Plötzlich war da dieses UFO – das nicht ganz perfekte Atlantikabenteuer des Michael Walther
Shownotes
// Michael Walther hat schon viel erlebt auf dem Wasser, aber ein solches Projekt, das war auch für ihn eine ordentliche Hausnummer: mit dem Standup-Paddleboard über den Atlantik – drei Monate völlige Einsamkeit, Schufterei, Wind und Wellen. Die Einsamkeit kickt schon wenige Seemeilen nach dem Start unerwartet krass rein, wenig später spielt das Meer verrückt. Und doch groovt Michael sich nach ein paar Tagen ein auf seiner Nussschale von Board. Bis, ja bis es in dieser einen Nacht auf einmal so richtig rummst ... In dieser Folge spreche ich mit Michael über die Vorbereitungen, die für ein solches Abenteuer notwendig sind, über Risikomanagement, das Alleinesein und seine persönlichen Ziele. Michael verrät, wie wenig romantisch es da draußen für ihn während dieses Abenteuers war und wie schwer es ihm noch heute fällt, das Erlebte richtig einzuordnen. Ein sehr ehrlicher Talk, aus dem du selbst dann eine Menge mitnehmen kannst, wenn du selbst nicht unbedingt scharf darauf bist, morgen in See zu stechen.
// Alle Werbepartner des FREI RAUS Podcast und aktuelle Rabatte für Hörer:innen findest du unter https://www.christofoerster.com/freiraus-partner
// Hier kannst du den wöchentlichen Newsletter zum Podcast abonnieren: https://www.christofoerster.com/freiraus
// Ich freue mich, wenn du den Podcast mit einem keinen Beitrag unterstützt! Alle Infos dazu ebenfalls auf https://www.christofoerster.com/freiraus
// Outro-Song: Dull Hues by Lull (audiio.com)
Transkript anzeigen
00:00:00: Auf einmal hört ich einen lauten Knall und das Board legte sich auf die Seite.
00:00:04: Ich bin rübergeflogen, einmal auf meinen Instrumententafel, mir das Schulter ziemlich hart drauf gelandet.
00:00:08: Dann knirschte es richtig lange und laut und dann knallte es nochmal und dann richtete sich das Board wieder auf.
00:00:14: Und mein erster Gedanke war, Scheiße, du bist doch an Land gespült worden, du hast verschlafen.
00:00:20: Ich mache solche Touren auch, weil ich Bock auf Abenteuer habe oder auf spannende Momente oder auch mich selbst in besonderen Situationen zu erleben.
00:00:27: Mein Gedanke war nur, ich sehe jetzt drei Monate kein Mensch.
00:00:32: Damals ein bisschen auf sich selbst zurückzufallen und wieder ein Gespür für sich selbst zu bekommen und auch diese Empfindung mit sich selbst auszumachen, das ist wirklich hilfreich.
00:00:39: Sich selbst überhaupt auch erstmal die Zeit zu geben, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen.
00:00:58: In heute einem ganz besonders kräftigen Moin, weil in dieser Folge zwei Norddeutsche zusammenkommen.
00:01:05: Moin und herzlich willkommen bei Freiraus, dem Podcast für mehr Freiheit und Abenteuer in unserem Leben.
00:01:12: Ich bin Christoph Förster und der andere Norddeutsche in der heutigen Folge, das ist Michael Walter.
00:01:19: Michael hat gerade sich was Großes vorgenommen und zwar mit dem Stand-up-Pedalboard über den Atlantik zu paddeln.
00:01:28: Von dieser Reise wird er uns heute erzählen.
00:01:32: Er wird uns auch davon erzählen, wie das ist zu scheitern, denn so viel vorweg er ist nicht.
00:01:39: angekommen, drüben auf der anderen Seite des großen Teiches.
00:01:44: Insofern ja geht es heute auch um das Scheitern.
00:01:47: Es geht um den Umgang mit dem Scheitern und die Frage, ob wir vielleicht manchmal das auch zulassen sollten, dass wir Dinge nicht zu Ende bringen.
00:01:56: Es geht um das Gefühl, ganz alleine zu sein, da draußen auf dem großen Ozean.
00:02:00: Wie war das für Michael, als er auf einmal aus dem Mobilfunknetz raus war und keine normalen Anrufe mehr tätigen konnte?
00:02:08: Wie geht das überhaupt mit einem Standard Paddleboard über den Atlantic zu fahren?
00:02:14: Was ist das für ein Board, mit dem man da aufgebrochen ist?
00:02:17: Welche Technik ist nötig, damit so ein Unterfangen auch so sicher wie möglich ist?
00:02:22: Wir sprechen über acht Meter hohe Wellen und eine Nacht, in der es kräftig gerumst hat.
00:02:28: Natürlich erfährst du in dieser Folge auch, warum Michael immer wieder aufbricht auf solche Abenteuer.
00:02:35: Wir gehen jetzt gleich rein in das Gespräch mit Michael Walter.
00:02:38: Schneide ich schon mal an.
00:02:39: Atmen vorher, aber noch einmal tief durch.
00:03:02: Michael, schön, dass du da bist.
00:03:04: Herzlich willkommen.
00:03:04: Vielen, vielen Dank.
00:03:05: Freut mich, hier zu sein.
00:03:06: Ja, lass uns mal quatschen über das Standard-Peddeln, über den Atlantik, über große Projekte und dann auch gerne darüber, was wir von den großen Projekten mitnehmen können.
00:03:16: Das ist mir immer ganz wichtig.
00:03:17: Dann auch ins Kleinerein für unseren Alltag.
00:03:21: Weil nur das große Bestaunen, die wenigsten machen das ja, dann selbst die ganz großen Dinger, dann sitzen dann da und denken, wow, würde ich auch gerne da, wie toll.
00:03:31: Aber was bedeutet das denn für uns?
00:03:33: Vielleicht kommen wir da so ein Stück weit hin.
00:03:35: Ich kann mich
00:03:36: ein bisschen beruhigen.
00:03:37: Bei meinem letzten Projekt haben die meisten gesagt, auf gar keinen Fall.
00:03:40: Also von daher, wow, das will ich auch, kam da selten, ne?
00:03:43: Ich bin ja auch und wir müssen auch da aufpassen, dass wir nicht zu sehr in Nerd Talk abgleiten.
00:03:46: Ich bin ja selbst begeistert, der Stand Up Paddler.
00:03:49: Den wenigstens mal nach Helgoland gefahren mit dem Stand Up Paddle Board.
00:03:53: Richtig gut.
00:03:54: Und hatte da aber schon noch so ein kleines Begleitboot hinter mir.
00:03:57: Das hattest du nicht auf deiner großen Tour jetzt.
00:04:00: Aber das ist schon was, wo die Leute sagen, okay, das... Reizt mich jetzt nicht so in die Vorstellung.
00:04:06: Und dann über den Atlantik.
00:04:08: Das ist so dein großes Projekt jetzt gerade gewesen.
00:04:11: Du bist noch gar nicht allzu lange wieder zurück von der Tour über den Atlantik.
00:04:17: Die nehmen wir das direkt vorweg, dich dann gar nicht über den Atlantik geführt hat.
00:04:22: Wie weit bist du gekommen?
00:04:24: Ja, genau.
00:04:24: Das ist leider auch deutlich kürzer gewesen, als ich gedacht habe.
00:04:28: Ich bin in Portugal gestartet.
00:04:29: Mein Ziel war es eigentlich, sechstausend Kilometer bis nach Französisch-Gurjana in Südamerika zu paddeln.
00:04:36: Ich wollte von Kontinent zu Kontinent.
00:04:38: Das war für mich wichtig, weil ich irgendwie davon ausging.
00:04:41: Ich bin eigentlich Jurist.
00:04:42: Vielleicht kommt da so ein bisschen diese Spiehnlichkeit her, dass ich gedacht habe, ne, eine Atlantik-Überquerung ist wirklich von Kontinent zu Kontinent.
00:04:48: Die startet man nicht auf einer Insel.
00:04:51: Und natürlich liegen die Kanaren zum Beispiel auf dem Weg.
00:04:53: Da gibt es ja auch einmal eine Ruderigatte und für mich war es trotzdem wichtig in Europa zu starten.
00:04:59: Und leider hat mich dann die Reise tatsächlich nur von Europa bis zu den Kanaren geführt, weil ich vor der Ventura ein Container oder wahrscheinlich war es ein Container mit meinem Board getroffen habe und ich dann so starke strukturelle Schäden am Board hatte, dass ich die Reise da abbrechen musste.
00:05:15: Es waren deswegen nur tausend zweihundert Kilometer statt sechstausend.
00:05:18: Aber Es waren trotzdem viele sehr, sehr beeindruckende Erlebnisse, die ich da sammeln konnte.
00:05:22: Und ich würde auf jeden Fall nichts zurückdrehen wollen.
00:05:24: Das war eine richtig interessante und lehrreiche Zeit.
00:05:27: Wahrscheinlich ein Container.
00:05:30: Warum kannst du es nicht genau sagen?
00:05:31: Da muss man mit rein in die Situation.
00:05:32: Wie hast du dir erlebt?
00:05:33: Also, ich hatte gegen neunzehn Uhr an dem Abend einen Gespräch mit SternTV.
00:05:39: Wir haben eine kleine Aufzeichnung gemacht und ich habe mich dann danach... Kurz noch mal hingelegt.
00:05:45: Ich habe mich noch mal in meine Kabine in meinem Board gelegt, um ein bisschen zu schlafen.
00:05:50: Ich war noch relativ weit von der Küste Freudeventuras weg.
00:05:53: Ich wollte eigentlich in der Nacht um die Südspitze der Insel rum.
00:05:57: Und so Landnähe ist mit diesen Booten oder mit diesen Boards immer ziemlich kritisch.
00:06:03: Also ich habe ja für die Reise ein ehemaliges Offshore-Ruderboot umfunktioniert zu einem Steader-Puddleboard.
00:06:10: Diese Boote sind sehr sehtüchtig, aber auch etwas größer und höher.
00:06:15: Wenn man zum Beispiel aufländigen Wind hat, kann einen der Wind relativ schnell auf die Küste schieben, ohne dass man was dagegen unternehmen kann.
00:06:21: Deswegen hält man sich ganz gerne von der Küste fern.
00:06:24: Vor allem wenn man schläft, war man natürlich dann, wenn man sich eine Stunde hinlegt und schläft und vielleicht ein, zwei Sehmeien treibt in der Zeit, vermieden möchte, dass man bei einem kleinen Winddreh irgendwo an die Küste gespült wird.
00:06:34: Und ich war also gegen neunzehnundzwanzig Uhr noch relativ weit draußen und habe gedacht, naja, du näherst dich heute im Laufe des Abends immer näher der Insel an, dann gehen wir lieber jetzt nochmal eine Runde schlafen, leg dich nochmal ein bisschen hin.
00:06:45: und dann wollte ich eigentlich gegen zweiundzwanzig, dreiundzwanzig Uhr weiter paddeln.
00:06:48: Da war nochmal eine kleine, eine kleine Liveschalte mit SternTV geplant und dann wäre ich so in die Nacht weitergepaddelt und hätte mich an der Südspitze vorbeigekämpft.
00:06:59: Ja, und dann lag ich in meiner Kurie und im Schlaf hat man ja kein echtes Zeitgefühl.
00:07:04: Auf einmal hört ich einen lauten Knall und das Board legte sich auf die Seite.
00:07:08: Ich bin rübergeflogen, einmal auf meinen Instrumententafel, mir das Schulter ziemlich hart drauf gelandet.
00:07:13: Und dann knirschte es richtig lange und laut und dann knallte es nochmal.
00:07:17: und dann richtete sich das Board wieder auf.
00:07:20: Und mein erster Gedanke war, Scheiße, du bist doch an Land gespült worden, du hast verschlafen.
00:07:25: Weil die Mechanik nahezu identisch war.
00:07:27: Also wenn so ein Boot auf dem Land läuft, dann kommt erst das Schwert auf dem Boden.
00:07:32: Das Schwert sorgt dann dafür, dass das Boot quer schlägt und sich auf die Seite legt.
00:07:36: Und wenn es dann theoretisch über irgendeinen Felsen rübergerutscht ist, richtet sich erst mal wieder auf und treibt weiter Richtung Küste.
00:07:42: Und ich habe dann aber gemerkt, nee, ich habe einen kurzen Blick auf die Uhr geworfen.
