Wurzeln, Wildnis, Hoffnung – „Ich war das Dschungelkind” – Sabine Kuegler Director's Cut
Shownotes
// Heute gibt es auf vielfachen Wunsch und pünktlich zum „hyggeligen” Spätherbst mein Gespräch mit Dschungelkind Sabine Kuegler in voller Länge in einer Sonderfolge. Vor zwei Jahren habe ich dieses Gespräch in zwei separaten Folgen veröffentlicht, jetzt bekommst du es noch einmal ohne Zwischenmoderationen an einem Stück in insgesamt zweieinhalb Stunden, quasi als Director's Cut.
Sabine verbrachte ihre Kindheit und einen Teil ihrer Jugend bei den Faju, einem indigenen Stamm, der fernab der Zivilisation tief im Dschungel Neuguineas lebte. Irgendwann kehrte sie mit ihrer Familie zurück nach Europa und musste erst einmal klarkommen in dieser für sie neuen westlichen Welt. Ich spreche mit Sabine über die Unterschiede dieser Welten, die Faszination des einfachen Lebens und der Gemeinschaft. Sie erzählt von unvergesslichen Momenten, der Fähigkeit, genau diese wirklich wahrzunehmen, sie berichtet von wilden Kreaturen und nimmt uns mit auf eine fesselnde Reise zurück in den Urwald, in dem sie sich nach langen Jahren endlich Heilung verspricht. Mich hat dieses Gespräch mit Sabine nachhaltig bewegt, weil es eine einzigartige Perspektive eröffnet, und ich hoffe, dass auch du daraus viel für dich mitnehmen kannst ...
// Sabine Kueglers Buch zum Thema: „Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind”, Westend-Verlag.
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// Outro-Song: Dull Hues by Lull (audiio.com)
Transkript anzeigen
00:00:00: Ich musste nie Verantwortung für mich übernehmen.
00:00:02: Ich musste nie über die Zukunft nachdenken.
00:00:05: Ich hatte auch keine Überlegungsängste.
00:00:07: Ich hatte überhaupt keine Ängste.
00:00:09: Weil, egal, was passiert, man ist ja ein Teil von etwas.
00:00:11: Man wird aufgefangen, man wird mitgetragen.
00:00:15: Das fing an, dass sie mich dann zum Beispiel in eine Lichtung gebracht haben, haben gesagt, das stell dich dahin, breite die Arme aus, schließt die Augen und spür alles, um dich zu haben.
00:00:27: Du wirst das Gefühl haben, dass du sterbst, aber du wirst nicht
00:00:30: sterben.
00:00:46: Herzlich willkommen bei Freiraus, dem Podcast für mehr Freiheit
00:00:49: und
00:00:50: Abenteuer in unserem Leben.
00:00:52: Ich bin Christoph Förster und möchte dir heute eine ganz besondere Folge auf die Ohren bringen.
00:00:59: Eine Sondervolge, eine Sonderausgabe.
00:01:03: Und zwar eine richtig lange.
00:01:04: Heute gibt es quasi ein ganzes Hörbuch.
00:01:07: Draußen wird es immer ungemütlicher.
00:01:10: Jetzt am Wochenende wird die Zeit umgestellt.
00:01:13: Das heißt, es ist auch eine Stunde früher dunkel.
00:01:17: Und wir kommen gerade jetzt öfter in diese Podcast- und Hörbuchstimmung, habe ich das Gefühl, uns einfach mal Zeit zu nehmen und was in Ruhe anzuhören, ob es auf einer langen Autobahnfahrt ist.
00:01:28: Ob es zu Hause auf dem Sofa ist, draußen in der Natur, wenn wir wandern oder Fahrrad fahren, wenn wir Bahn fahren oder den Haushalt machen, was auch immer.
00:01:39: Es gibt heute zweieinhalb Stunden, die dich richtig fesseln und inspirieren werden.
00:01:44: Da bin ich mir sicher.
00:01:46: Ich hatte hier vor ziemlich genau zwei Jahren Sabine Küchler zu Gast, die auch als das Dschungelkind bekannt ist.
00:01:53: Da gab es mal ein Buch mit diesem Titel Dschungelkind, in dem Sabine Küchler von ihrer Kindheit und Jugend erzählt, die sie verbracht hat bei einem Indigenstamm in West-Neuginea, tief im Dschungel.
00:02:08: Sie ist dort aufgewachsen, Fan ab der Zivilisation, weil ihre Eltern als Sprachforscher in den Dschungel zu diesem Stamm.
00:02:15: gegangen sind.
00:02:16: Irgendwann ist sie da wieder raus aus dieser Welt, ist in die westliche Welt eingetaucht, also die aus der sie eigentlich stammt, obwohl sie sie gar nicht kannte so richtig und das hat für sie immer wieder auch zu inneren Kämpfen geführt.
00:02:33: So warum spreche ich jetzt über eine Folge von vor zwei Jahren.
00:02:37: Erstens werden wir die Situation der wenigen noch verbliebenen, in Anführungszeichen unkontaktierten Indigenen Stämme weltweit in den nächsten Wochen noch vor Weihnachten noch einmal aufgreifen hier im Podcast.
00:02:53: Mit einem anderen Gast, der aber nicht weniger spannend als Sabine Kügtal ist.
00:02:58: Zweitens bekomme ich immer wieder die Frage, ob diese zwei Folgen, in die das Gespräch damals aufgeteilt war hier im Podcast, ob wir die nicht mal zusammenbringen können und daraus ein ganzes konsistentes Ding zu machen.
00:03:14: ohne Zwischenmoderation und noch dies und das.
00:03:17: Dem wollte ich gerne nachkommen und ihr das ermöglichen, dieses Gespräch mit Sabine Kückler an einem Stück zu hören.
00:03:24: Wenn du es damals nicht gehört hast, solltest du das sowieso jetzt tun.
00:03:28: Wenn du das damals gehört hast, lohnt sich das aber total da nochmal reinzugehen, weil da wirklich so viel drin steckt an Nuancen auch.
00:03:38: Jedes Mal hören auch das ist eine Rückmeldung, die ich immer wieder zu diesen Folgen bekommen habe.
00:03:44: Eröffnet nochmal neue Perspektiven.
00:03:46: Beide Folgen gehören übrigens zu den Top fünf der meist gehörten Freirausfolgen ever.
00:03:51: Auch das spricht für... das, was dieses Gespräch eben liefert.
00:03:56: Sabine hat so viel zu erzählen und sie tut es auf eine so wunderbare Weise, dass du wirklich mitgerissen wirst, dass du mitgenommen wirst in diese Situation hinein.
00:04:08: Sie wird uns erzählen vom Dschungel noch einmal von ihrer Kindheit.
00:04:12: Sie wird uns erzählen von der Rückkehr in die Zivilisation, von den Problemen, die das mit sich bringt.
00:04:18: Sie wird einen Blick auf das werfen, was das Leben im Dschungel ausmacht und was das Leben in der westlichen Welt ausmacht.
00:04:26: Auf Vor- und Nachteile, sie wird uns aber auch mitnehmen in ihre ganz persönliche Geschichte der Rückkehr in den Dschungel.
00:04:34: Es wird bewegend, wir werden von einer schweren Krankheit hören, die sie ereilt hat und die keiner zu heilen wusste.
00:04:41: Die, der Grund war, warum sie nach vielen Jahren noch einmal zurückgekehrt ist und eingetaucht ist in den Dschungel auf der Suche nach Heilung.
00:04:51: All das hat Sabine auch aufgeschrieben in einem Buch, das vor zwei Jahren erschienen ist.
00:04:55: Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind, heißt dieses Buch.
00:05:00: War viele Wochen auf den Bestsellerlisten und ist auch heute noch aktuell.
00:05:06: Das kannst du dir natürlich auch heute noch besorgen, genauso wie dieses Gespräch, was du heute hören wirst, immer noch sehr, sehr aktuell ist.
00:05:14: Ich wünsche dir also viel Freude mit diesem Gespräch.
00:05:17: Bevor wir reingehen, atmen wir aber noch einmal kurz durch.
