funktionieren kann, sich zu sagen.

00:19:03: Hey, was wäre wenn, wenn ich jetzt frei entscheiden könnte, wer würde ich sein wollen, was würde ich tun wollen in einer bestimmten Situation?

00:19:13: Das hat ja ganz viele Elemente des Fantasievollens.

00:19:18: Also ich stelle mir etwas vor, wie etwas wäre und bringe das dann wieder zusammen mit der Realität.

00:19:27: Also eine Therapie oder einen... Coaching auch gerne auch ein sich zusammensetzen mit Sparringspartnern, Gleichgesinnten und Rumspinnen kann total helfen.

00:19:42: da wieder hinzukommen und in einem solchen spielerischen Raum dann kreativ zu werden, das dann vielleicht abzugleichen mit der Realität, Sachen in der Realität mal auszuprobieren, wieder zurückzukommen, wieder anzupassen und ja zu schauen, was daraus entsteht.

00:20:00: Ich habe das vorhin schon kurz gesagt, mir fällt das auch gerade gar nicht so leicht, aber ich sehe das als Herausforderung und ich habe das Gefühl, dass das gerade eine Vorbereitung ist, diese Phasen, der ich aktuell bin, wo ich sage, für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für für.

00:20:34: Und vielleicht werde ich in einem Jahr hier sitzen und sagen, wow, zwanzig, sechsundzwanzig.

00:20:39: Was war das für ein krasses Jahr?

00:20:41: Mit was für spannenden Projekten?

00:20:44: Insofern an dieser Stelle nochmal ganz klar, wenn du konkrete Ziele hast fürs neue Jahr, super.

00:20:51: Du hast jetzt nochmal die Möglichkeit, die zu hinterfragen.

00:20:55: Das neue Jahr hat noch nicht begonnen, ohne jetzt komplett alles ins Wackeln bringen zu wollen bei dir.

00:21:02: Aber wenn das richtige Ziele sind, wenn das gute Ziele sind, wenn das stimmige Ziele sind für dich, dann werden die auch einem Hinterfragen standhalten und auch danach vielleicht noch mal stärker für dich sein, noch mal klarer für dich sein.

00:21:16: Solltest du aber noch keine Ziele haben fürs neue Jahr.

00:21:20: keine neuen Projekte, keine Antwort auf die Frage, was kommt als nächstes?

00:21:26: Dann ist das auch völlig in Ordnung und dann kann daraus was ganz Wunderbares entstehen.

00:21:34: Wichtig ist aber, dass du das auch genau so siehst und erkennst.

00:21:39: Wenn du dich ständig nur fertig machst und sagst, ich muss jetzt aber was liefern, ich muss jetzt was Konkretes formulieren, ich muss jetzt aber, ich muss, ich muss, ich muss, dann wird es schwierig aus dieser Situation aus diesem Raum heraus wirklich kreativ zu werden, weil du dann nicht aufmerksam bist für das, was da kommt an Impulsen, Ideen, Gedanken, denen es sich zu folgen oder die es vielleicht auch einfach mal auszuprobieren lohnt.

00:22:10: Ich hatte so eine Phase im November und ich muss sagen, das war noch deutlich schwieriger als jetzt zu wissen.

00:22:18: Ich muss einfach nur in Anführungszeichen aushalten, dass ich noch kein konkretes Ziel, kein konkretes Projekt habe.

00:22:28: Und zwar eine Phase, in der ich eben nicht so richtig wach und da war, in der ich mir Druck gemacht habe, dass da jetzt was Neues kommen muss.

00:22:37: Und interessanterweise war das genau eine Phase, in der ich auch das Gefühl hatte, ich bin gerade weit weg von meiner persönlichen Identität, von dem, was mein Selbstverständnis auch ausmacht.

00:22:52: Ich war im November wenig draußen.

00:22:56: Ich habe mit dem Eisbaden in diesem Winter erst relativ spät angefangen und habe in dieser Zeit zum Beispiel noch nicht in meiner Wanne im Garten gelegen, in meiner Eiswanne.

00:23:09: Das habe ich dann Anfang Dezember dieses Jahr erst begonnen und merke allein schon dadurch in diesem Jahr, dass ich viel wacher bin.

00:23:19: viel mehr da bin, dass da was von meiner Identität zurückkommt.

00:23:23: Klingt verrückt, ist aber so.

00:23:25: Ich habe Anfang November auch angefangen wieder mehr drin zu schlafen, weil wir eine neue Matratze haben und das ein Grund war, warum ich vor einem guten Jahr mal auf die Terrasse gezogen bin nachts und dann ein Jahr nur draußen geschlafen habe, mit ganz ganz wenigen Ausnahmen.

00:23:45: Und im November habe ich dann fast nur noch drin geschlafen.

00:23:48: Das habe ich jetzt auch dann im Dezember wieder ein bisschen angepasst, dass da im Alltag wieder mehr ist, was mich wirklich ausmacht und nicht von außen definiert, sondern ich habe gemerkt, das macht mich wirklich aus meinem Inneren heraus, aus.

00:24:06: mehr wieder draußen geschlafen, das Eisbaden aufgenommen, wieder mehr draußen unterwegs gewesen, auch kleine Abenteuer gemacht, Mikroabenteuer und sofort gemerkt, aha, jetzt kann ich diese Phase auch anders sehen, habe einen anderen Blick da drauf.

00:24:26: Und das vielleicht auch nochmal nur als Impuls für dich, wenn du dich da gerade möglicherweise bisschen verloren fühlen solltest.

00:24:37: Dann such dir kleine Dinge im Alltag, die dir ein gutes Gefühl geben, die dich wach und aufmerksam machen.

00:24:43: Und guck mal, ob du dir eine Sparringspartnerin, ein Sparringspartner suchst, mit dem du über das sprechen kannst, was dich bewegt.

00:24:52: Wie gesagt, muss keine Therapeuten sein, muss kein Coach sein, kann auch jemand gleichgesinntes sein, kann theoretisch sogar eine KI sein, wenn sie denn gut ist.

00:25:04: Das ist verrückt, wie gut die teilweise Sachen zurückspielen.

00:25:08: Das kommt natürlich sehr darauf an, wie du die fütterst und es ist sehr wichtig, dass du das nicht für komplettbare Münze nimmst, was du da zurückbekommst.

00:25:19: Aber das solltest du ohnehin bei keinem Sparringspartner tun.

00:25:21: Wenn da irgendwo einer oder eine ist, die dir sagt, was du machen sollst, dann ist das die falsche Sparringspartnerin.

00:25:30: der falsche Sparengspartner.

00:26:22: I've been coming up empty without a say.

00:26:26: I love you passing even when the bad weeks and months hurt like hell.

00:26:39: Sometimes it'll get real blue with me and we can make I'm here if the truth feels new.

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