00:07:46: Ich hatte gerade mal eine Viertelstunde geschlafen.
00:07:47: Ich kann nicht so dicht ans Ufer getrieben sein.
00:07:49: Ich hatte noch tausend Meter Wasser unter mir.
00:07:52: Und dann bin ich hoch an Deck.
00:07:54: und habe mir erstmal umgeguckt, ob da ein Schiff in der Nähe ist, ob irgendwas mich quasi überfahren hat.
00:08:01: Es waren keine Lichter zu sehen, es war nichts zu sehen, es war auch schon sehr dunkel, aber man sieht nachts auf dem Wasser eigentlich relativ gut, weil man ja kein störendes Licht hat.
00:08:10: Und dann habe ich angefangen die Schäden zu sichten und oberflächlich betrachtet habe ich vor allen Dingen an der Kabine vorne an so einem kleinen Überhang den richtig großen Stück rausgebrochen.
00:08:20: Ich sage ganz bewusst rausgebrochen, weil sich da ziemlich sicher, was hintergehakt hat und ein Stück wirklich weggebrochen hat.
00:08:26: Das ist keine Druckstelle.
00:08:28: Ich bin jetzt kein Materialwissenschaftler, aber ich habe so viel Ahnung von von Laminaten.
00:08:32: Ich bin den Gattasegler.
00:08:33: Ich habe oft genug gebrochenes Laminat gesehen.
00:08:35: Also es sieht ziemlich deutlich danach aus, dass da was ausgebrochen
00:08:38: ist.
00:08:39: Das war aber
00:08:39: oberhalb der Wasseroberfläche.
00:08:41: Also meine Theorie ist und das ist halt nur eine Theorie.
00:08:44: Ich habe mir im schwersten Gott hintergetroffen.
00:08:45: Das Boot hat sich auf die Seite gedreht, hat sich dann mit diesem Überhang hinten irgendwo hinter geklemmt.
00:08:49: Das hat dann gehakt und Das Boot wollte sich aber wieder aufrichten durch seine eigene Dynamik, dann knallte es laut.
00:08:55: Das zweite Mal, dann ist es wieder hochgekommen.
00:08:58: Ich habe auch rote Lackspuren am Boot.
00:09:00: Das ist definitiv kein Blut, weil einige Leute sagen, ich habe da einen High angegriffen.
00:09:04: Sondern es ist definitiv Lack.
00:09:06: Und also, ob es ein Container war.
00:09:09: Oder ob es eine fast versunkene Stahlsegeljacht war.
00:09:12: Aber ich würde sagen, es war irgend ein menschengemachter Gegenstand.
00:09:15: Aus einem sehr harten Material, wahrscheinlich Stahl, das hörte man am Aufprall.
00:09:19: dass es einfach sehr hart war.
00:09:20: Das war definitiv kein Wahl oder kein Nichts Natürliches.
00:09:24: Und es muss was Großes gewesen sein und damit es schwimmt, muss es irgendwie eine Luftblase drin gehabt haben.
00:09:30: Und irgendwie kann man sich das so ein bisschen zusammenreimen, ob das jetzt ein zwanzig Fuß Container, vierzig Fuß Container oder nur irgendwie ein Gestell war, was irgendwas beinhaltete oder eine Stahlpalette, die irgendwo noch einen Wasserkanister, keine Ahnung.
00:09:43: Also irgendwas muss ja geschwommen haben und trotzdem war es hart.
00:09:46: Und deswegen bin ich mir relativ sicher, dass es was Containerartiges war.
00:09:49: Genau.
00:09:50: Und ich war dann ja sehr ufahndah.
00:09:53: Also es waren fünfzehn Sehmeilen bis zum nächsten Hafen.
00:09:57: Und da bin ich erst mal, muss sich eine Entscheidung fällen.
00:10:00: Und ich habe dann überlegt, ob ich weiterpatte, direkt und einfach so ein bisschen darauf ankommen lasse und einfach alle Schotten durchgehe und so weiter.
00:10:08: Aber wenn man dann... Funktionen
00:10:09: waren nicht beeinträchtigt in dem Moment.
00:10:11: Funktionen.
00:10:12: Also das Schwert hat sich... quasi seine Teile aufgelöst.
00:10:15: und wenn sich so ein Schwert auflöst, dann spaltet es sich auf und fahrsagt sich so auf wie so ein Fächer fasst und die Kilometer Richtung Ufer zu paddeln waren sehr, sehr anstrengend.
00:10:25: Also ich hatte meine Schulter ein bisschen angeschlagen durch den Aufschlag in der Kabine und das Schwert war halt nicht mehr stromlinienförmig und deswegen war das schon eine längere Reise dahin und es war deswegen auch auf jeden Fall die richtige Entscheidung erst mal weiter zu paddeln.
00:10:40: Erst mal Richtung Ufer zu paddeln.
00:10:41: Die Alternative wäre gewesen, ich springe ins Wasser, säge das Schwert unter dem Boot ab.
00:10:45: So habe ich das schon bei diversen Katamaranen gemacht, wenn man mal in den schwedischen Schern zum Beispiel Kontakt zu Felsen hatte.
00:10:51: Und dann kann man auch weiterfahren.
00:10:53: Nur wenn so ein Schwert so stark beschädigt ist, weiß man ja nie so ganz genau, was sich ansonsten am Boot für Beschädigungen entwickelt haben.
00:11:03: Der Schwert kasten, der durch so ein Boot durchführt, wo das Schwert quasi geführt wird.
00:11:07: ist natürlich eine gut verstärkte Stelle.
00:11:10: Und auch gerade die Hersteller dieser Boote, die Firma Renog in England, die wissen schon sehr gut, was sie da bauen.
00:11:16: Die wissen auch um die Verantwortung, die sie damit haben.
00:11:19: Und trotzdem weiß man es ja nie.
00:11:20: Also, bei dem Serienboot hätte ich vielleicht irgendwie gedacht, na ja, also bei einem Großserienboot, ich verlass mich so ein bisschen drauf, wobei das auch hart sträubend ist.
00:11:28: Es gibt auch viele Serienboote, denen schon mal der Kiel abgefallen ist bei irgendwelchen Serialjachten.
00:11:32: Also lange Rede, kurzer Sinn.
00:11:34: Für mich war der relativ schnell klar, ich muss, um es richtig seriös zu sichten, erst mal an Land fahren.
00:11:39: Das habe ich auch gemacht.
00:11:40: Und bin dann nachts gegen, ich glaube, eins oder halb zwei in Puerto de Rosario angekommen auf Fuerteventura.
00:11:46: Und hab mich dann da einen Steg gelegt, hab erst mal ein, zwei Stunden geschlafen.
00:11:50: Und am nächsten Tag habe ich dann angefangen, die Schäden zu sichten.
00:11:54: Und da wurde mir relativ schnell klar, dass ich so nicht weiterfahren kann.
00:12:00: Das ist ein bisschen komisch, denn... Es führt zu so einer absurden Situation.
00:12:05: Wenn mir das tausend Kilometer später auf Atlantik passiert wäre, wäre ich nicht in Hafen gefahren, weil keiner da gewesen wäre.
00:12:11: Was hättest du gemacht dann?
00:12:12: Dann hätte ich definitiv, wäre ich aber weitergepaddelt.
00:12:15: Denn es wäre, es war definitiv keine Situation, um jetzt ein Seenotalarm auszurufen und mich da abbergen zu lassen.
00:12:20: Das Boot war komplett schwimmfähig, es war ja alles gut.
00:12:22: Hättest du so ein Ersatzschwert dabei gehabt?
00:12:24: Ersatzschwert nicht, aber ich hätte das Schwert unten absägen können und ich hätte noch ein Stück rausschieben können.
00:12:29: Ich hätte definitiv viel Teil des Schwerts verloren.
00:12:32: Ich hätte immer locker fünfzig Zentimeter verloren.
00:12:35: Aber ich hätte bestimmt immer noch so zwanzig, dreißig Zentimeter gehabt.
00:12:38: Das wäre nicht ideal gewesen.
00:12:40: Aber eigentlich braucht man bei diesen Booten auch nur bei wenigen Bedingungen wirklich ein Schwert.
00:12:44: Es ist manchmal ganz hilfreich, wenn man nachts zum Beispiel schlafen möchte.
00:12:48: Und man ist in der Nähe von einer Schifffahrtslinie und man möchte nicht in die Richtung der Schifffahrtslinie betreiben, dass man so schwer runterlassen kann.
00:12:54: Man kann im Notfall aber auch einfach sagen, dann bleibe ich halt eine Stunde länger wach, muss besser Ausschau halten und paddle im Notfall einfach von dem Schiff weg.
00:13:01: Also man kann da Lösungen finden, die sind oft schwierig und schwieriger.
00:13:05: Aber das wäre jetzt kein Grund gewesen, mich abbergen zu lassen.
00:13:08: Das auf gar keinen Fall.
00:13:10: Aber dadurch, dass ich die Möglichkeit hatte, zu gucken, musste ich sie natürlich ergreifen, denn... Was man bei so welchen Touren, du kennst es ja auch, du machst ja auch doch ziemlich aufsehenerregende Geschichten zum Teil.
00:13:22: Was man nicht vergessen darf, ist, dass ja der Grad zwischen, das ist eine echte Herausforderung und der Typ ist völlig irre, der ist ziemlich gering.
00:13:30: Und ich mache jetzt seit thirty- acht Jahren sehr, sehr aktiv Wassersport.
00:13:32: Ich habe mit dem Segelsport mein Geldverdienst zwischendurch.
00:13:35: Und ich habe noch nie einen Rettungskreuzer gebraucht in meinem Leben.
00:13:39: Und das würde ich gerne so beibehalten.
00:13:41: Das zeigt für mich auch so ein bisschen, dass ich ein relativ ordentliches Risikomanagement habe.
00:13:44: Und das ist mir auch wichtig, denn ich möchte kein irrer Spinner sein, sondern ich mache Aktionen, die mich an meine Grenze bringen und die auch spannend zu verfolgen sind.
00:13:54: Aber ich mache die verantwortungsbewusst und dazu gehört halt auch, dass man, wenn sich die Möglichkeit bietet, man Schäden sichtet und das führt leider auch zu der Entscheidungsmöglichkeit und damit auch zu der Entscheidungspflicht, kann ich mit diesen Schäden auf eine Viertausend Achtundund Kilometer lange weiterreise gehen oder nicht.
00:14:11: Und da verlassen sich natürlich auch.
00:14:13: Freunde, Familie und auch Sponsoren mehr drauf.
00:14:16: Und die verlassen sich auf mein Urteil.
00:14:18: Und da wäre es in meinen Augen strieflich gewesen zu sagen, ich mache jetzt einfach weiter, das klappt schon irgendwie.
00:14:24: Aber wenn ich das irgendwie in der Mitte des Atlantiks gehabt hätte, hätte ich die Wahl nicht gehabt, da hätte ich mit den Möglichkeiten, die ich gehabt hätte, die Schäden mir angeguckt, hätte ich vielleicht hier und da ein bisschen Epoxyharts reingegossen.
00:14:36: Ich hatte natürlich was dabei.
00:14:38: Aber eine größere Konsequenz wäre dann wahrscheinlich nicht gefolgt.
00:14:41: Und das ist irgendwie die Absurdität dieser Geschichte.
00:14:43: Folgt dein Entscheidungs-, dein Risikomanagement einer bestimmten Struktur?
00:14:48: Oder ist das eher intuitiv Bauchgetrieben?
00:14:51: Also intuitiv beinhaltet ja mal die Erfahrung, die du gesammelt hast in vielen, vielen Jahren, vielen Stunden auf dem Wasser.
00:14:58: Also ich glaube, die Szenarien auf dem Wasser sind so dynamisch, dass man da jetzt keinen Katalog durchgehen kann.
00:15:04: Also ich kann jetzt nicht sagen, Punkt A ist erreicht, Punkt B ist erreicht, Punkt C ist erreicht.
00:15:10: Es gibt natürlich auf jedem Boden, auf jedem Bord, neuralgische Punkte, auf die man achten muss.
00:15:14: Das ist immer die Ruderanlage und der Schwertbereich.