00:05:40: Sabine, herzlich willkommen.
00:05:41: Ich freue mich sehr, dass du hier bist.
00:05:43: Dankeschön, Christo.
00:05:44: Freut mich auch hier zu sein.
00:05:46: Du hast irgendwo mal geschrieben oder gesagt, glaube ich, dein Leben hat da so richtig begonnen, als du in den Dschungel kamst.
00:05:53: Das ist wahrscheinlich auch so die Zeit, wo dann die ersten richtigen Erinnerungen da sind,
00:05:57: oder?
00:05:57: Nee, eigentlich nicht.
00:05:58: Also meine Erinnerungen gehen erstaunlicherweise sehr weit zurück.
00:06:02: Also meine ersten Erinnerungen kommen aus Nepal.
00:06:05: Und meine erste bewusste Erinnerung... war als einer der, wir waren ja in Spinyanipal geboren, in two hundred seventy.
00:06:15: Und meine Eltern haben damals als Sprachforscher Missionare unter mit einem Dorf gearbeitet, oder Stammestammestämmer gibt es ja dort nicht so, aber in einem Dorf gearbeitet, Danuwarei, das war in Tarei Plänen, nannte man das die Gegend, und Meine Mutter ist ja Krankenschwester, noch zusätzlich.
00:06:32: Und da war ein Mann, der ist vom Bär angegriffen worden.
00:06:35: Und die hat ihn versorgt.
00:06:36: Und meine erster Erinnerung war, wie sie dort saß und sie hat ihn versorgt.
00:06:41: Und der war ja so zerrissen.
00:06:43: Und ich war total fasziniert von den Knochen, die man dann sehen konnte.
00:06:48: Das ist meine erster Erinnerung.
00:06:49: Ich war auch nicht ... Ich glaub, als Kind sieht man auch die Welt sehr anders.
00:06:52: Ich war nicht schockiert, ich war nicht traumatisiert.
00:06:54: Ich fand es nur sehr interessant.
00:06:56: Und er hat auch überlebt, was natürlich toll war, so, dass es so meine erste Erinnerung so weit ich zurückschauen kann.
00:07:03: Und dann natürlich auch das Leben in Baden-Danöverei, im Dorf, die Berge, Sonnenuntergänge, Sterne, kann ich mich erinnern.
00:07:11: Ich weiß nicht, warum Sterne so eine große Bedeutung für mich gehabt hat, aber wahrscheinlich aus dieser Zeit noch.
00:07:17: Alles in Nepal.
00:07:17: Wie
00:07:18: alt warst du da?
00:07:19: Also, ich war da, bis ich drei war, drei, dreieinhalb.
00:07:23: Und dann zurück nach Deutschland, Ich auch noch weiß, wo ich damals auch schon meinen ersten Mini-Kultur-Schock hatte, weil in Dorf hat man ja ein sehr freies Leben.
00:07:37: Wir haben in einem Lebenhütte gewohnt, wir hatten keine Elektrizität, wir hatten kein fließendes Wasser, wir hatten einen Fluss, wo wir immer alles gewaschen haben und so.
00:07:48: Und dann kamen wir nach Deutschland.
00:07:50: Und es war für mich nicht so sehr die Umgebung, die so ... die mich damals so beeindruckt oder so gestört, würde ich nicht sagen, aber es war anders und es hatte mehr mit den Menschen zu tun.
00:08:04: Ich fand die Menschen ganz anders und kam dann in einem Kindergarten rein und für mich waren die Kinder so eigenartig und die waren so aggressiv.
00:08:17: Und ich kann mich heute noch erinnern, ich fand die Kinder sehr aggressiv.
00:08:21: Körperlich aggressiv?
00:08:22: Ja, körperlich und auch mit Wörtern sehr aggressiv.
00:08:25: Ich fand sie, sie haben mehr so sich durchgedrängelt und gepusht und gestritten.
00:08:31: Und das kannte ich nicht, weil Dorfkinder, ich glaub, weil die einfach so in der Offenheit, in dem offenen Leben, draußen leben, sind die nicht alle in einem kleinen Raum reingetan.
00:08:40: Also gibt es wahrscheinlich viele Konflikte nicht, die man hat, wenn man dreißig Kinder in einem Raum reintut.
00:08:45: Und das kannte ich nicht, dieses Streiten unter Kindern.
00:08:48: Und da hab ich schon damals gedacht, dass das eine eigenartige Welt, in der ich drin bin.
00:08:54: Sind
00:08:54: das wirklich Erinnerungen, die du hast?
00:08:56: Das find ich faszinierend, die noch für dich präsent sind?
00:08:59: Oder sind das Erzählungen von deinen Eltern?
00:09:02: Das vermischt sich.
00:09:03: Nee, das sind richtig noch Erinnerungen.
00:09:06: Ich kann das wie Bilder noch in meinem Kopf sehen.
00:09:08: Einiges haben meine Eltern mir erzählt, zum Beispiel, dass ich mal ... Man hat mich dann aus dem Kindergarten rausgegeben.
00:09:16: Wiesen, geschmissen nicht, aber man hat gesagt, nee, die hat sich, die ist noch an der Kultur noch nicht dran gewöhnt.
00:09:20: Darin kann ich mich nicht erinnern.
00:09:22: Aber ich kann mich auch nicht daran erinnern, ein bisschen doch, da bin ich mal weggegangen mit meinem Dreirad, bin ich mal abgehauen und hab die Berge gesucht.
00:09:31: Da kann mich noch ein bisschen daran erinnern.
00:09:32: Aber die Erinnerung, die bei mir am stärksten noch präsent sind, ist halt dieser Kindergarten mit diesen Kindern, die alle so unglaublich weiß aussah.
00:09:43: weißen Haaren und die weiße Haut und unterstreiten nicht.
00:09:47: Ich kann mich noch an das Streiten erinnern.
00:09:49: Ich mein, es kann auch sein, dass es gute Momente gab.
00:09:52: Ich weiß es nicht.
00:09:53: Aber das sind so die Erinnerungen, die noch dageblieben sind von damals.
00:09:56: Du warst aber gar nicht so lange im Kindergarten, denn es ging dann wieder weg, nämlich in den Dschungel.
00:10:03: Ja, also nach Indonesien.
00:10:04: Genau.
00:10:05: Also ich kann mich an dem Flug nicht erinnern, aber ich kann mich erinnern, dass wir sind ja nach Jakarta geflogen zuerst.
00:10:10: Da kann ich mich dran erinnern.
00:10:11: Und dann sind wir nach Von Jakarta aus nach Westpapur, damals hieß es noch Iran Jaya geflogen.
00:10:18: Und da habe ich noch ganz klare Erinnerungen.
00:10:21: Und zwar waren wir dann angekommen in Abipur oder in der Nähe von Hauptstadt Jaya Pura und waren in so einem Gästhaus.
00:10:28: Und wir waren den ersten Nacht, haben wir da übernachtet und ich lag in so einem Bett und ich bin aufgewacht am nächsten Morgen.
00:10:35: Und vor mir waren so diese Fenster.
00:10:38: wo da noch Screen, also das war so um die Moskito abzuhalten, auf den Fenster.
00:10:42: Und die hatten so Fenster, das war aus Glas, aber es war nicht durchgehend Glas, sondern es war so Blaspaneele.
00:10:47: Und die konnte man nach oben oder nach unten schieben, um die auf und zu zu machen.
00:10:52: Und da kann ich mich erinnern, dass ich aufgewacht bin und ich hatte so ein Glücksgefühl.
00:10:57: Also die Wärme, die Geräusche.
00:11:00: Und da hab ich mir gedacht, hier bin ich glücklich.
00:11:02: Da war ich fünf Jahre alt.
00:11:06: Also
00:11:06: meine Eltern hatten da letztlich zu tun oder hatten sich dort eine Aufgabe gesucht, nämlich als Sprachforscher, die die Sprache eines Naturfolks, eines Stammes, da kommen wir schon in die Begrifflichkeiten, was ist ein Volk, was ist ein Stamm, da kann es vielleicht auch immer weiterhelfen, zu erforschen und ging mit euch dann für eine längere Zeit richtig tief rein in den Job.
00:11:29: Ja, ja, also mein Vater wurde damals kurz nachdem wir ankamen, ist der Der war ja der Neuling sozusagen.
00:11:37: Also das Interessante war an dem Tag, wo wir Deutschland verlassen haben, an dem selben Tag, wo da ein neuer Stamm entdeckt.
00:11:43: In einem Gebiet, das hat man damals das Verlochene Tal genannt, so heißt es nicht wirklich, aber das Verlochene Tal, weil das ist ein riesiger Tal, da geht von Westpapur bis durch nach Papo-Neuginär, ist ein Zingel von sehr großen Bergen und das sind Teile, die wahrscheinlich bis heute noch gar nicht erforscht worden sind.
00:12:00: Und da leben auch bis heute noch viele Stämme.
00:12:02: Und da ist ein Neuer entstammendeckt worden.
00:12:04: Man wusste aber nicht genau, wo sie waren.
00:12:07: Man wusste nicht, wie viele es waren.
00:12:09: Man wusste auch nicht, was für eine Sprachrichtung sie hatte.
00:12:11: Man wusste nur, es ist eine neue Sprache.
00:12:13: Und da hatte man mein Vater gebeten, reinzugehen, die herauszufinden, wie viele es gibt, wo genau ihr Gebiet ist und auch, was für eine Sprachrichtung sie sprechen.
00:12:23: Und da hatte mein Vater zugesagt und ist dann rein.
00:12:27: hat zu zwei Expeditionen, bis er die auch gefunden hat, auch eine spannende Geschichte, kann man auch ein Dschungelkind nachlesen im ersten Buch und hat die gefunden und hat sich damals, damals war ja auch nicht der Plan, dass er da bleiben sollte, aber er sagt, als er die dann getroffen hat und mit denen kommuniziert hat, durch natürlich mehreren Sprachen, da konnte er die Sprache nicht sprechen, da war er so gerührt von von der Situation, in die sie sich befunden haben.
00:12:56: Und was man damals nicht wusste, ist, dass die, dieser Stamm, das haben wir dann Faio Stamm genannt, die hatten sich in vier Gruppen aufgeteilt und waren drauf, sich wirklich auszurotten in einen ganz schlimmen, was man nennt, Blutkrieg.
00:13:10: Und die haben ihm auch gesagt, die haben ihn ganz klar gesagt, wir wollen kein Krieg mehr führen, wir wollen Friedan, aber wir wissen nicht wie.
00:13:18: Und ich weiß, es gibt immer, durch die Jahre, immer wieder diesen Kritik, ja, man geht rein und man beeinflusst die Leute, man macht sie kaputt.
00:13:25: Und das ist so ein Thema, wo ich sage, also wenn ich zum Beispiel jetzt hingehe und das den Faio sagen würden, die würden ausflippen vor Wut.
00:13:34: Weil, wenn man ein Lebewesen, egal was es ist, isoliert und es ist kein Input und kein Output, stirbt es ab.
00:13:43: Egal, ob es Wasser ist, egal, ob es Wasser ist, es stirbt ab.
00:13:46: Und das ist auch mit Kulturen und Stämmen so.
00:13:48: Und der Pfeilstamm hatte sich so isoliert, dass sie am Aussterben waren.
00:13:54: Und dann kamen natürlich mein Vater rein und die haben sogar Vorwürfe gemacht.
00:13:59: Die haben gesagt, warum ist nicht jemand vorhergekommen?
00:14:03: Weil wenn jemand vorhergekommen wäre, dann wäre mein Vater nicht gestorben.
00:14:06: Mein Großvater, meine Schwester, meine Frau, was immer.
00:14:10: Aber mein Vater hat immer eine ganz klare Aussage gesagt, zu uns und auch zu den Faio.
00:14:14: Er sagte, ich kann euch den Frieden nicht bringen.
00:14:18: Das müsst ihr selbst schaffen.
00:14:20: Weil Frieden, sagt er, kommt vom Herzen und nicht von außen.
00:14:24: Und da hat er sich entschieden, uns damit zu nehmen.
00:14:28: Nach einigen Monaten hat er ein Haus gebaut und da sind wir hingezogen.
00:14:31: Und das war so eine Woche nach meinem siebten Geburtstag, sind wir dann zu den Faio gezogen.
00:14:36: Jetzt hast du gerade gesagt, da war dieser Vorwurf, warum ist nicht früher jemand gekommen?
00:14:41: Gab es dieses Bewusstsein, dass da draußen irgendjemand anders ist?
00:14:46: Oder war das eher so eine Vorstellung, also bei den Faio, zu sagen, warum hat, ich sage jetzt mal ganz erlaubt, der Himmel nicht eher Hilfe geschickt?
00:14:55: Also, die hatten keine Ahnung, dass es in der Außenwelt gab.
00:14:58: Sie wussten auch nicht, dass es weiße Menschen existierten, also andere Hautfarmen sozusagen.
00:15:06: Sie wussten, dass es andere Stämme gab, weil sie Krieg mit den Stämmen waren.
00:15:09: Aber in der Außenwelt wussten sie nicht.
00:15:12: Weil sie so in einer Kriegsituation waren, sind sie nie außerhalb ihrer Grenzen gegangen.
00:15:16: Das heißt, dieser Krieg hat dafür gesorgt, dass sie nie außerhalb gegangen sind, auch keinen Kontakt hat mit anderen Stämmen, wenn dann war es nur wegen Krieg.
00:15:27: Sie waren sich das überhaupt nicht bewusst.
00:15:30: Wir hatten aber den Fall, bevor mein Vater reinkam, dass zwei Indonesien, also ... Guck dir Jäger drin waren, also wussten sie, dass es andere Menschen gab, aber es waren auch von deren Hautfarbe dunkel.
00:15:41: Sie wussten, dass es irgendwo was anderes gibt.
00:15:44: Aber dass es Menschen gab in einer anderen Hautfarbe, das wussten sie nicht.
00:15:48: Also eher die Hoffnung darauf, dass irgendwann etwas passiert, woher auch immer jemand kommt, der diese Situation vielleicht ändern kann oder beeinflussen kann oder zu
00:15:58: den Frieden
00:15:58: bringen kann.
00:15:59: Ja, eine Hoffnung hatten sie aufgegeben.
00:16:01: Das haben sie ganz klar gesagt.
00:16:02: Die Hoffnung hatten sie aufgegeben.
00:16:04: Und da war so eine sehr schöne Geschichte, die, als mein Vater dann mit denen kommuniziert hat, das war mit einem, mit Zia, das war mit einem eines der sehr mächtigen Krieger.
00:16:16: Und der hat zu meinem Vater gesagt, wir wollen, dass du zurückkommst.
00:16:23: Und dann hat mein Vater gesagt, wann soll ich zurückkommen?
00:16:25: Und er sagt, da kommen in drei Monaten zurück.
00:16:27: Das sind drei Monate.
00:16:29: Somit werde ich den anderen sagen, dass du in Frieden kommst und dass sie dir nichts antun.
00:16:34: Also, dass du in Frieden kommst.
00:16:36: Und die haben dann ausgemacht.
00:16:37: In drei Monaten werden wir uns hier auf dieser Stelle treffen.
00:16:42: Und dann ist mein Vater weg.
00:16:43: Und dann kam so die Zeit, wo der Zeit kam, wo man falls kommen sollte.
00:16:47: Und dann haben sie sich alle versammelt.
00:16:49: Und das war das eines der ersten Mal, wo sie sich erinnern konnten, dass mehrere Gruppen sich auf eine Stelle versammelt haben, wo es nicht um den Krieg gab.
00:16:56: Und die wollten sehen, ob dieser ... weißer Mann, und jetzt sage ich weißer Mann, in deren, in der Fallgesprache heißen wir nicht weiß, wir sind farblos.
00:17:05: Eigentlich für fast alle Stämme, also ich habe noch nie außer Stämme, die vielleicht Kontakt haben mit der Außenwelt, die meisten sagen, wir sind farblos.