00:15:17: Wenn die beiden Bereiche irgendwo betroffen sind, ist immer schon größere Vorausschau irgendwo, oder sollte man doch sehr, sehr aufmerksam bleiben, weil das die beiden neuralgischen Punkte sind, die immer für eine gewisse Anfälligkeit von Booten sorgen.
00:15:31: Und natürlich auch die mentale Belastung dabei.
00:15:36: Wenn man so eine Tour macht, dann ist es ja nicht so, dass man selbst so völlig tiefen entspannt ist und sagt, naja, es ist ja eine easy Nummer und ich passe hier mal locker ein rüber.
00:15:46: Zum Teil musste ich das vor der Reise auch nach außen hin so verkaufen, denn ich wurde relativ oft darauf angesprochen, musste mich auch rechtfertigen vor Freunden, Bekannten und so weiter.
00:15:57: Und dann wirkt es oft so, weil ich diese Tour rechtfertige und auch sage, naja, die Risiken sind überschaubar.
00:16:04: Als ob ich davon ausgehen würde, dass die Tour ein Kinderspiel wäre.
00:16:07: Das ist mir völlig klar, dass das nicht ist.
00:16:10: Sondern mir war völlig klar, dass so was passieren kann.
00:16:12: Und ich muss auch sagen, dass dieser jetzige Unfall meiner eigenen Risikoeinschätzung durchaus recht gibt.
00:16:17: Denn diese Boote sind unglaublich stabil.
00:16:19: Das Boot schwimmt ja immer noch und ist ja nun nicht untergegangen.
00:16:23: Aber es ist halt so, dass man bei all diesen Erwägungen dann immer ein bisschen im Auge behalten muss.
00:16:30: Was kann passieren und ist es wirklich sinnvoll damit jetzt auf eine längere weitere Reise zu gehen.
00:16:35: Und wenn ich jetzt noch zu einer Kilometer gehabt hätte oder tausend oder zweitausend, da hätte ich mir das vielleicht überlegt, aber nicht bei viertausend achthundert Kilometern in dem Bereich, wo auch kein Rettungsschrauber mehr hinkommt.
00:16:46: Und deswegen war das im Endeffekt die einzig logische Konsequenz.
00:16:49: Das ist eine Art Ausschlusskriterium.
00:16:51: Und ich hatte gerade kurz einmal angerissen, die mentalen Themen gehören auch mit dazu.
00:16:57: Wenn ich bei so einer Reise, die mich ja schon auch mental an meine Grenze vorherbringt, während alles normal läuft.
00:17:02: Wenn ich dann noch ein Zusatzfaktor, eine Zusatzbelastung dazu bekomme, dann ist das auch schnell zu viel.
00:17:10: Also es gibt immer so einen Tropfen, der das fast zum Überlaufen bringt.
00:17:12: Und wenn man bei acht Wünschtärken, die ich zwischendurch mal hatte, versucht, zu schlafen und der Treibanker liegt draußen und das Boot rückt immer in diesen Treibanker und ist knirscht und knarzt alles und das Wasser schießt draußen vorbei und man hört draußen immer die brechenden Wellen am Boot vorbeirauschen, kann ja gar nicht einschätzen, wie dicht und wie weit weg die sind.
00:17:31: Da überlegt man sich sogar schon im Normalzustand.
00:17:34: Dieser Treibanker hat er jetzt gerade an zwei Klampen befestigt.
00:17:37: Wie halten die wohl?
00:17:39: Die eine Klampe ist genau da, wo die beiden Batterien sitzen.
00:17:42: Die andere ist da, wo der Meerwasser in Salzer sitzt.
00:17:44: Wenn die beiden rausbrechen, wäre das schon ärgerlich.
00:17:48: Also, man fängt ja schon an, die Schwachpunkte sich durchzudenken.
00:17:51: Und wenn man dann noch im Kopf haben sollte, ja, ich hatte vor zwei Wochen einen Unfall mit einem Container.
00:17:56: Was macht denn das Schwert jetzt eigentlich?
00:17:58: Knirscht das anders als vorher?
00:18:00: Dann sind das so Punkte, die auch relativ schnell dazu führen, dass man sagen muss, das lässt sich auch mental, zumindest für mich nicht machen.
00:18:05: Es gibt vielleicht Leute, die haben da mehr...
00:18:08: Ja, das stimmt.
00:18:08: Leute, die sagen ja, was hast du denn gedacht?
00:18:10: Ja, genau.
00:18:11: Dass das einfach
00:18:12: ist?
00:18:12: Ja, ich kann das... nicht rechtfertigen vor den Leuten, denen ich irgendwie so ein bisschen rechenschaftschuldig bin.
00:18:18: Und ich kann das vor mir selbst auch nicht rechtfertigen.
00:18:20: Und wenn das beides übereinander geht, dann würde ich sagen, es ist ein guter Punkt zu sagen, ich muss die Schäden auf jeden Fall sinnvoll einmal checken.
00:18:27: Und das war eigentlich der technische Hauptgrund.
00:18:29: Die Schäden, die ich oberflächlich sehen konnte, waren schon so stark, dass ich von strukturellen Beschädigungen ausgehen muss.
00:18:35: Und die konnte ich mit den Mitteln da nicht überprüfen.
00:18:38: Das wäre die Frage gewesen, wäre das möglich gewesen, vor Ort dann irgendwas zu tun, weil auch das wäre ja eine Sichtweise zu sagen, da geht das Abenteuer ja dann erst los, dann reparieren und weiter.
00:18:50: Genau, und das kann ich verstehen.
00:18:52: Es gibt sicherlich auch Leute, die das so argumentieren, das finde ich auch völlig in Ordnung.
00:18:55: Man kann ja über so was reden, das finde ich völlig okay.
00:18:59: ich komme halt aus dem segelbereich wo man im notfall auch aus dem leistungssegelbereich wo man solche dinge im zweifel mal durch den röntgen gerät schickt wo man macht mal röntgen wenn der welche schäden bekommen hat wenn man mit irgendwelchen röntgensystemen mal guckt was könnte da für innere schäden sein?
00:19:13: und ich möchte jetzt niemanden der sonst ich will das jetzt nicht plakativ lapidar darstellen aber jemanden der sonst irgendwelches surfboards laminiert möchte ich dann nicht an mein bord an meinem bord basteln lassen und sagen das nütz post ist alles schon sondern Da möchte ich eine größere Gewissheit haben.
00:19:29: Und ich habe mit Bootsbauern gesprochen.
00:19:32: Unter anderem auch mit dem, der die Umbauten gemacht hat, von dem Ruderboot zum Stand-up-Huddleboard in Kiel.
00:19:39: Der hat sich von sich aus bei mir gemeldet und der ist wirklich nicht überdramatisiert.
00:19:42: Das ist ein ziemlich lockerer, cooler Typ.
00:19:45: Und der sagte, Micha, ich weiß, das sind völlig andere Bereiche, aber guck dir bitte auch die Umbauten an.
00:19:50: Wenn da irgendwelche Haares aufgetaucht sind, lass es mich wissen.
00:19:53: Also, dem war auch klar.
00:19:55: Die Belastung, die auf dem Schwertkasten auftreten, die schieben sich ja durchs ganze Bord durch.
00:19:59: Also, es sind ja alles mit sich verbundenes System, die Spannten, die Kielsole.
00:20:05: Und das sorgt ja für Verwindung im Boot.
00:20:07: Und das, der sich von sich aus bei mir gemeldet hat, fand ich auch schon ziemlich deutlich und hat mir dann doch auch zu denken gegeben.
00:20:14: Du hast ja ziemlich viel Medienpräsenz gehabt.
00:20:18: Vorfeld des Projekts und dann noch, als es losging, du hast dir selbst gesagt, SternTV, dann noch Live-Schalte von unterwegs.
00:20:26: Ich habe es auch mitbekommen.
00:20:27: Wir haben Leute, obwohl noch gar nicht Thema war, dass wir hier mal sprechen, dann Nachrichten weitergeleitet, guck mal, da ist ein Typ der Färbe im Sub-Über-Atlantik, also du warst präsent.
00:20:37: Auch aufgrund deiner Botschaft, die du hier hast.
00:20:41: Beziehungsweise könnte man überlegen, ob es deshalb der Fall war.
00:20:44: Ich glaube, wahrscheinlich aufgrund der Verrücktheit des Projekts.
00:20:49: Und die hast du natürlich gerne mitgenommen und so war das Ganze ja auch ein Stück weit angelegt, dass du damit eben Botschaften transportieren möchtest.
00:20:57: Glaubst du, du wärst weitergefahren, wenn du diese Medienpräsenz noch nicht gehabt hättest?
00:21:02: Das ist immer ein bisschen hätte, hätte.
00:21:03: Aber warst du damit schon ganz zufrieden?
00:21:06: Also ja, ich war damit ganz zufrieden.
00:21:08: Ich hatte bei dieser Reise eigentlich drei Ziele.
00:21:09: Einmal mein sportliches Ziel, was ich nun definitiv nicht ganz erreicht habe, dann durchaus auch die Aufmerksamkeit.
00:21:15: Das würde ich auch ehrlich als Ziel definieren, weil mir die Aufmerksamkeit für das Thema Meeres- und Klimaschutz einfach wichtig ist.
00:21:21: Ich habe ja die Allerlogie immer hergestellt, dass ich gesagt habe, wir müssen auch weit entfernte Ziele in Angriff nehmen, mit kleinen Schritten, mit kleinen Paddelschlägen.
00:21:29: Und das ist meine Festüberzeugung.
00:21:31: Ich finde, wir haben schon eine gewisse Aufmerksamkeit für Meeres- und Klimathemen.
00:21:35: Aber Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.
00:21:37: Mir fehlt noch der zweite Schritt, nämlich das ins Handeln kommen.
00:21:40: Wir müssen was tun.
00:21:42: Und ich sage dann auch jetzt ganz gerne, wenn einfach hier hämische Sprüche kommen, wenn es mit dem Klimawandel genauso läuft und dann wäre nicht so weit, kann ich nur sagen, das stimmt vielleicht.
00:21:50: Aber ah, habe ich es zumindest versucht.
00:21:52: Ich würde sonst immer noch in Portugal am Strand stehen.
00:21:54: Und zumindest mal Schritte in die richtige Richtung zu machen, ist auch schon mal ein Weg.
00:21:59: Und wir wissen bei keinem... Weg, auf den wir uns begeben, wie er enden wird.
00:22:03: Das ist nun mal leider Teil unseres Systems.
00:22:05: Wir können nicht in die Zukunft gucken.
00:22:07: Und als drittes Ziel hatte ich ja für das Alfred Wegener Institut aus Bremerhaven, akustische Daten aus mehr mitzubringen.
00:22:15: Hätte ich mir natürlich mehr Daten gewünschen.
00:22:17: Aber ich habe zumindest auf dem Weg auch schon mal einige Daten sammeln können und den Kolleginnen und Kollegen vom Avi die Sachen schon mal rüber geschickt.
00:22:24: Also ich habe Teil der Ziel erreicht, aber Trotzdem war ich längst nicht froh darüber, wie es damit jetzt gelaufen ist.
00:22:33: Also die Medienpräsenz kann man in beide Richtungen sehen.
00:22:36: Auf einer Seite kann man sagen, naja gut, hat das ja schon ganz schön viel, dann hat es ja vielleicht auch gereicht.
00:22:40: Ja, ehrlich gesagt, das ist aber eher so, dass ich glaube ich, wenn ich das Projekt jetzt nochmal, wenn ich nochmal die Zeit um drei Jahre zurückdrehen könnte, würde ich glaube ich dafür sorgen, dass ich weniger Medienpräsenz vorher habe.
00:22:52: Weil es mich sehr aus meinem Trainingsrhythmus und aus den Vorbereitungen zum Teil rausgerissen hat.
00:22:56: Ich habe zum Beispiel am Starttag, ich bin um achtzehn Uhr losgepaddelt und hatte um neunzehn Uhr mit MTV noch ein Interview, eine Live-Schalte.
00:23:03: Das heißt, ich war noch in der Küste, war noch im Internet da auch eingebunden und habe mit denen noch einen Live-Talk gemacht.
00:23:10: Und das war irgendwie auch ganz cool, weil ich dadurch abgelenkt war, aber als der Talk vorbei war und ich war eine Stunde rausgepaddelt und ich hatte die Küste Portugals hinter mir.
00:23:19: Fiede ich wirklich in den Loch.