00:17:12: Und dann haben sie gesagt, wollten sie schauen, ob der farblose Mann sein Versprechen hält, was für die unglaublich wichtig war, weil die waren so enttäuscht von und so in der Hoffnungslosigkeit.
00:17:24: Also ohne Hoffnung, ohne eine Zukunft, ohne irgendwas Gutes.
00:17:30: Das war ja alles verloren durch den Krieg und ich erkläre auch gleich, warum.
00:17:34: Und die Sassen da, das haben sie meinem Vater später erzählt, der Nacki-Reden, der Mann, der auch später sehr viel mit meinem Vater zusammengearbeitet hat, die Sassen da in diesem Stelle am Flussen haben gewartet und der Tag verging und da verging und da verging.
00:17:49: Und als der Ciau, also eines der Krieger, den anderen Gruppen gesagt hat, dass mein Vater kommen würde, haben einige Leute, oder auch innerhalb von seiner Gruppe, haben einige Leute gesagt, der wird nicht kommen, der wird sein Versprechen nicht halten, wir werden weite Krieg führen.
00:18:06: Und eine Gruppe, eine kleinere Gruppe hat gesagt, nein, lass uns aufhören mit dem Krieg und schauen, ob dieser farbloser Mann sein Versprechen halten wird und zurück kommt.
00:18:16: Und es gab ein Hin und Her und schließlich haben sie sich entschieden, okay, für drei Monate hören wir allen Krieg auf, werden uns nicht mehr bekriegen, bis... zu sehen, ob er kommt.
00:18:23: Und dann saßen sie da und saßen sie da.
00:18:26: Und der Nakiri hat gesagt, es ging so nachmittag hinzu und dann haben die gesagt, da kommt nicht, da kommt nicht, da kommt nicht.
00:18:32: Und dann auf plötzlich haben sie das Mutterboot gehört.
00:18:34: Und er sagte, als dann, dann standen sie da und dann sahen sie wie das Kanun, so wie das Boot, so um den Flussbiege kam.
00:18:43: und dann saß mein Vater hinten beim Mutterboot und da hat der Nakiri angefangen zu weinen.
00:18:49: Weil halt gesagt, er hat doch sein Versprechen gehalten.
00:18:52: Und es ging nicht darum, dass jetzt jemand von außen kommt und irgendwas in Großes bringt.
00:18:56: Es ging um einen Halten von einem Versprechen.
00:19:00: Ja, es wird für die ein Versprechen.
00:19:02: Jemand hat seinen Versprechen gehalten, weil wenn man in so eine Kriegssituation ist, wie die Faio, was ich ein Dschungelkind ein bisschen erzählt habe, aber nicht zu sehr in Detail, was eigentlich wie schlimm das war für die, das war für die so ein großer Moment.
00:19:18: dass jemand sein Versprechen gehalten hat, egal wer.
00:19:20: Jemand hat sein Versprechen gehalten und ist zurückgekommen.
00:19:23: Und das war so der Wendepunkt für das Stamm.
00:19:26: Und das ist ja schon die Aussicht darauf oder schon das erste Zeichen, der erste Impuls dafür, dass möglicherweise das zu Ende gehen kann?
00:19:33: Kann, ja.
00:19:34: Aber meine Eltern haben ganz klar von Anfang an gesagt, wir mischen uns da nicht ein.
00:19:39: Sie haben auch immer gesagt, wir sind Gäste, also haben wir uns ihnen anzupassen.
00:19:43: Und mein Vater hat von Anfang an ganz klar auch dem Häupen gesagt, ich bin nicht hier, um zu regieren, ich bin nicht hier, um euch irgendwas aufzudrücken, ich bin hier, um euch zu dienen.
00:19:53: Das war so die Aussage meines Vaters.
00:19:55: Und darin haben meine Eltern sich auch immer gehalten.
00:19:57: Wir haben uns auch nie eingemischt, wir haben auch nie gesagt, das dürfte nicht oder das macht, das haben meine Eltern nie gemacht.
00:20:02: Weil die gesagt haben, eine Veränderung muss vom Herzen kommen, sonst wird sie langfristig nicht halten.
00:20:08: Ihr habt dann als Familie dort gelebt im Dschungel.
00:20:12: Wie kriegerisch war es dann noch?
00:20:14: Also was hast du mitbekommen dort in deinen ersten Jahren?
00:20:16: Sieben Jahre, was du dann hast gesagt?
00:20:18: Also am Anfang gab es viel Krieg.
00:20:20: Ist nicht immer um unser Haus herum.
00:20:22: Die haben sich auch woanders auch bekriegt.
00:20:23: Das war ja so.
00:20:24: Aber damals hatte, als mein Vater den Häupling, der hieß Häupling Bau, hat er gefragt, wo soll ich... Mein Haus bauen, wo sollen wir leben?
00:20:32: Und da hat dann so ein bisschen über nachgedacht und hat gesagt, okay, ich möchte, dass ihr hier euer Haus baut.
00:20:38: Was wir aber damals nicht wussten, was eigentlich eine sehr kluge Entscheidung war von Häuptlingbau, das Gebiet, wo wir unser Haus gebaut haben, war genau zwischen zwei Grenzen von zwei Gruppen.
00:20:48: Das war sozusagen, sozusagen, neutrale Zone.
00:20:53: Und damit konnte kein Stamm uns als deren Eigentum Die konnten uns nicht sozusagen als deren Gruppe also zuholen.
00:21:01: Die konnten nicht sagen, die gehören uns und keine darf mit denen zu tun haben.
00:21:03: Das heißt, wir waren neutral.
00:21:05: Und das war aber auch die Situation, dass man sich dort getroffen hat und auch dort Krieg geführt hat.
00:21:12: Und am Anfang hatten die oft Krieg.
00:21:14: Es war aber nicht so, dass bei jedem Mal sie aufeinander geschossen haben.
00:21:18: Das war meistens so, dass sie so ihren Kriegstanz hatte.
00:21:20: Irgendwann war es in weder spät abends oder sie waren zu müde oder so.
00:21:25: Aber Streit gab es am Anfang sehr viel.
00:21:27: Und manchmal ist eine auf dem anderen losgegangen, dann hat man die zurückgehalten.
00:21:31: Man hat schon versucht, dass ein bisschen nicht so viel Krieg in unser Haus gab, aber ab und zu gab es auch im Krieg in unser Haus.
00:21:38: Das hat sich aber geändert im Laufe der Zeit.
00:21:41: Ich will jetzt gar nicht die ganze Zeit über diese kriegerischen Auseinandersetzung sprechen, aber die sind ja ein wichtiger Teil, glaube ich, dessen, was du da erlebt hast.
00:21:49: Und auch vielleicht von so einer größeren Idee, was bedeutet es, Kriege zu führen?
00:21:54: Und wie kann man es schaffen, dass dann solche auseinandersetzen?
00:21:57: möglicherweise auch bandet.
00:22:00: War das der Fall und wie hat das funktioniert?
00:22:05: Das war ja, wir waren ja mehrere Jahre, hatten wir diesen Krieg in unserem Haus und meistens, wenn das angefangen hat, sind wir ins Haus reingegangen und gewartet, bis es vorbei war.
00:22:14: Wenn da Verletzte waren, sind wir raus und haben die dann natürlich verbunden und so.
00:22:18: Es gab eine Situation, wo sie wieder mal Krieg hatten.
00:22:23: Der Krieg ist ja nicht so, dass es ein, zwei Stunden gedauert hat.
00:22:26: Dieser Kriegtanz mit diesem Geräusch, dieses Geräusch, das sie gemacht haben, konnte bis zu acht Stunden dauern.
00:22:32: Man muss sich vorstellen, man sitzt in einer Hütte, man hat nichts zu tun.
00:22:36: Wir hatten keine Elektrizität, kein Fernseher, gar nichts.
00:22:39: Man sitzt da und hat dieses Lärm, stundenlang.
00:22:42: Meine Schwester war sehr sensibel gegen Geräusch.
00:22:44: Und irgendwann mal ... In dieser Situation ist die einfach ... Das war ihr zu viel.
00:22:52: Da fing sie an zu weinen.
00:22:54: Meine Mutter hat versucht, sie zu beruhigen.
00:22:56: Aber man konnte sie ja nicht weg von diesem Geräusch.
00:22:59: Und mein Vater ... Ich kann mich erinnern, mein Bruder und ich saßend am Fenster und haben dazugeguckt, wie sie da in ihre Runden gedreht haben, mit ihren Pfeil umbogen und so.
00:23:08: Und mein Vater saß dann auf der Bank und mit seinem Kopf in seinen Händen ... wusste ich, ich konnte seine Verzweiflung sehen, weil wir hatten ja gesagt, wir mischen uns nicht ein.
00:23:19: Aber irgendwann mal ist er ausgeflippt und mein Vater ist ein sehr ruhiger Mann.
00:23:23: Das habe ich auch nie wieder danach erlebt.
00:23:25: Der ist auch plötzlich aufgesprungen, ist rausgerannt und mein Bruder, ich guckte natürlich erschrocken an, lief sprang die Treppen hinunter, ist zwischen den Faju gerannt, zwischen diesen zwei Gruppen, die am Tanzen waren oder im Kriegstanz hatten.
00:23:41: fing an die Pfeile zu brechen über sein Knie.
00:23:45: Und hat Schrie immer hört auf, hört auf, hört auf.
00:23:47: Und die waren natürlich so schockiert und haben sie aufgehört.
00:23:50: Und dann holte er die zwei Häuplinge und hat auf dem Haus gezeigt und sagt, hört ihr, hört ihr, wie meine Tochter am Schreien ist.
00:23:57: Und er sagte, ich kann das meine Familie nicht mehr antun.
00:24:00: Er sagte, ihr habt zwei Möglichkeiten.
00:24:02: In weder ihr geht und bekriegt euch irgendwo anders, oder wir verlassen euch und kommen nicht wieder.
00:24:07: Und dann ist er wieder ins Raus gekommen.
00:24:09: und hat sich hingesetzt auf dieser Holzbank und sein ganzer Körper war im Zittern.
00:24:14: Und mein Bruder, wir haben zwischen ihn und die Faio, wir waren natürlich total schockiert, das kannten wir ja gar nicht.
00:24:19: Und dann haben wir so gesehen, wie die dann untereinander gesprochen haben.
00:24:23: und nach einer Weile ist der Hörblingbau gekommen und hat zu meinem Vater gesagt, das soll rauskommen.
00:24:28: Und es ist mein Vater raus.
00:24:29: und dann haben sie zu ihm gesagt, Klaus, oder Klaus zu, weil die Klaus nicht sagen, deren Sprachs, den Tonsprach Klaus zu.
00:24:38: Wir wollen nicht, dass ihr weggeht, wir wollen, dass ihr bleibt.
00:24:40: Wir haben eine Entscheidung getroffen.
00:24:43: Und zwar haben die gesagt, die hatten so Steine, so Steine aufgebaut.
00:24:47: Die haben gesagt, wir werden jetzt eine Grenze bauen.
00:24:50: Die Grenze war unser Haus, Fluglandeplatz, und dann von einem, wo einige Hütten gebaut hatten.
00:24:56: Damals war es noch kein Dorf, später ist es ein Dorf geworden, es waren so ein paar Hütten.
00:25:00: Und die haben so eine Steingrenze gebaut.
00:25:03: und haben sich die erste Regelung aufgesetzt, dass sie aufgesetzt haben, für alle, jeder, der gekommen ist, keiner durfte seine Waffen in diese Zone mit hineinnehmen.
00:25:14: Das heißt, die Waffen mussten draußen bleiben.
00:25:16: Und das Erstaunliche war, man muss sich vorstellen, wenn man sein ganzes Leben lang in Kriegsituationen aufgezogen worden ist, kein Fahyukind oder Mann schläft ohne seine Waffen, Tag und Nacht.
00:25:28: Ich habe noch nie damals ein Fahyuk gesehen, der nicht seine Waffe in der Hand hatte.
00:25:32: Das haben sie auch durchgesetzt.
00:25:34: Und am Anfang, dann kamen die Krieger natürlich auch von den anderen Gebieten.
00:25:39: Und wenn sie ihre Waffen nicht lassen, also draußen gelassen haben, durften die überhaupt nicht reinkommen, aber die wollten reinkommen.
00:25:45: Und am Anfang haben die es so gemacht, dass sie sich so hingesetzt haben, genau neben der Grenze, sodass die Waffen auf der anderen Seite lagen und sie dann auf der anderen Seite der Innengrenze saßen.
00:25:55: Nicht
00:25:56: zu weit weg.
00:25:56: Nicht zu weit weg, genau.
00:25:58: Aber irgendwann mal haben die gemerkt, dass ... dass da ja keine Waffen drin hatte, gab es auch keinen Grund zum Streiten.
00:26:05: Und dann über die Zeit, es ging über eine längere Zeit, fing die immer mehr und mehr, kam die immer mehr näher vor unserem Haus, was natürlich von der Grenze ein bisschen weiter weg war.
00:26:17: Und dann saßen sie dort, hatten keine Waffen, lohnt sich nicht zu streiten.
00:26:22: Und saßen dann in ihren verschiedenen Gruppen.
00:26:25: Keiner guckte die andere an, kein einem ineinander geredet.
00:26:28: Aber das Leben im Urwald ... kann sehr langweilig sein.
00:26:31: Es ist sehr langweilig, wenn man da sitzt und nichts zu tun hat.
00:26:34: Und irgendwann mal fing die an zu kommunizieren, zu reden.
00:26:37: Aber da meint ihr ja nicht über, du hast mein Onkel umgebracht, du hast mein Vater drumgebracht.
00:26:42: Dass sich nicht gelohnt hat, fing sie an über andere Themen zu reden.
00:26:46: Sie fingen an über die Jagd zu reden.
00:26:48: Sie fingen an über, was zum Beispiel wer wem, sein geheiratet oder gestohlen hat.
00:26:55: Wer was macht, also über andere Themen.
00:26:59: Und langsam fing an, eine neue Art von Kommunikation sich aufzubauen unter den verschiedenen Gruppen.
00:27:07: Und bis zu dem Tag, wo sie tatsächlich auch Frieden geschlossen haben.
00:27:12: Und wir wussten das gar nicht.
00:27:14: An dem Tag, wo die Frieden geschlossen haben, die sind nicht gekommen, haben wir gesagt, Klaus, wir werden jetzt Frieden schießen.
00:27:19: Wir haben das nicht gewusst.
00:27:20: Mein Vater ... schaut aus dem Fenster und sieht, dass sie so eine Seremonie machen.
00:27:25: Das hat er noch nie gesehen hat.
00:27:26: und er ist natürlich raus und hat zu Nackirik gesagt, was ist hier los?
00:27:28: Er sagt, die machen gerade Frieden.
00:27:31: Das heißt, die haben sich entschieden, wir werden kein Krieg mehr führen.
00:27:33: Und das fing mit zwei Gruppen an, dann die dritte und dann die vierte Gruppe kam dann später dazu.
00:27:38: Die haben auch gesagt, wir werden jetzt auch anfangen, untereinander zu heiraten.
00:27:42: Das heißt, meine Tochter wird jetzt den Sohn von dem Häupling von einem anderen Stamm heiraten, um diesen Frieden zu befestigen.
00:27:51: was für mich schon damals unglaublich war.
00:27:55: Also ich habe das damals, heute ist natürlich mehr bewusst, aber damals als Kind war ich schon beeindruckt, aber heute als Erwachsene, wenn ich so zurückblicke, habe ich etwas erlebt, was für mich fast, also was ich zum Beispiel noch nie irgendwo anders gesehen habe, weder hier noch irgendwo anders.
00:28:10: Du musst dir vorstellen, du sitzt gegenüber jemandem, der deine Frau zerstückelt hat, in ein brutalster Art und Weise.