00:23:20: Denn eben war da noch High Life in Tüten mit Vorbereitung und tausend Leuten und Medien und überhaupt.
00:23:26: Und auf einmal war ich komplett alleine auf diesem Board.
00:23:29: Und ich habe erst mal meinen Bruder angerufen und mit dem erst mal längere Zeit telefoniert, um irgendwie daraus zu kommen.
00:23:35: Aber es ist wirklich... Es hat mich im Nachhinein eher so ein bisschen in der Vorbereitung gestört, würde ich sagen.
00:23:40: Und das ärgert mich, dass ich mich davon beeinflussen lassen.
00:23:44: Aber natürlich lebt so ein Projekt auch von Medienarbeit und auch davon, dass man für die Sponsoren irgendwie Medienaufmerksamkeit generiert und natürlich für die Themen, die man transportieren möchte.
00:23:55: Und natürlich habe ich auch immer wieder die Kommentare gelesen, naja, ist ja ein verrückter oder warum muss er sich denn da jetzt so ein Öko-Thema noch überstülpen, macht doch einfach eine coole Aktion.
00:24:07: Ich verbesuche seit acht diese Themen miteinander zu verbinden und ich merke halt immer wieder, auch gerade in den Medien, aber auch auf Vorträgen in Schulen oder bei Unternehmen, dass die Leute sich halt durch diese Sport Themen mit den Themen befassen, die mir wichtig sind.
00:24:21: Also ich bekomme immer ungefähr fünfzig Prozent Rückmeldung zum Sport und fünfzig Prozent zu dem Thema, zu dem Thema Klima und Meeresschutz.
00:24:28: Und das zeigt mir schon, dass das ganz gut funktioniert.
00:24:32: Und da.
00:24:33: Hätte ich gerne mehr von gehabt.
00:24:34: Also ehrlich gesagt, dass ich jetzt wegen der hohen Medienpräsenz aufgehört habe, eher nicht.
00:24:38: Also wenn dann eher, weil sie mich in der Vorbereitung gestört haben.
00:24:40: Aber da ich jetzt im Grunde genommen, ich war ja gerade in der Woche, in der ich da an den Kanaren vorbeigepatte, bin wirklich richtig, richtig gut im Rhythmus.
00:24:49: Also die erste Woche war wirklich hart.
00:24:51: Ich bin in Portugal los und hatte wirklich zu kämpfen.
00:24:56: Mental, aber auch körperlich.
00:24:58: Ich neig jetzt nicht zu extremer Sehkrankheit, aber... Mir ist es immer so, wenn ich für einen Boot die Verantwortung habe, dann geht's.
00:25:04: Und wenn ich eine Kuh an Bord habe, wo ich die Verantwortung abgeben kann, dann werde ich auch sehkrank.
00:25:09: Jetzt war ich alleine an Bord, dann ist das mit der Sehkrankheit ziemlich ausgeschlossen.
00:25:12: Aber was natürlich trotzdem schnell mal passiert, ist eine gewisse Appetitlosigkeit.
00:25:15: Und ich hatte die ersten drei Tage wirklich wenig Appetit.
00:25:18: Und wenn man dann auch kulinarisch natürlich relativ eingeschränktes Angebot an Bord hat.
00:25:23: Und da jetzt nicht die mega leckeren Snacks.
00:25:25: Dann in den ersten zwei Wochen geht's meistens noch, oder?
00:25:27: Ja, das stimmt, das geht aus.
00:25:28: Ich hatte mich in Portugal noch ein bisschen eingedeckt.
00:25:31: Aber trotzdem ist es so, wenn man da wenig Appetit hat, dann ist man einfach zu wenig.
00:25:34: Und ich habe wirklich zu wenig gegessen, zu wenig getrunken.
00:25:38: Auch einfach sehr wenig geschlafen, weil ich vor Portugal zum Teil auch sehr harte Bedingungen hatte, weil da noch Strömung aus Gibraltar rauskam.
00:25:45: Und ich hatte eine sehr untypische Atlantik-Welle.
00:25:47: Ich hatte eine Welle, ich habe hinterher immer gesagt, die ist ungefähr so wie die Ostsee-Welle, kurz und steil.
00:25:52: Wir ungefähr viermal so hoch gewesen.
00:25:53: Und die obersten anderthalb Meter haben gebrochen.
00:25:55: Also wirklich richtig, richtig uneingenäblich.
00:25:57: Ich bin eine Welle runter, es hilft mit zehn Komma fünf Knoten.
00:26:00: Und das Boot ist definitiv nicht für Höchstgeschwindigkeit ausgelegt.
00:26:03: Also es war einfach wirklich so, ich will nicht sagen freier Fall, aber das war wirklich hinten ganz steil angehoben und da bin ich da die Welle runter gerauscht.
00:26:10: Und der Autopilot hat immer mal wieder gesagt, ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr.
00:26:16: Was durchaus eine Herausforderung ist, weil ich den Autopiloten einschalte.
00:26:20: Also das ist eine Art Pinnenpilot, wie man die vom Segelboot kennt.
00:26:22: Das fährt einfach so eine Stange rein und raus.
00:26:25: Und wenn der eingehakt ist, kann ich nicht mal nur elsteuern.
00:26:28: Das heißt, wenn ich eine Welle runter serfe, Und der hat irgendwie Schwierigkeiten den Kurs zu halten, dann schaltet er sie irgendwann ab.
00:26:34: Gibt aber dieses Steuer nicht frei.
00:26:36: Also ich kann dann nicht mal eben selbst lenken, sondern er fährt dann einfach in eine absurde Richtung weiter.
00:26:40: Und das sind so Dinge, die wirklich große Herausforderungen mit sich brachten.
00:26:44: Ich hatte kurz vor dem Kanan ja noch mal einen durchziehenden Ausläufer von einem Hurricane.
00:26:49: Der war vor Portugal, also weit weg.
00:26:51: Aber schickte noch ordentlich Wellen zu mir.
00:26:53: Ungefähr acht Meter hohe Wellen.
00:26:55: Aber das waren halt typische Atlantik Wellen.
00:26:56: Das waren dann Fahrstuhlfahren.
00:27:04: Das war wirklich easy.
00:27:05: Das war vor Portugal was völlig anderes.
00:27:07: Und diese erste Woche, die hat mich wirklich geschlaucht.
00:27:10: Und ich bin dann langsam gut in den Rhythmus gekommen.
00:27:13: Und als ich wirklich gerade, ich will nicht sagen, auf dem Höhepunkt meiner Leistungsfähigkeit war, ist dann dieser bekneckte Unfall passiert und ich wäre wirklich sehr, sehr gerne weitergepackt, weil ich gerade ganz gut drin war.
00:27:25: Ich hatte das Gefühl, ich habe mich ein bisschen eingegrooft.
00:27:27: Auch, ehrlich gesagt, Freunde, die mich gut kennen von außen, haben mir auch gespiegelt.
00:27:31: Die erste Woche hat man es dir angesehen, aber dann ging es.
00:27:34: Und ja, ich glaube, da wäre noch viel möglich gewesen.
00:27:37: Auch, was die Medienarbeit angeht.
00:27:40: Die Geschichte ist ja vielleicht auch noch nicht ganz zu Ende erzählt.
00:27:43: Also,
00:27:43: könnte sein, auch
00:27:44: da gibt es ja die Möglichkeit, das noch weiterhin als Analogie zu betrachten.
00:27:49: Mit dem Klimakampf, den Kampf für ein besseres Klima läuft man vielleicht auch mal, fährt man auch mal irgendwo gegen.
00:27:57: Und da muss man auch erst mal abbrechen und sich neu sammeln und gucken, was machen wir jetzt.
00:28:03: Du hast das schon angedeutet auf deinem Bootboard.
00:28:07: Da will ich auch gleich noch mal was zu fragen zu dem Boot bzw.
00:28:11: Board.
00:28:11: Hast relativ viel Technik gehabt.
00:28:14: Was kann denn so eine Technik verhindern anzusamm
00:28:19: stößen?
00:28:20: Also die sagt ihr ja, wo andere Schiffe sind.
00:28:24: Die zeigt auch dich an auf dem Radar anderer Schiffe.
00:28:26: Aber welche Objekte nimmt die noch wahr und welche nicht?
00:28:30: Gar nichts.
00:28:30: Also die ist wirklich rein davon abhängig, dass andere Schiffe Daten aus senden.
00:28:36: Es ist kein Radar, was jetzt irgendwelche Wellen reflektieren lässt und dann die reflektierenden Wellen wieder aufnimmt.
00:28:42: Ich habe einen Tiefenmesser-Echolot, aber theoretisch ist der natürlich völlig widersinnig.
00:28:47: Der misst halt genau unter mir.
00:28:48: Also wenn ich langsam ansteigen, das Ufer habe und ich merke jetzt komme ich langsam unter zehn Meter Wassertiefe, dann kann ich mir das schwer hochnehmen.
00:28:55: Diese schwimmenden Objekte, diese undefinierbaren oder undefinierten streibenden Objekte, diese UFOs, von denen auch die Segler sprechen, diese undefined floating objects, die treffen ja auch die Segler der Warn-D-Globe, des Minitrans-Arts oder auch der Rekordversuche mit diesem Maxi-Trimaran zum Teil.
00:29:12: Da gibt es ja hundertzehn Fuß-Trimarane, die komplett feulend um die Erde segeln wollen in dieser Jules-Wern-Trophy.
00:29:18: Die sind technisch faszinierend, diese Boote.
00:29:20: Aber in den letzten vier Jahren hat es meines Wissens nach keiner geschafft, überhaupt ohne größere Schäden die halbe Erde zu umrunden.
00:29:27: Also die meisten sind schon auf dem Weg nach Kapstadt irgendwo gegengefahren mit einem Pfeil oder mit einem Bruderblatt oder sowas.
00:29:33: Und ich sage es mal so, wenn lieber ihren Millionen Budgets das nicht hinbekommen, habe ich leider nicht die Möglichkeiten auf meinem Boden das System zu etablieren.
00:29:40: Es gibt einen Kameramodul mit KI.
00:29:43: Oscar nennt sich das Ganze.
00:29:44: Ich weiß nicht, ich glaube die haben mittlerweile einen anderen Namen.
00:29:47: Das hat Boris Hermann zum Beispiel auch oben im Mastop.
00:29:49: Damit kann man durchaus auch treibende Objekte erkennen.
00:29:53: Meistens sind es ja Wale.
00:29:54: Natürlich möchte man die vor allen Dingen aus Umweltschutzgründen tunlichste vermeiden, die Kontakte mitwahlen.
00:30:00: Und das ist wohl für die Boote auch möglich, aber die haben natürlich auch eine perfekte Perspektive ausnehmen.
00:30:06: Dreißig, vierzig, fünfzig Meter hohen Mast habe ich einen deutlich besseren Blick nach unten, als von irgendwie ein Meter fünfzig Höhe.
00:30:14: Ich habe da keine Möglichkeiten, das ist einfach so.
00:30:17: Mein großer Vorteil ist einfach, und das habe ich ja jetzt auch wieder gemerkt, dass ich mir relativ wenig Geschwindigkeit dagegen komme.
00:30:23: Du könntest theoretisch ausweichen, weil du nicht so schnell bist.
00:30:27: Und anders als ein
00:30:29: Hochseerekater-Schiff,
00:30:31: was einfach unfassbar schnell ist.
00:30:33: Das sind die Schäden nicht so groß.
00:30:36: Wenn ich mit zwei, drei Knoten gegentreibe, dann knallt es einmal.
00:30:39: Jetzt bin ich eine Welle runtergesurft, das ist ein Problem, das immer passiert.
00:30:42: Bei ein bisschen mehr Wellengang werde ich auch mal drei, vier Knoten schnell.
00:30:45: Und vier Knoten sind immerhin fast sieben, acht Kmh.
00:30:48: Wenn du mit dem Auto so mit acht bis zehn Kmh irgendwas triffst, merkst du auch, dass das doch ein härterer Schlag ist.
00:30:53: Voraussetzung ist natürlich auch, dass du was siehst.
00:30:55: Also dafür dann noch auszuweichen oder irgendwas zu tun.
00:30:59: Genau.
00:31:00: Und nicht, dass du da in deiner Kajute liegst.
00:31:02: Genau, und es ist dunkel.
00:31:05: Es gehört
00:31:05: bei solchen Touren immer so ein bisschen zum Risiko dazu.