00:28:17: So, jetzt vergib diesen Mann.
00:28:19: Nicht nur das, nimm deine Tochter von der Frau, die das zerstückelt hat und gibt das als Ehefrau zu dem Mann, der zu dessen Sohn von dem Mann, der deine Frau zerstückelt hat.
00:28:31: Jemand zu vergeben und sowas zu machen, ist für mich fast übermenschlich.
00:28:36: Dass die das geschafft haben, den Frieden miteinander zu finden und zu vergeben, ist unglaublich.
00:28:44: Und das ist letztendlich, was den Frieden beigeführt hat.
00:28:46: Es war nicht... Gesetze, es war nicht eine Armee, es war nicht Technologie, es war nicht westliches Wissen.
00:28:54: Es war der Wunsch auf Frieden und es war das Vergeben.
00:29:01: Und das hat dazu geführt, dass die Faio dann mit dem Krieg aufgehört haben und das ist ein Frieden, das bis heute anhält.
00:29:08: Gibt es so eine Vorstellung von Zukunft bei den Faio?
00:29:15: zu vergeben, weil ich glaube oder hoffe, dass in der Zukunft etwas passiert oder ist der Fokus sehr auf die Gegenwart, wie es ist mit der Vergangenheit, was ist passiert in der Vergangenheit.
00:29:26: Man hat oft hier aus der westlichen Perspektive so diese romantische Vorstellung alles im Moment.
00:29:32: Es geht nur um den Moment.
00:29:34: Und das ist glaube ich auch jungle sehr, sehr wichtig, dieses im Moment leben.
00:29:38: Aber gibt es trotzdem so eine Vorstellung von was passiert irgendwann einmal und was ist früher passiert?
00:29:43: Also eigentlich, am Anfang haben die FAYU im hundert Prozent nur einen Moment gelebt.
00:29:50: Und viele sagen, es ist auch gut, einen Moment zu leben, aber es ist auch gefährlich.
00:29:54: Weil, was ich eines, was ich im Urwald gelernt habe, ist, alles besteht aus einem Ballons.
00:30:00: Ein Extrem oder das andere Extrem ist falsch.
00:30:03: Nur im Moment zu leben, ohne zu lernen von der Vergangenheit, ohne zu denken an die Zukunft.
00:30:11: hat eigentlich dazu geführt, dass der Feierstamm auch zum Teil am Aussterben war.
00:30:15: Die haben aber in dem Moment zum ersten Mal an die Zukunft gedacht, als es um diesen Frieden kam.
00:30:22: Es war nämlich, was die sich gewünscht haben, ist, dass unsere Kinder in der Zukunft nicht diesen Krieg mal durchmachen müssen.
00:30:28: Das heißt, die Erwachsenen haben ihr Hass, ihre Gefühl von Revanche, alle ihre Emotionen, haben sie beiseite gelegt für die Zukunft, für die Kinder.
00:30:41: und haben gesagt, wir wollen, dass unsere Kinder in Frieden leben.
00:30:44: Wir wollen, dass unsere Kinder die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und nicht mehr diesen Schmerz durchzumachen und nicht mal diesen Angst durchzumachen, was wir durchgemacht haben.
00:30:54: Und da war so das erste Mal, wo wir gesehen haben, dass die tatsächlich an die Zukunft gedacht hat.
00:30:59: Aber generell gab es keine Vergangenheit und keine Zukunft unter den Feiern.
00:31:03: Dieses vollener Gegenwart sein, das hast du dann ja auch noch mal richtig gelernt.
00:31:08: Also du bist ausgebildet worden.
00:31:11: Tatsächlich, also die Kinder dort bei den Faio werden richtig ausgebildet.
00:31:16: Die Jungen anders als die Mädchen.
00:31:19: Sag gerne noch mal was dazu, wie die Jungen und wie die Mädchen ausgebildet wurden.
00:31:23: Und auf welche Seite du dann gepackt wurdest, sozusagen, weil du warst nicht bei den Mädchen.
00:31:28: Ja, das stimmt, ich war nicht bei den Mädchen.
00:31:30: Du warst als Junge
00:31:31: ausgebildet worden.
00:31:32: Was bedeutet das?
00:31:34: Also vielleicht einmal die Rollen.
00:31:36: Was bedeutet das, als Junge groß zu werden, als Mädchen groß zu werden?
00:31:39: Und wie ist das für dich dann konkret aus dieser Ausbildung?
00:31:42: Ja, also ein Stamm basiert dir eigentlich daraus, zu überleben.
00:31:48: Und zu überleben im Urwald ist nicht einfach.
00:31:50: Und die haben ja, muss überlegen, über hunderte, vielleicht tausende von Jahren, haben sie sich so entwickeln und haben die besten Wege gefunden, um zu überleben.
00:31:58: Und das Überleben im Urwald basiert auf eine Struktur.
00:32:02: Und alle sind in dieser Struktur drin.
00:32:05: Man muss sich vorstellen, wie eine Struktur einstammt.
00:32:07: Alle sind in dieser Struktur.
00:32:09: Um diese Struktur aufzuerhalten langfristig, hat jeder eine Rolle zu spielen.
00:32:15: Das heißt, die Männer haben ihre Aufgaben, die Frauen haben ihre Aufgaben.
00:32:18: Frauen wurden besonders geschützt, weil Frauen natürlich Kinder bekommen können.
00:32:24: Deshalb mussten, haben die Männer sozusagen, waren die Ausrestruktur, die Frauen waren die innere Struktur, um die Frauen zu schützen, sodass die Kinder haben können, sodass sie sich vermehren können.
00:32:33: Das heißt, eine Frau lernt niemals etwas zu machen, was sie gefährden kann.
00:32:39: Zum Beispiel Jagen, zum Beispiel Krieg, zum Beispiel Bootbauen.
00:32:44: Hütten bauen, alles was so gefährlich ist, haben die Frauen nicht getan.
00:32:47: Weil die Frauen sollen sich auf zwei Sachen fokussieren, das heißt Kinder bekommen und Sago herzustellen.
00:32:53: Sago wird von das Innere eine Palme hergestellt und das ist so ähnlich wie wir Brot essen, essen die Sago.
00:33:02: Und das und die Frauen haben sozusagen ihre Welt gehabt und die Männer haben ihre Welt gehabt und keine ist in eine andere Welt reingekommen.
00:33:09: Es waren sehr klar definierte Rollen und diese Rollen werden von Kindesalter an so aufgelegt.
00:33:15: Ein kleines Mädchen ist eigentlich immer mit der Mutter, ein Junge auch bis zum bestimmten Alter und dann ist es auch mit dem Vater.
00:33:23: Bei den Faio, die waren natürlich auch, muss ich sagen, die waren ja ein aussterbender Stamm, deshalb waren die nicht so weit entwickelt wie andere Stämme, die ich später kennengelernt hatte.
00:33:30: Und das gab bei den Faio eigentlich unter den Rollen, waren sehr einfach, also die Frauen hatten zwei, drei Sachen zu tun, die Männer hatten auch mit zwei, drei Sachen zu tun.
00:33:40: Und dann kam ich natürlich rein mit sieben.
00:33:43: Ich war sehr wild.
00:33:44: Ich habe es geliebt, mit dem Fall im Bogen zu spielen, zu rennen, zu jagen.
00:33:48: Ich hatte überhaupt keine Interesse in der Frauenwelt.
00:33:51: Und am Anfang hat man mich immer so versucht, zu reinzudrücken, weil mein Vater hatte ja gesagt, das ist ein Mädchen.
00:33:57: Aber wir sind ja nicht nackt rumgelaufen, also wir nicht.
00:34:01: Ich hatte immer Shorts an, deshalb konnten sie auch nicht sehen, ob ich ein Mädchen oder Junge war.
00:34:05: Und da haben sich die Faio gedacht, weil ich so wild war und weil ich immer mit den Jungs sein wollte, dass vielleicht es ein Missverständnis gab.
00:34:12: Und ich war doch ein Junge.
00:34:14: Und haben sich dann entschieden, mich als Junge zu erziehen, weil in einem Stamm werden die Kinder nicht von den Eltern erzogen, sondern von einem ganzen Stamm.
00:34:25: Und da haben sie gesagt, okay, wir erziehen sie als ein Junge erst mal.
00:34:28: Das heißt, wir bringen sie bei zu jagen und so.
00:34:31: Und wenn sie dann älter ist, werden wir wissen, ob es wirklich ein Mädchen oder Junge ist.
00:34:35: Ich habe natürlich von klein auf... so instinktiv gewusst, dass meine Eltern nicht so begeistert von das sein würden.
00:34:41: Deshalb habe ich denen das auch nie erzählt und nie was darüber gesagt.
00:34:45: Und die fangen dann an, mich als Jägerin oder Jäger, ich war ja ein Junge, Jäger auszubilden.
00:34:53: Im Nachhinein, heute verstehe ich auch, warum Frauen nicht lernen zu jagen.
00:34:58: Weil die Konsequenzen davon sind ziemlich... Schwierig.
00:35:04: Besonders, wenn man zurückkommt im Westen, aber sie sind schwierig.
00:35:07: Und bis heute, wenn ich in einem Stamm bin, auch wenn ich nicht sage, die erkennen, die sagen zu mir, du bist weder Mann noch Frau.
00:35:14: Und einen Stamm kann nur überleben, wenn jeder seine Position hält.
00:35:19: Das heißt, ich könnte nie wieder wirklich in einem Stamm reinkommen und dort mich integrieren, weil ich schon als Jäger ausgebildet worden ist.
00:35:28: Weil die sagen, ich habe das Jagdadrenalin in mir.
00:35:33: Und ein Jagdadrenalin braucht man, um dort zu überleben.
00:35:41: Und Frauen sollen nicht auf die Jagd gehen, die sollen.
00:35:44: Kinder bekommen, die sollen sich um den Haushalt kümmern, die sollen sich um das wirtschaftliche kümmern.
00:35:49: Das ist auch sehr interessant, wird auch sehr missverstanden hier.
00:35:51: Also in Stämmen, in Dörfen, Frauen haben die Wirtschaft nicht die Männer.
00:35:54: Ja, es ist keine Rolle, die jetzt in irgendeiner Form weniger wert ist.
00:35:57: Ja, ja, nie überhaupt nicht, im Gegenteil.
00:35:59: Also Frauen haben bei den Stämmen höheren Wert als Männer.
00:36:02: Also es wird auch sehr viel missverstanden, obwohl die Männer natürlich, die im Vordergrund sehen und die Häublinge sind und stark sind, eigentlich sind die Frauen im Hintergrund mehr.
00:36:12: oft das mehr zu sagen als die Männer.
00:36:15: Jetzt hast du gerade was ganz Interessantes gesagt, was glaube ich ein sehr, sehr wichtiger Punkt ist, dass wenn du in einen Stamm kommst, schon klar ist oder dir gesagt wird, das passt irgendwie, du passt nicht in eine der Rollen rein, du bist weder Mann noch Frau, ohne dass du ja groß davon erzählt hast, wahrscheinlich.
00:36:34: Also es ist sehr schnell ein Gefühl oder ein Gespür da, für letztlich alles, was die Sinne wahrnehmen können.
00:36:43: Und das kommt auch nicht von ungefähr, weil das auch Teil der Ausbildung dort ist.
00:36:50: Natürlich, wenn du so lebst, wie so ein Stamm lebt, ist es vielleicht auch ein Stück weit automatisch, dass die Sinne viel geschärfter sind, aber du wurdest ja richtig noch mal trainiert als Jägerin dann, weil du als Junge ausgebildet wurdest, diese Sinne zu benutzen und wirklich ein Gespür Dinge zu entwickeln, von denen, ich sag mal, wir aus unserer westlichen Perspektive, für uns ist das ja gar nicht vorstellbar.
00:37:16: So richtig, oder?
00:37:17: Also ich hatte im Vorgespräch gehört, also wenn die Sabine kommt, dann die weiß sofort, was los ist.
00:37:26: Also die hat so ein Gespür für alles möglich.
00:37:29: Die weiß, wie geht's dir?
00:37:31: Ja, was hast du gerade, weiß ich nicht, wie läuft's in der Beziehung, wie läuft's mit der Familie?
00:37:37: Wie ist das?
00:37:39: gekommen.
00:37:39: Also wie hat sich das entwickelt?
00:37:41: Hast du daran noch einen Grund?
00:37:43: Ja, natürlich.
00:37:45: Aber mir war das eigentlich nie bewusst, weil für mich war das so normal, dass ich gedacht habe, alle sind so wie ich.
00:37:53: Aber was ich zum Beispiel gemerkt habe, ist meine Schwester zum Beispiel, dieser Eltern, die zu den Frauen gegangen.
00:37:59: Ihre Sinne sind anders ausgebildet wie meine.
00:38:03: Sie ist wie eine Frau, ihre Instinkte.
00:38:07: sind komplett anders wie meine.
00:38:09: Obwohl wir beide dort aufgewachsen haben und beide natürlich auch sehr schwer, das war für uns beide sehr schwer, als wir zurück kamen.
00:38:16: Aber als ich, also als die gesagt haben, okay, bebilden Sie jetzt das jägeren aus, haben die zu mir gesagt, du musst lernen zu sehen ohne deine Augen, lernen zu hören ohne deine Ohren, lernen zu riechen ohne deine Nase.
00:38:31: Und du musst die Sprache des Urwalds lernen.
00:38:35: Hab ich nicht verstanden.
00:38:36: Fand mich auch nicht interessiert.
00:38:37: Ich wollte ja nur jagen gehen.
00:38:38: Aber ich durfte, die haben mir jetzt gesagt, nein, bevor du jagen oder bevor du lernst, mit der Waffe umzugehen, musst du erst mal dein so entwickeln.
00:38:46: Und das fing an, dass sie mich dann zum Beispiel in eine Lichtung gebracht haben.
00:38:50: Wir haben gesagt, das stelle ich dahin, breite die Arme aus, schließe die Augen und spüre alles um dich herum.
00:38:57: Und es war so langweilig.
00:38:58: Und ich hab es nicht verstanden.
00:39:00: Und ich hab gemäckert.
00:39:01: Und ich hab auch nicht verstanden, was die meinen.
00:39:02: Natürlich, ich kann ja ohne meine Augen sehen und so.
00:39:05: Und dann ... Eines Tages, kann ich mich erinnern, war so ein Moskitoschwarm um mich herum.
00:39:10: Und Moskitos gibt es ja unmengend dort.
00:39:13: Und ich wollte die so wegwischen.
00:39:15: Und da haben die gesagt, ich soll damit aufhören.
00:39:17: Und zwar sollte ich mich auf das Geräusch des Moskitos fokussieren.
00:39:22: Und ich sollte lernen, was das Moskito sagt.
00:39:27: Ich sage, Moskitos reden ja nicht.
00:39:29: Und dann fing ich an und hab mich auf das Geräusch von der Mücke fokussiert.
00:39:35: Und immer mehr und immer mehr.
00:39:36: Also man macht die Augen zu.
00:39:38: Alles ist weg, nur das Geräusch der Mücke.
00:39:41: Immer wieder und immer wieder und immer wieder.
00:39:43: Und irgendwann mal war es so, als ob irgendwas in mir in meinem Kopf so geswitscht hat.
00:39:48: Und ich habe gedacht, oh, die Mücke hat Angst.
00:39:51: Oh, die Mücke hat Hunger.
00:39:53: Da habe ich auch plötzlich was verstanden.
00:39:54: Und dann habe ich das nächste Tier, so Vogel, alles.
00:40:00: Und so mehr ich mich darauf fokussiert hat, so natürlich so extremer.
00:40:04: konnte ich mich auf Geräusche fokussieren und konnte erkennen, okay, das Tier ist so oder das Tier macht das.
00:40:12: Und plötzlich habe ich immer mehr und mehr gehört.
00:40:15: Es ist als ob jemand sozusagen ist, ob man Kopfhörer anhatten.