00:31:09: Ist da
00:31:09: viel unterwegs?
00:31:10: Ja, viel solche Objekte.
00:31:12: Leider ja.
00:31:14: Ich glaube, aktuelle Container, die über Bord fallen, werden getrackt.
00:31:17: Aber es gibt relativ viele wassertreibende Container.
00:31:22: Es ist dann im Grunde genommen... immer so eine Sondersituation, dass man wirklich guckt, ist das Ganze dann lebensgefährlich oder nicht.
00:31:30: Und da habe ich bei meinem Boot immer gesagt, das Ding ist so stabil, wenn ich irgendwo gegen fahre, dann knallt es.
00:31:34: Da habe ich vielleicht auch Wassereinbruch im Boot.
00:31:36: Aber es ist nicht so, dass das Boot direkt untergeht und ich in Seenot bin.
00:31:40: Und dieser jetzige Fall bestätigt mir das ja wieder.
00:31:43: Also es gibt bei der Wonde Globe durchaus Regatta-Boote, die ein Container treffen oder halt auch eine Welle treffen, wie Kevin Escoffier vor vielen Jahren mal vor Kapstadt.
00:31:52: Da hat sich das Boot zusammengeklappt und ist echt innerhalb von zwei Minuten untergegangen.
00:31:55: Der hat kaum die Chance gehabt, seinen Rettungsinsel auszulösen und seinen Notfall-Sender zu starten.
00:32:00: Und das sind halt die Risiken, mit denen man bei so einer Tour leben muss.
00:32:04: Man muss überleben.
00:32:05: Man muss überlegen, ist es jetzt lebensgefährlich oder nicht?
00:32:09: Und diese Situation, die ich bei diesem Boot mir abschätzen konnte und das bestätigt der jetzige Fall, sind nie lebensgefährlich.
00:32:16: Es ist immer unangenehm.
00:32:18: Warum?
00:32:19: Weil die so sicher sind, weil die verschiedene Kammern haben und es sehr unwahrscheinlich ist.
00:32:24: Ich habe zwölf getrennte
00:32:24: Kammern voneinander.
00:32:26: Die sind alle auch wirklich so abgeschottet, dass da gar kein Wasser reinkommt.
00:32:28: Und sobald ich irgendwo eine kleine Luftblaser habe, bleibt das Boot schmimmfähig.
00:32:32: Ich habe eine Rettungsinsel auf diesem Boot gehabt.
00:32:34: Ich habe einen EPAP, also einen Notfallsender gehabt.
00:32:36: Ich habe einen PLB, einen persönlichen Location Beacon, also einen persönlichen Notfallsender gehabt.
00:32:42: Insgesamt hatte ich vier... GPS gestützte Möglichkeiten, um Hilfe zu rufen und weitere vier funkgestützte Rettungssysteme, das heißt einmal über die Seenodeitstelle Bremen und dann aber halt auch für Frachter und Schiffe in meinem Umfeld, dass ich da Hilfe hätte bekommen können und die mich hätten anpeilen können.
00:32:59: Also acht Möglichkeiten, um Hilfe zu rufen.
00:33:01: Ich glaube, damit kann man viel ausschließen und vor allen Dingen, wenn man halt davon ausgeht, ich habe immer aus Spaß gesagt und das würde ich sogar auch jetzt nach diesem Unfall unterschreiben.
00:33:11: Das sinnloseste Teil an diesem Boot ist, glaube ich, die Rettungsindel, denn dass dieses Boot nicht schwimmfähig ist, ist nahezu ausgeschlossen.
00:33:18: Und es ist immer sinnvoller, am Boot zu bleiben, wo ja auch Verpflegung drin ist.
00:33:22: Ich meine, im Zweifel hätte ich halt unter der Wasseroberfläche mehr den Fach aufmachen müssen, Tüten daraus holen müssen und die Trocken essen müssen.
00:33:29: Ich meine, das ist dann kulinarisch nicht schön, aber damit hätte man ja locker überleben können.
00:33:35: Man muss bei so welchen Touren ein bisschen in einer anderen Kategorien denken, als bei einer kleinen Paddeltour.
00:33:39: oder es geht da nicht mehr darum, ist das gemütlich oder ist das schön oder ist das irgendwie ein bisschen unangenehm, sondern ist das lebensgefährlicher oder nein?
00:33:47: Und mit diesem Boot ist sehr wenig lebensgefährlich, weil es einfach selbst so stabil ist.
00:33:52: Es ist eher so, dass ich aus Spaß am Anfang gesagt habe, wenn ich damit eine seriensegeljacht getroffen hätte, wäre ich wahrscheinlich durchgefahren.
00:33:58: Also wirklich, ich kenne Segelboote ziemlich gut.
00:34:01: Auch gerade jetzt nach dem Unfall, ich habe mir das angeguckt, ich habe ja so ein paar Reste auch von dem Boot noch abbrechen müssen, damit ich mich dann nicht verletze.
00:34:08: Das Ding ist unfassbar stabil gebaut und ich würde da nach wie vor sehr sehr darauf vertrauen, wenn ich damit nach kurzer Reparatur vielleicht nochmal einen Ansatz mache.
00:34:16: war ursprünglich ein Ruderboot, also eins dieser Boote, mit den Menschen unter anderem dann diese Tour machen, diese Regatta, diesen Wettkampf fahren von Lagomera ist es, glaube
00:34:28: ich,
00:34:29: einmal über den Atlantik auch rüber, weil, glaube ich, ursprünglich mal nach einer Whiskey-Marke benannt.
00:34:35: Taniska, ja.
00:34:35: Genau.
00:34:36: Ich
00:34:37: habe vor ein paar Monaten auch mit einem Pärchen sprachen aus münchen.
00:34:42: die sind da jetzt beim letzten ding auch mitgefahren und hab so ein das bot mit dem die dann unterwegs waren auch gesehen.
00:34:50: das sind ja wirklich hochleistungsdinger auch und erinnere mich dass die da ganz schön dran zu knapsen hatten auch das ding überhaupt erst mal zu finanzieren sind ja saurteuer die kosten ja schnell.
00:35:02: siebzig acht sich neunzig tausend ich oder was.
00:35:05: ich hatte einen einer der habe ich von den finden übernommen.
00:35:07: Das ist übrigens ein ganz skurrierter Typ, den müsstest du auch mal einladen, der spricht nur leider fast nur Finish.
00:35:11: Aber der rudert gerade vom Cap Horn zum Cup der guten Hoffnung.
00:35:15: Und weil die Strecke länger ist und er deswegen mehr Lebensmittel mitnehmen muss, hat er mir sein altes Boot verkauft.
00:35:20: Und genau, also man kann für so ein Boot ungefähr fünfzigtausend Euro rechnen, wenn man es gebraucht kauft.
00:35:25: Und da hat man die Version aus Glasfaser und nicht aus Kohlefaser.
00:35:28: Wobei ich da auch sagen würde und das bestätigen relativ viele, dass Kohlefaser wirklich keinen großen Unterschied macht.
00:35:32: Es ist auch durchaus hilfreich auf dem Atlantik in der Welle ein bisschen mehr Gewicht zu haben.
00:35:37: Mein Boot hat ungefähr beim Start in Portugal eine halbe Tonne gewogen, mit einem drum und dran.
00:35:41: Das Boot selbst wiegt ungefähr zuhundert Kilo.
00:35:44: Die Technik darin auch noch mal ungefähr fünfzig bis sechzig Kilo.
00:35:47: Und dann kommen halt die ganzen Verpflegungsdinge und das ganze Equipment.
00:35:51: Und der Vorteil am Wasser ist halt, dass man eine halbe Tonne durchaus bewegen kann, wenn man es langsam und stetig angeht.
00:35:56: Selbst mit einem Paddel.
00:35:58: Ursprünglicher konzipiert für zwei.
00:36:01: Genau.
00:36:03: Wo ich auch mal die Geschichte gehört habe von einem Franzosen.
00:36:07: am Ende gemacht hat, der wollte sich in so einem Fass über ein Atlantik treiben lassen.
00:36:12: Die Jugend ist geblieben.
00:36:13: Sich dann da einsperren, also auch eine schräge Vorstellung, wirklich in so einem Fass zu hocken mehrere Wochen, Monate ja, wenn du wirklich nichts machst, sondern nur treiben lässt.
00:36:23: Aber theoretisch wäre das ja denkbar, auch wenn du nichts machst.
00:36:27: Genau,
00:36:27: also das muss man bei dieser Strecke sagen, nicht ohne Grund machen, dass die Ruhe daran, nicht ohne Grund machen, dass jetzt gerade ganz viele Segel jachten, dass gerade gerade das Minitransadrennen, es gibt viele andere Regatten um die Jahreszeit.
00:36:36: Das ist einfach eine Strecke, die sich von Wind- und Wetterbedingungen her durchaus anbietet.
00:36:40: Man kann davon ausgehen, dass man fast immer Rückenwind hat und Strömung auch von hinten.
00:36:45: Ich würde sagen, bei den einer Ruderbooten und auch bei mir, dass schon der Anteil der natürlichen Vorkommen des Windes und der Wellen und auch der Strömung sicherlich dreißigvierzig Prozent des Vortriebs ausmachen.
00:37:00: Mindestens, würde ich sagen, weil man natürlich auch davon ausgehen muss, dass man ja auch etwa sechs bis acht Stunden schlafen muss.
00:37:06: oder zumindest vier bis fünf Stunden.
00:37:08: Ich bin nicht oft auf sechs Stunden gekommen, glaube ich.
00:37:11: Und in der Zeit rudert oder paddelt man halt gar nicht.
00:37:15: Das heißt, das sind schon mal sechs Stunden, die definitiv nur auf Kosten der Natur und ihrer Kräfte gehen.
00:37:20: Und in der anderen Zeit ist es auch so, dass man mit Kochen und anderen Themen ja auch beschäftigt ist zum Teil.
00:37:26: Also ich bin, glaube ich, effektiv auf zwölf bis vierzehn manchmal sechzehn Stunden Paddeln am Plach gekommen.
00:37:33: Und auch da in der Zeit schiebt ein der Wind und die wählen ja voran.
00:37:36: Also ich bin ja innerhalb von knapp zwölf, dreizehn Tagen, tausend, zweieinhalb Kilometer gepaddelt.
00:37:43: Das sind relativ schnell überschlagen, hundert Kilometer am Tag.
00:37:46: Das habe ich auf dem Rhein auch mal geschafft, aber der Rhein hat auch gute Strömung.
00:37:50: Auf einem stehenden Revier paddle ich normalerweise so sechzig bis siebzig Kilometer am Tag.
00:37:54: Ich paddle mit einem normalen Tourenboard und ein bisschen Gepäck dabei.
00:37:58: immer ziemlich genau, fünf bis fünf und halb kmh.
00:38:01: Das habe ich in den letzten Jahren ziemlich gut mal so raus.
00:38:03: Bei Dover, du wahrscheinlich auch, ne?
00:38:04: Ja.
00:38:05: Genau, das ist ein Tempo.
00:38:06: Da kann man immer gut mit rechnen.
00:38:08: Und dass ich das jetzt auf Atlantik auch locker mal so gehalten habe, hätte ich nicht gedacht.
00:38:12: Das Boot ist ja nur doch ein bisschen anders.
00:38:14: Aber wie gesagt, Top Speed waren zehn Halbknoten.
00:38:17: Auf meinem Live-Tracker zwischen zwei Trackingpunkten waren es, glaube ich, acht Komma zwei.
00:38:21: Das ist einfach, ich hatte vom Start in Portugal bis zur Forderventura nur Rückenwind.
00:38:28: Ich hatte auch weiter Rückenwind gehabt.
00:38:29: Ich habe die Tage danach natürlich das Wetter genau beobachtet.
00:38:31: Ich wäre fantastisch schnell vorangekommen.
00:38:33: Ich habe mich echt grün und blau geärgert.
00:38:36: Aber, naja, hätte hätte, ne?
00:38:38: Ja, das kann ich mir vorstellen, dass das wahrscheinlich auch heute immer wieder nochmal zwischendurch so an dir nagt, oder?
00:38:44: Also wäre komisch, wenn nicht, wenn du das so gleich abhaken könntest.
00:38:47: Ja,
00:38:48: also ich, witzigerweise habe ich die ersten Tage ganz gut abhaken können, glaube ich.
00:38:51: Also gerade, als ich noch auf Fuerte saß, habe ich irgendwie so das Gefühl gehabt, naja, gut, komm, es ist halt so.
00:38:55: Jetzt kannst du es nicht ändern.
00:38:56: vielleicht auch ein bisschen Selbstschutz, vielleicht auch so ein bisschen das Innere aufatmen, weil natürlich auch viele Härten von einem abfallen.
00:39:02: Also ich konnte auf einmal duschen und ich konnte auf einmal auch wieder gerade auf dem Steg stehen.
00:39:05: Also ist ja auch ein positiver Punkt, der auf einmal dazukommt.
00:39:10: Ich muss jetzt da nicht irgendwie zwei Monate auf diesem Boot hängen.
00:39:12: Also das ist glaube ich und das überwiegt im ersten Moment ganz kurz, das Aufatmen.
00:39:16: Ich bin hier wieder in Sicherheit auf dem Hafen und so weiter.
00:39:20: Und dann kommt aber relativ schnell das Gefühl, Wo wärst du jetzt?
00:39:24: Ich habe die letzten Tage immer wieder gerechnet.
00:39:26: Ich wäre jetzt ungefähr auf der Hälfte.
00:39:28: Jetzt wäre ich langsam schon weiter Richtung Südamerika.
00:39:30: Wenn es weiter gut gelaufen wäre, jetzt fahren gerade diese Segler bei Minitransadrennen ins Ziel in Guadeloupe.
00:39:37: Da wäre ich auch ungefähr jetzt bald schon.
00:39:39: Ich wäre auch schon fast da.
00:39:40: Ich hatte immer so gedacht Ende November, Anfang Dezember komme ich ungefähr an.
00:39:43: Und ich glaube, wenn diese Phase vorbei ist, ich würde sagen Mitte Dezember.
00:39:48: Atme ich wahrscheinlich innerlich so ein bisschen auf und es fühlt sich auch ganz komisch an, jetzt hier durch Deutschland zu tingeln und das Gefühl zu haben, eigentlich höre ich gar nicht hier.
00:39:56: Also das beschäftigt mich täglich und wort mich auch täglich, ehrlich gesagt.
00:40:00: Es ist gar nicht so ganz einfach, das so abzuhaken.
00:40:03: Jetzt haben wir richtig Deutsch erst noch übers Scheitern gesprochen und dann viel über Technik.
00:40:09: Stimmt.
00:40:11: Jetzt lass uns doch mal versuchen, noch mehr über das zu sprechen, was auch an besonderen Momenten da waren.
00:40:17: Schönen Momenten gab es die nach dieser ersten Woche, der alles noch erstmal reinkommen, viel ja auch mühsam, was du gesagt war.
00:40:28: Aber dann hast du beschrieben, was du in der Phase, wo es besser lief, wo du auch vielleicht so ein bisschen freier warst.
00:40:35: Hattest du da Momente auf See, wo du wirklich gedacht hast, wo war geil.
00:40:41: Leider deutlich weniger als ich dachte, muss ich ehrlich sagen.
00:40:44: Also ich bin auf Norderney aufgewachsen und ich habe eine große Begeisterung fürs Meer.
00:40:50: Ich sehe auch immer die Gefahren.
00:40:52: Ich habe auch einen großen Respekt vor dem Meer.
00:40:54: Das, glaube ich, kommt als Wattenmeerbewohner durchaus auch zusammen.
00:40:57: Aber ich kann dem Meer ganz, ganz viel Schönes abgewinnen.
00:41:01: und ich habe aber auch festgestellt, und das ist eine ganz interessante Einschätzung, die ich vorher so nicht hatte.
00:41:08: Dass man viele Momente vor einigen dann genießen kann, wenn man sich entspannt in Sicherheit begibt und von da aus aus so einer kleinen Perspektive von einem Strand aus zum Beispiel den Sonnenuntergang über mehr sich anguckt.
00:41:19: Wenn man vom Strand den Sonnenuntergang über mehr sich anguckt und denkt man sich, wenn ich jetzt da draußen auf dem Atlantik wäre und dem Sonnenuntergang entgegen paddeln könnte, das wäre schon cool.
00:41:28: Und dann ist man da draußen und denkt sich.
00:41:32: Scheiße, ist das so gefährlich hier.
00:41:36: Strand wäre jetzt ganz cool, da könnte ich zumindest aus einer sicheren Position dahin gucken.
00:41:40: Also, das habe ich, bin ich ehrlich, unterschätzt.
00:41:43: Und da sagen auch viele, das war doch klar, ist doch auch gefährlich.
00:41:46: Ja, das kann ich verstehen, aber auch da kann ich nur sagen, es ist ja trotzdem eine ganz andere Art, wie man sich solchen Empfindungen hingebt.
00:41:55: Mir ist total klar gewesen auch vorher, dass natürlich mit so Natur gefahren und auch ein Unsicherheitsgefühl zusammenkommen.
00:42:03: Und trotzdem ist es halt so, dass es ganz, ganz viele Dinge am und auf dem Meer gibt, die ich wirklich liebe.
00:42:08: Ich liebe den Abwechslungsreichtum.
00:42:11: Ich liebe auch die Härte zum Teil, den Geruch, die Ruhe, diese komplette Dunkelheit nachts.
00:42:17: Ich hatte witzigerweise die erste Woche nicht einmal im Moment.
00:42:19: Irgendwann kam dann so ein ganz dünner Streifen, aber ich habe immer vorher gesagt, auf mehr nachts kann man relativ viel sehen.
00:42:24: wenn man sich daran gewöhnt hat.
00:42:27: Meistens ist das ja auch so, aber der Mond hilft dann schon deutlich.
00:42:29: Und ich hatte nicht ein bisschen die ersten drei Nächte.
00:42:32: Also es gibt tatsächlich viele Dinge, die ich am Meer sehr schätze, wo ich aber auch gemerkt habe, die schätze ich auch, wenn ich sie selbst dosieren kann.
00:42:39: Wenn ich also sagen kann, okay, ich überführe jetzt gerade eine Seegerjacht, das dauert hier noch ungefähr eine Woche, dann bin ich aber auch wieder an Land.
00:42:45: Und das Gefühl zu haben, ich paddle auf den Atlantik raus, auf einem sechs Meter kleinen Boot alleine und potenziell ist jeder Fehler, den ich mache, lebensgefährlich.
00:42:53: Das ist halt eine andere Geschichte und
00:42:55: zumindest die romantik ist genau das
00:42:57: ist.
00:42:58: ich glaube das trifft ganz gut.
00:42:59: die romantik ist weg und ein sonnenuntergang heißt halt auch okay.
00:43:01: danach kommt acht stunden dunkelheit und das kann ziemlich eklig werden.
00:43:04: und sonnenaufgang heißt halt auch okay.
00:43:05: jetzt kommt die sonne wieder das wird ein ziemlich heißer tag und ich muss wieder sonnencreme rausholen und ich muss mich hier vor der sonne schützen und so weiter.
00:43:11: und es ist halt nicht wie am strand auch mal die sonne ist weg.
00:43:14: jetzt gehen wir gemütlich ins hotelzimmer und nehmen vorher vielleicht noch ein kleines weg.
00:43:17: also das sind unterschiedliche art und weisen.
00:43:21: Es ist eigentlich eine andere Perspektive auf den gleichen Moment.
00:43:25: Aber unter diesem Eindruck, dieses auch gerade in den ersten Tagen, doch gewissen Unsicherheitsgefühls, dass ich da alleine auf dem Boot bin, kann man solche Situationen dann zum Teil nicht so genießen, wie man sie genießen könnte.
00:43:41: Ich hatte zum Teil Besucher von Delfin, die waren wirklich schön.
00:43:45: Auch da schwingt dann aber schnell mit, da kommt eine Schule von twenty-fünf Delfinen auf mich zugeschossen, die sind gerade in einem Jagdmodus.
00:43:51: Das sind große Säugetiere, wenn die auf dich zugeschossen kommen, ist es auf einmal auch nicht mehr so, als wenn man bei Instagram den Video sieht, wie der auf der Buchwelle von Malizianen der Fien schwimmt.
00:44:01: Also muss man einfach mal ehrlich sagen, es sind einfach zwei paar Schuhe, ob man selbst in dieser Situation ist.
00:44:06: Und wenn ich es filme und das bei Insta reinstelle, es schreiben mir ganz viele aus, super, der Fiene, hast du es gut?
00:44:12: Ist auch so, ich finde der Fiene auch super.
00:44:14: Es ist aber ein anderes Szenario und es hängt halt auch oft von Nebenaspekten.
00:44:17: Ich bin am zweiten Morgen während meiner Tour aufgewacht.
00:44:21: hatte Sehnebel um mich herum.
00:44:22: Und ich war mitten in der Nähe von einem Verkehrstrennungsgebiet, also einer Schnellstraße für große Frachter.
00:44:28: Und ich wusste, ich musste da durch und die sind hier irgendwo.
00:44:30: Und ich hab die Schiffs-Diesel gehört, aber ich hab nix gesehen.
00:44:34: Und dann kam halt diese fünfundzwanzig köpfige Delfinschule auf mich zu.
00:44:37: Und das ist so ein Szenario, das ist halt nicht besonders romantisch und gemütlich und schön, sondern man ist sowieso schon angespannt, man hört irgendwelche Schiffe, muss grob einordnen, aus welcher Richtung kommt das Geräusch.
00:44:49: Wartet eigentlich jeden Moment darauf, dass ich auf einmal ein großer Bug einer Seite aus dem Nebel schält und man da hektisch los paddeln muss.
00:44:55: Und dann kommt der finn im Jagdmodus.
00:44:58: Das ist dann halt nicht so wie schön und wie romantisch, sondern das ist dann einfach nur hektisch.
00:45:02: Und das glaube ich vergisst man relativ schnell.
00:45:05: Und ich habe es tatsächlich ein bisschen anders eingeschätzt, bin ich ganz ehrlich.
00:45:10: In der zweiten Woche wurde auch das besser.
00:45:11: Da habe ich Besuch von einem kleinen Vogel bekommen, kurz vor den Kanaren, der hat sich bei mir ausgeruht.
00:45:15: Ich habe eben ein paar trocken Haferflocken hingestellt und ein bisschen Süßwasser.
00:45:20: Und ich habe gerade Abend gegessen, der war total zutraulich und ist da auf meinem Boot hin und her gelaufen, echt eine süße Situation.
00:45:27: Und vor Freude hatte ich auch noch mal eine Gruppe von Gelfinen, die auch im Jagen waren, aber zum einen waren sie deutlich kleiner.
00:45:33: Und zum anderen war es da halt so, dass ich blauen Himmel hatte, es war tagsüber, es war eine ruhige See, es war alles entspannt.
00:45:39: Und ich war auch schon ein bisschen... eingegrooft.
00:45:41: Das ist, glaube ich, auch ein großer Unterschied gewesen.
00:45:43: Deswegen war es weniger schöne Situation, als ich dachte.
00:45:50: Es war total spannend, mich auch selbst so zu beobachten in diesen Situationen, deswegen mache ich mal eine
00:45:56: tolle Frage gewesen.
00:45:58: Schön, im Sinne von romantisch, nicht.
00:46:01: Aber was war ein wertvollen Situation dabei?
00:46:05: Also, was hast du gelernt?
00:46:06: Was hast du mitgenommen?
00:46:07: Total wertvoll war für mich definitiv auch überhaupt die Tour gemacht zu haben, denn viele sagen ja, jetzt bist du gescheitert.
00:46:15: Also sehe ich es halt nicht.
00:46:16: Ich hatte von den verschiedenen Zielen gesprochen.
00:46:19: Teilweise konnte ich sie ja sogar schon mehr oder weniger erreichen mit der Medienpräsenz.
00:46:24: Und auch sportlich habe ich viele Ziele erreicht oder zumindest was die Erfahrung angeht, die ich machen wollte.
00:46:29: Denn ich bin immer offen und ehrlich, ich mache solche Touren auch, weil ich Bock auf Abenteuer habe oder auf spannende Momente oder auch mich selbst in besonderen Situationen zu erleben.
00:46:38: Und ich bin ja in Portugal losgepaddelt und nicht mit dem Gedanken, ich paddle jetzt in zwölf Tagen auf die Kanan.
00:46:43: So habe ich mir losgepaddelt und ich wusste auch gar nicht, ob ich an die Kanan vorbeikomme.
00:46:46: Das hätte auch sein können, dass ich direkt viel weiter Richtung Westen paddle.
00:46:50: Und mein Gedanke war nur, ich sehe jetzt drei Monate kein Mensch.
00:46:55: Und dieses Gefühl, da alleine raus zu paddeln, mit diesem Ziel vor Augen.
00:47:00: Das ist einfach echt krass und echt beeindruckend und wird mich glaube ich mein Leben lang begleiten.
00:47:04: Das ist wirklich was sehr besonderes, ein totales Gefühl von Autarkie.
00:47:08: Auch von Einsamkeit irgendwo.
00:47:10: Aber das zum Teil sogar eher in einen positiven Sinne.
00:47:13: Also ich habe wirklich das auch sehr genossen, damit mir alleine zu sein.
00:47:18: Aber und wie gesagt, das ist eine Erfahrung, die ich so gemacht habe und die hätte ich auch nie gemacht, wenn ich gesagt hätte, ich mache eine Kötzelstrecke.
00:47:25: Die kommt halt nur zustande, weil ich mir vorgenommen habe, darüber zu paddeln.
00:47:28: Und das ist jetzt so nicht geworden ist.
00:47:30: Ich habe vorher auch immer gesagt, ich halte die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ich darüber komme, ungefähr bei fünfzig Prozent.
00:47:35: Und jetzt sind halt die anderen fünfzig Prozent eingetreten.
00:47:38: Das ist jetzt auch nicht so mega überraschend.
00:47:40: Bei so einer Tour muss einfach viel zusammenlaufen.
00:47:42: Aber das sind so Erfahrungen, die man halt keiner mehr nimmt.
00:47:45: Und deswegen bin ich sehr, sehr froh, diese Tour gemacht zu haben und freue mich riesig darüber, dass es überhaupt dazu gekommen ist.
00:47:51: Ich hätte mir gerne ein anderes Ende gewünscht, klar.
00:47:54: Aber das ist, glaube ich, irgendwie auch selbstverständlich.
00:47:57: Jetzt habe ich Eingangs gesagt, lass uns mal schauen, ob wir auch da hinkommen, irgendwas rauszudestillieren, was vielleicht wertvoll ist dann auch für diejenigen, die hier zuhören und für deren Alltag diejenigen, die sagen, ne, da muss ich jetzt nicht mit dem Standard-Pedalboard über den Atlantik.
00:48:16: Was können die dann möglicherweise mitnehmen aus dieser Deiner Geschichte?
00:48:21: Also erstmal die Bestätigung, dass es vielleicht echt nicht unbedingt sein muss, wenn man es hat über Atlantik.
00:48:27: Nein, aber ich glaube, tatsächlich kann man mitnehmen.
00:48:31: Zum einen, dass man, es ist immer so ein total hohler Schnack, aber dass man schon auch, wenn man sich Ziele vornimmt, daran arbeiten kann und an der Verwirklichung irgendwie auch arbeiten kann.
00:48:41: Denn auch wenn ich das endgültige Ziel drübergepatte zu sein, jetzt noch nicht erreicht habe, ist es ja eine Sache.
00:48:47: Aber ich habe dann ein Projekt irgendwie auf die Beine gestellt.
00:48:49: Es war alles logistisch.
00:48:51: Ich bin losgepaddelt.
00:48:52: Ich habe das doch nur durchaus vernünftig organisiert.
00:48:56: Das erfüllt mich auch schon mit einem gewissen Stolz.
00:48:58: Also man kann auch einfach größere Projekte angehen und gucken, dass man die mit viel Energie vorantreibt und irgendwann kann es dann auch tatsächlich irgendwie losgehen.
00:49:08: Ich glaube, wovon wir alle ein bisschen mehr haben können, ist ein bisschen Demut, dass man sich ein bisschen zurücknimmt.
00:49:14: Und was glaube ich wichtig ist, dass wir auch vielleicht häufiger so ein bisschen ein Gefühl für uns selbst entwickeln.
00:49:23: Ich glaube, viele sind im Alltag von so vielen Dingen eingebunden, von so viel Stress, von so vielen äußeren Faktoren, dass man oft gar nicht mehr so richtig zur Besinnung kommt, um sich zu fragen, was möchte ich eigentlich?
00:49:33: Und was ich mir schon vorher angewöhnt habe, was ich manchmal ganz hilfreich finde, ich möchte gar nicht dazu aufrufen, so eine total egocentrische Perspektive einzunehmen, aber sich durchaus mal hin und wieder zu fragen, vielleicht einmal die Woche, was sind denn die Dinge, die mir diese Woche persönlich jetzt am wichtigsten wären?
00:49:48: Geht es mir wirklich darum, unbedingt dieses Konzept jetzt schnell fertig zu machen?
00:49:52: oder ist das eigentlich ein Ziel, was mein Chef hat und was ich natürlich auch gerne mittragen möchte, weil es mein Job ist.
00:49:57: Aber sich ruhig auch mal zu fragen, was möchte ich diese Woche eigentlich für mich erreichen?
00:50:01: Und ich glaube, da mal so ein bisschen auf sich selbst zurückzufallen und wieder ein Gespür für sich selbst zu bekommen und auch diese Empfindung mit sich selbst auszumachen, das ist wirklich hilfreich.
00:50:09: und da helfen mir im Alltag auch immer Spaziergänge oder kurze SOP-Ausflüge in der Natur.
00:50:15: Ich finde, die Natur ist da sowieso der angenehmste Teil und ich sehe mich auch gerne als Teil der Natur und nicht als Gegner der Natur, wie es doch ja mittlerweile hier und davor kommt.
00:50:25: Also, von daher würde ich sagen, ist das ein großer Punkt, den man, glaube ich, für sich mitnehmen sollte, ein bisschen mehr auf sich selbst zu hören und sich selbst überhaupt auch erstmal die Zeit zu geben, mit sich selbst ins Gespräch zu kommen.
00:50:36: Also bildlich quasi dieses... Diese letzten Call mit Stern TV, dann hinter sich haben einmal alles ausmachen, auch das Handy aus und dann da alleine sein, da draußen auf dem Meer.
00:50:47: Das geht natürlich auch im Alltag, wenn wir es denn aktiv hier beiführen.
00:50:52: Ja genau, wir müssen es halt aktiv herbeiführen, definitiv, weil es anders nicht geht, glaube
00:50:55: ich.
00:50:56: Du bist da jemand, so schätzt dich zumindest ein, hast es jetzt teilweise auch so gesagt, der dann gerne in dieser Einsamkeit, aber ja auch was macht, also in dem Fall paddeln.
00:51:08: nach vorne kommen.
00:51:09: Ich könnte auch sagen,
00:51:12: ich gehe jetzt
00:51:13: irgendwo in Kloster, um zu mir zu kommen und mache einfach gar nichts.
00:51:18: Ich kann das sehr gut nachvollziehen, weil mir geht es ähnlich, dass ich gerne dann aktiv bin.
00:51:23: Manchmal führt das aber auch doch dann dazu, dass man wieder bei dem ist, was man da macht, dass man Paddelschläge zählt, dass man guckt, wie weit bin ich jetzt schon gekommen, wenn ich jetzt so weiter paddle, wo bin ich dann um die und die Zeit?
00:51:35: Warst
00:51:36: du mit an Bord bei mir?
00:51:38: Ich kenne
00:51:39: es aus einer anderen Situation.
00:51:40: Dann denkst du, jetzt habe ich, also vorher, wenn du aufbrechst, denkst du, ich habe viel Zeit, um nachzudenken, auch immer über dies und das und alles und die großen Fragen.
00:51:50: Und dann bin ich unterwegs und denkst so, ja.
00:51:53: Fuck it.
00:51:54: Es ist doch egal.
00:51:55: Ich bin jetzt hier.
00:51:56: Ich mache jetzt das.
00:51:57: Das führt natürlich dazu, dass man dann in dem Moment auch irgendwie ist.
00:52:00: Manchmal aber auch sehr wieder beim Zählen, beim Distanzen und Zahlen.
00:52:06: Das kriegst du einen neureiligischen Punkt, würde ich sagen.
00:52:08: Das ist tatsächlich wirklich ein Thema.
00:52:11: Und ich merke das auch, dass ich die Ungeduld, die ich an Land habe, sogar mit aus Wasser nehme.
00:52:16: Und wenn ich merke, ich paddle jetzt mal und eben habe ich Mit der gleichen Kraft irgendwie dreieinhalb Knoten geschafft und jetzt ist es nur drei Komma zwei oder zwei Komma neun, der nervt es mich.
00:52:25: Weil ich denke, dann wird die Tour noch länger und keine Ahnung.
00:52:28: Also ich finde mich da völlig wieder.
00:52:30: und der Spruch, den ich gerade meinte, von wegen, was du mit an Bord, der ist exakt so gemeint.
00:52:35: Also es sind die Äußerungen, die du sagtest, man zielt wieder, man zielt Paddelschläge, man guckt mit der Geschwindigkeit, wie weit kommt man.
00:52:42: Das sind Sachen, die ich leider genauso mache.
00:52:44: Und es sind dann trotzdem natürlich auf so einer Tour bei so einer Länge und Distanz dann schon immer mal Momente dabei, wo man sich mal die Zeit nimmt, über andere Dinge nachzudenken.
00:52:53: Ich denke tatsächlich sehr, sehr viel auch darüber nach.
00:52:55: Wie können wir Menschen für mehr Klimaschutz begeistern und auch wirklich was zu verändern?
00:53:00: Und ich achte da gar nicht auf die Leute, die politisch auf einem ganz anderen Spektrum sind.
00:53:04: Um die geht es mir gar nicht mehr.
00:53:05: Um die Leute, die relativ dicht an uns so dran sind und trotzdem viele kleine Schritte noch nicht machen, obwohl die einfach zu machen wären.
00:53:13: Das gilt für mich auch, es gibt ja auch Dinge, die ich immer im Alltag gerne verändern möchte und ich irgendwie trotzdem den Arsch nicht hochkrieg.
00:53:18: Aber ich sehe halt auch andere Leute, die den Arsch noch weniger hochkriegen.
00:53:21: Und wo ich mir dann denke, das kann doch nicht sein.
00:53:24: Ihr habt Kinder, wir müssen gemeinsam irgendwie für deren Zukunft arbeiten und gucken, dass es hier besser wird oder nicht ganz so schlimm wird wie erwartet.
00:53:31: Und wie könnte man die motivieren?
00:53:33: Wie kann man die begeistern?
00:53:34: Wie kann man die mitreißen?
00:53:35: Das sind Themen, die ich mir dann durchaus auch durch den Kopf gehen lasse.
00:53:39: Aber ich kann deinen Punkt schon trell sehen.
00:53:42: Da muss man aufpassen, dass man dann nicht weiter immer wieder weiterkommen möchte und auch da wieder nur eifige Ziele verfolgt.
00:53:48: Und das ist gar nicht so ganz einfach.
00:53:50: Vielleicht müsste ich da auch mal durchsagen.
00:53:51: Das
00:53:51: wäre vielleicht dann nach zwei, drei Wochen der Fall gewesen.
00:53:53: Ich glaube, dass es irgendwann so einen Punkt gibt, dass du anfangs noch das sehr mitnimmst, weil du ja auch aufgeregt bist, nervös.
00:54:02: Wie funktioniert das überhaupt?
00:54:04: komme ich überhaupt voran an so einem Tag?
00:54:06: und wenn ich das morgen jetzt wieder schaffe und dann schaffe ich das überhaupt drei Tage hintereinander und so, da bist du noch sehr drin.
00:54:12: Ich kann mir vorstellen, dass das dann irgendwann nachgelassen hätte, wirst du dann möglicherweise nochmal rausfinden.
00:54:20: Kann das sein?
00:54:20: Also ist das eine Option, dass du sagst, ich mache es nochmal oder ist das Ding jetzt abgehakt?
00:54:25: Das ist eine gute Frage und ich würde sie ungern komplett beantworten jetzt schon, weil ich dann das Gefühl hätte, ich hätte mich festgelegt, aber Auf der einen Seite kannst du es vielleicht auch nachvollziehen.
00:54:36: Man braucht eine gewisse Blauäugigkeit für solche Touren.
00:54:38: Das klingt immer total unprofessionell.
00:54:39: Ich
00:54:39: habe ganz oft schon nachher gedacht, wenn ich das gewusst hätte, hätte
00:54:42: ich das nicht gewusst.
00:54:42: Ich glaube jeder, der da mal ein Haus saniert hat oder vielleicht auch viele Leute im Kinder.
00:54:45: Kinder bekommen hat.
00:54:45: Ich kann sagen, kennen das auch.
00:54:47: Es gibt durchaus Dinge, wo man sich denkt, wenn ich das vorher gewusst hätte, hätte ich damit nie angefangen.
00:54:51: Und auch obwohl einem vorher zehn Leute gesagt haben, sanieren niemals ein altes Haus.
00:54:55: Ich habe das selbst auch durchgemacht.
00:54:57: Und ich bin trotzdem jetzt froh, das Haus saniert zu haben.
00:54:59: Aber es ist... ähnlich auch mit so einem Projekt.
00:55:03: Also, wenn man vorher schon weiß, was da alles auf einen zukommt, fällt es nicht unbedingt leichter.
00:55:07: Und das ist leider jetzt natürlich der Punkt.
00:55:10: Auf der einen Seite kann ich mir nicht vorstellen, jetzt von Portugal aus nochmal los zu paddeln.
00:55:13: Ich würde, wenn dann von den Kanaren aus los paddeln, weil ich mir wirklich motivationsmäßig nicht vorstellen kann, die Strecke, die ich schon gepaddelt habe, nochmal zu paddeln.
00:55:21: Abgesehen davon ist sie auch mit dem Schiffsverkehr wirklich heikel.
00:55:24: Ich hatte wirklich zum Teil Nächte mit fünf, sechs Schiffen und das war wirklich, wirklich anstrengend.
00:55:30: Der zweite Punkt ist das ist natürlich trotzdem innerlich irgendwo mich anpiekt und ich jetzt mit so einem losen Ende in meinem Leben nur ungern lebe.
00:55:37: ich habe sonst viele Projekte die ich mir vorgenommen habe irgendwie auch mal gut durchgezogen.
00:55:42: Und es ist nicht meine Art irgendwie so was so halb stehen zu lassen.
00:55:47: Also es ist aber natürlich auch mal eine Frage wie viel Zeit hat man wie viel Energie kann man da reinstecken.
00:55:53: Ich habe tatsächlich zwei oder andere Projekte jetzt vor die ich vorher schon anleiern musste mit denen ich jetzt gerade erst mal beschäftigt bin.
00:55:59: Ich kann ja aber auch frühestens im nächsten Herbst nochmal starten.
00:56:03: Das ist tatsächlich Jahreszeiten abhängig.
00:56:05: Ich glaube nicht, dass ich im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr
00:56:24: im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im auch auf der Ebene nochmal zu wachsen und sagen, ich bin eigentlich nicht so ein Typ, der sowas offen stehen lässt.
00:56:32: Aber vielleicht kannst du auch das mit reinnehmen in deinen Erfahrungen, Schatz.
00:56:38: Das lasse ich jetzt mal zu.
00:56:40: Ja, ist tatsächlich auch bedenkenswert, zumindest, dass man jetzt sagt, na, ich habe es versucht, ich habe da auch einen großen Schritt gemacht in die Richtung und ich habe auch viele Erfahrungen schon gesammelt, die ich sammeln wollte.
00:56:50: Und das ist gut.
00:56:50: Das reicht jetzt für mich.
00:56:51: Das kann auch tatsächlich
00:56:52: sein.
00:56:52: Ich darf das auch
00:56:54: so stehen
00:56:54: lassen.
00:56:55: Ich muss das nicht zu Ende bringen.
00:56:57: Die Leute haben mich auch lieb.
00:56:58: Ja, stimmt.
00:56:59: Ja, das ist ein
00:57:00: witziger Punkt.
00:57:01: Aber komischerweise bist du da, glaube ich, auch der erste, der A auf die Idee kommt und mit dem ich da so drüber spreche, weil das wirklich eine untypische Eigenschaft, glaube ich, gerade für den Deutschen ist.
00:57:10: Aber ja, durchaus überdenkenswert.
00:57:14: Lassen wir das.
00:57:15: Lassen wir das mal so stehen.
00:57:16: Jetzt hast du gerade von neuen Projekten gesprochen.
00:57:18: Sind die schon so spruchreif, dass du sich hier ins Mikrofon geben kannst?
00:57:23: Also wir haben ja im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr.
00:57:43: Wir wollen mehr Fahrrad fahren, aber nehmen doch wieder das Auto.
00:57:45: Wir wollen auf die Avocado verzichten, aber haben dann doch Bock drauf und kaufen sie doch.
00:57:50: Und haben dann aber auf Island gemerkt, dass das ein bisschen zu verkopft ist und dass eigentlich momentan gerade in diesem Thema Klima und Meeresschutz vor allen Dingen der Nut ein Thema ist.
00:58:00: Wir brauchen als Gemeinschaft den Nut der Schritte zu gehen.
00:58:03: Und auch wenn groben oben aus der globalen politischen Oberinstanz gerade nicht die passenden Zeichen dafür kommen, müssen wir glaube ich als Gesellschaft umso mehr daran arbeiten.
00:58:13: Und da deutet sich gerade so ein bisschen anders, wie im nächsten Jahr einen zweiten Teil daraus machen können, wo es auch darum geht, Menschen zu treffen, die Schritte vorangehen, wo es auch darum geht, Punkte zu zeigen, wo es dringend notwendig wäre, was zu verändern.
00:58:28: Aber wo wir auch wieder mit Menschen in Gespräch kommen, mit interessanten Gesprächspartnerinnen und Partnern, die mit gutem Beispiel vorangehen und spannender Ansätze haben, denn für mich hat... André Magnusson, der isentische Buchautor von dem Buch Wasser und Zeit, der eigentlich die Inspirationsquelle unseres Filmes war.
00:58:46: Der hat einen ganz spannenden Satz gesagt und er hat eigentlich, er hat das damals zu Kasseler Jugendlichen gesagt.
00:58:51: Er war irgendwie ein Kassel, ist oft in Deutschland und hatte mit denen ein Gespräch.
00:58:55: Und als sie ihn fragten, wie ihn ihr Leben aussehen könnte, sagt er, naja, ja.
00:59:00: Einen ganz großen Vorteil, ich habe quasi den Sinn des Lebens schon gefunden, denn wir müssen jede Branche auf Nachhaltigkeit trimmen.
00:59:07: Wenn du also in die Architektur gehen möchtest, ist es eine Frage, wie wir bauen, wie wir leben, wie wir heizen.
00:59:11: Wenn du in die Modeindustrie gehen möchtest, dann mach das, denn auch da müssen wir Nachhaltigkeit verankern.
00:59:18: Also er hat das auf den Punkt gebracht, indem er sagte, jedes Berufsfeld hat das Potenzial einen nachhaltigen Beitrag zu leisten und das Potenzial dazu halt die Welt damit auch zu verändern.
00:59:30: Und ich glaube, dass wir da wieder schöne Beispiele sammeln können.
00:59:35: Und mich hat das zumindest selbst sehr, sehr motiviert, mit solchen Menschen zu sprechen.
00:59:39: Und wir werden jetzt, glaube ich, in eine ganze Region reisen.
00:59:43: Auch da achten wir wieder darauf, wie bei Island, dass wir möglichst wenig Emissionen mit unserer eigenen Reise verursachen.
00:59:48: Und schauen dann, dass wir da wieder eine schöne Dokumentation hinbekommen, die hoffentlich auch wieder in verschiedenen Kinos läuft.
00:59:55: Parallel läuft natürlich auch der Film Time to Act.
00:59:57: Da arbeiten wir gerade an der kleinen Kinotour für nächstes Jahr.
01:00:01: Ich bin ja parallel dazu auch noch dabei, verschiedene Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit zu beraten.
01:00:07: Unter anderem zum Beispiel das Geomar in Kiel.
01:00:09: Mit denen arbeite ich gerade an einer Nachhaltigkeitsstrategie, was ganz spannend ist, weil man denkt immer bei der Wissenschaft wäre das so ein Selbstgänger.
01:00:17: Aber natürlich fahren auch da Forschungsschiffe raus.
01:00:19: Es werden auch da Büroräume geheizt und Küheräume für irgendwelche Proben genutzt.
01:00:24: Und das macht mir immer sehr großen Spaß, da in verschiedene Branchen rein zu gucken.
01:00:29: Und damit mit Sinn und Verstand an solche Themen ranzugehen.
01:00:33: Denn bei all diesen Projekten ist es mir immer ganz wichtig, dass ich nicht irgendwie unnötig Zeit für irgendwas investiere, was gar nichts vorantreibt.
01:00:42: Also ich sage mal da jetzt eine Strategie Papier zu entwerfen, wo nachher alle sagen, toll hat wieder irgendeine Agentur, irgendeinen Kram geschrieben und wir sollen jetzt irgendwie einmal drüber lesen.
01:00:51: Das bringt ja nichts.
01:00:52: Also entweder möchte ich Leute mitreißen und Spaß oder Motivation vermitteln, etwas zu verändern.
01:00:58: Oder ich lass es gleich und kümmer mich um andere Projekte.
01:01:01: Und genau, da gibt es viele, viele Ansätze und ich glaube, da kommen spannende Monate auf mich zu.
01:01:06: Ich glaube, da kommen leider auch spannende Monate insgesamt auf uns zu.
01:01:09: Da ändert sich ja noch vieles und es gibt viel zu tun, aber...
01:01:13: Packen wir es an, genau.
01:01:14: Wer hat das auch gesagt?
01:01:15: Es gibt viel zu tun,
01:01:17: packen wir es an.
01:01:18: Ja, ich meine.
01:01:19: Das
01:01:19: ist so ein geflügeltes Wort.
01:01:21: Ja, ich würde auch
01:01:21: sagen.
01:01:21: Ja, für ein Fußballer wäre das zu logisch.
01:01:24: Also da müsste irgendwie so ein Bruch mehr
01:01:25: sein.
01:01:25: Meilen an Madrid, Hauptsache Italien.
01:01:29: Lass uns zumindest den Sand nicht im Kopf stecken.
01:01:31: Ja, genau.
01:01:32: Das ist nicht alles Holz, was glänzt.
01:01:35: Ich werde das beobachten, was du so treibst und wenn es da was Spannendes Neues gibt, dann erfahren die Hörerinnen und Hörer natürlich davon.
01:01:43: Wir packen auch nochmal Infos zu dir in den Newsletter, der diesen Podcast begleitet und dann nochmal ein bisschen weiter einzutauchen.
01:01:50: Dein Instagram-Account-Website und so weiter.
01:01:53: Diese Newsletter können diejenigen, die es noch nicht getan haben, abonnieren unter christophörster.com.
01:02:00: Und ich danke dir, dass du hier warst, dass wir gequatscht haben.
01:02:04: Ich danke dir.
01:02:05: Ich habe mir noch ganz sehr viel erzählt, aber...
01:02:08: Das ist der Sinn bei diesem Podcast, dass ich die Fragen stelle.
01:02:11: Vielen
01:02:11: Dank.
01:02:11: Und der gegenüber, die gegenüber erzählen darf.
01:02:15: Vielen, vielen Dank.
01:02:15: Danke dir.
01:02:22: Ja, du hast das gehört.
01:02:23: Michael ist nicht nur Abenteurer, sondern setzt sich auch sehr sehr leidenschaftlich ein.
01:02:29: Vor allem für den Klimaschutz.
01:02:32: Wenn du mehr über Michael erfahren möchtest, dann empfehle ich dir die Website seines Projekts Zero Emissions zu besuchen.
01:02:40: Zero Emissions.
01:02:41: Alles zusammengeschrieben.
01:02:42: Punkt.
01:02:43: EU.
01:02:44: Unter Zero Emissions findest du ihn unter anderem auch bei
01:02:49: Instagram.
01:02:50: Da heißt sein Account genau so ZeroEmissions.eu wie die Domain dieser Website lautet.
01:02:57: Michael Walter kannst auch einfach googeln wirst du eine Menge finden über ihn.
01:03:01: Ich danke dir fürs zuhören, ich hoffe du konntest was mitnehmen und wir hören uns nächste Woche wieder zur neuen Folge
01:03:08: frei raus.
01:03:09: Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit.
01:04:45: Das war's.
Neuer Kommentar