00:40:19: Und plötzlich sind die Kopfhörer weg und man hört alles um sich herum.
00:40:22: Und alles hat ja eine Bedeutung.
00:40:23: Man sagt immer, der Urwald hat eine Sprache.
00:40:26: Es ist nicht eine Gespräche, wie wir es haben, aber es hat eine Sprache.
00:40:30: Zum Beispiel ... Wenn die Sonne aufgeht, ganz frühmorgens, gibt es bestimmte Fräche.
00:40:35: Dann gibt es bestimmte... Also, der Urwald hat einen ganz perfekten, abgelaufenen Zeit.
00:40:41: Also jedes Tier weiß genau, wann es kommt, wann es geht, wann es geräucht macht, wann nicht.
00:40:46: Ist ja immer dasselbe.
00:40:47: Und so hört man immer und mir mehr diesen Rhythmus, was im Urwald passiert.
00:40:51: Der Grund dafür, es gibt zwei Gründe, warum das wichtig ist.
00:40:54: Das erste ist, jede Veränderung, die es gibt.
00:40:57: Zum Beispiel ein Erdbeben.
00:41:00: Also... Ich konnte als Kind schon vorher wissen, oh, es kommt ein Erdbeben.
00:41:06: Schon bevor es kam, warum?
00:41:07: Weil die Tiere das natürlich viel vorher spüren und ich das natürlich höre.
00:41:11: Ich sage, oh, irgendwas stimmt nicht, weil die Tiere haben sich verändert und konnte auch erkennen genau, dass es ein Erdbeben sein würde.
00:41:18: Oder ein Regen oder irgendeine Veränderung.
00:41:22: Und das Zweite, weil wenn man auf die Jagd ist, können die natürlich erkennen, weil wir reden hier über hunderte, hunderte von Kilometer von... Urwald.
00:41:31: Jetzt versucht man Wildschwein zu finden in diesen Hunderten von Kilometern.
00:41:34: Und das machen sie, indem sie hören.
00:41:36: Das war jetzt das Gehör.
00:41:37: Dann kam natürlich das nächste Wahl, das Gespür.
00:41:41: Also jedes Insekt, alles spüren, alles riechen.
00:41:44: Und so fingen an, sich meine Sinne immer weiter und weiter zu entwickeln, bis ich sozusagen alles um mich herum gespürt habe.
00:41:52: Und meine Sinne haben sich natürlich viel, viel weiter entwickelt als zum Beispiel jemand hier, weil hier brauchen wir das nicht.
00:41:59: Und somit habe ich so angefangen, alles zu entwickeln, also meine Sinne.
00:42:03: Hab das aber natürlich nicht verstanden damals.
00:42:06: Weil es normal war, weil es jeder
00:42:07: gemacht hat.
00:42:08: Ich dachte jeder.
00:42:10: Für uns
00:42:10: ist das oft ... Er scheint das so übersinnlich, aber ist es eigentlich ... Total sinnlich.
00:42:15: Es geht um die Sinne.
00:42:16: Das ist ja fasziniert, was der Mensch mit seinen Sinn wahrnehmen kann.
00:42:20: Wir können es uns nur nicht vorstellen.
00:42:21: Ich dachte, man das Gehirn entwickelt sich anders, weil wir sind ja eigentlich letztendlich nur ein Teil der Natur.
00:42:27: Wir sind ja eigentlich Natur Menschen oder Natur wegen der Teil der Natur.
00:42:30: Das heißt, wir entwickeln uns in eine bestimmte Richtung, um am besten zu überleben, wo wir gerade sind.
00:42:36: Jemand hier in der Großstadt, diese Sinne zu haben, ist nicht gut, weil das ist zu viel.
00:42:44: Das ist diese ganzen Eindrücke, die kommen, sind zu viel.
00:42:46: Also, entwickelt sich das Gehirn anders.
00:42:50: Zum Beispiel, ich kann Distanz und Geschwindigkeit nicht einschätzen.
00:42:54: Bis heute nicht.
00:42:55: Meine Kinder können das.
00:42:56: Das heißt, wenn wir über die Straße gehen und es kommt ein Auto, ich kann nicht einschätzen, schaffe ich es über die Straße, weil ich Distanz und Geschwindigkeit nicht abschätzen kann.
00:43:05: Meine Kinder können das automatisch, weil das Gehirn dafür programmiert worden ist und wissen, okay, ich schaffe es über die Straße, bevor das Auto kommt.
00:43:14: Aber dafür kann ich andere Sachen machen, was im Urwald, was natürlich man hier nicht machen kann, solche Sachen.
00:43:21: Also das war schon auf einer Seite sehr spannend, auf der anderen Seite sehr schwer damit umzugehen.
00:43:27: Und meine Geschwister sind ja auch so wie ich.
00:43:29: Deshalb war, habe ich gedacht, alle sind so.
00:43:32: Ich hab gedacht, alle können spüren, was ich spüre.
00:43:34: Alle können sehen, was ich mir niemals so bewusst geworden.
00:43:37: Als ich später zurückging, ist mir das eigentlich richtig bewusst geworden.
00:43:41: So hab ich das Jagen gelernt und die Instinkte gelernt.
00:43:45: Und später natürlich das Jagen.
00:43:47: Aber ich war nie, als ich bei den Faio war, kam ich jetzt in der Pubertät und da haben die gesagt, es ist doch ein Mädchen.
00:43:54: Vom einen Tag zum anderen haben sie mich aus der Männermeld rausgeschmissen und knallhart.
00:43:58: Waffen weggenommen, ich dürfte keine Waffen mehr haben, keinen fallen Bogen mehr haben.
00:44:01: Das Problem war aber, ich hatte das Jagd in der Adrenalin schon entwickelt.
00:44:05: Und Jagdadrenalin ist ein Sucht.
00:44:08: Man will dieses Gefühl haben, man bekommt ja ein High, wenn man jagen geht, ein unglaubliches High.
00:44:14: Man sieht die Welt komplett anders, also es ist, als ob man, als ob alles Farben hat auf plötzlich.
00:44:19: Ich glaube, ich könnte das vergleichen, ich habe also noch nie Drogen genommen, aber wenn mir Leute so erklären, wenn sie so Maschums nehmen oder so, dann ist auf plötzlich die Welt komplett anders.
00:44:27: So, so, das passiert, wenn man das Jagdadrin nehmen bekommt und es ist sehr machtsichtig.
00:44:33: Und ich konnte dieses nicht mehr haben und da ist für mich eine Welt zusammengebrochen.
00:44:36: Welche Funktion hat dieses Adrenalin?
00:44:38: Weil alles dort hat ja auch eine Funktion.
00:44:41: Es geht ums Überleben.
00:44:42: Adrenalin ist nach unserer Vorstellung ja einfach wird ausgeschüttet, wenn wir außergewöhnliche Leistungen vollbringen müssen oder besonders wach sein müssen in der Physiologie.
00:44:55: So ist es vermutlich ein ähnlicher Grund, weil du bist auf der Jagd.
00:44:59: Und du brauchst jetzt, ich sag mal, Superkräfte und andere Wahrnehmungen.
00:45:03: Du musst auf einen Fall wacher
00:45:04: sein.
00:45:05: Ja, und das muss man haben, weil, also es sind zwei Sachen, die ich zu meiner Zeit so gelernt hab.
00:45:09: Das erste ist, wenn man diese Sucht nicht hätte, würde keine Jagen gehen.
00:45:14: Aber ohne Jagen kann man nicht überleben, weil sie brauchen.
00:45:16: Es ist ja nicht so, dass die so eine Vielfalt von Essen haben, wie wir hier haben.
00:45:19: Wir könnten hier theoretisch ohne Fleisch leben.
00:45:21: Dort kann man das nicht, weil sie brauchen ja... Die könnten natürlich alle auf Pflanzen gehen, aber dann würde der Körper nicht genug Mineralien haben.
00:45:29: Man stellt sich immer vor, dass es urweit voller Essen ist.
00:45:32: Das ist nicht so.
00:45:33: Besonders bei den Faio war das nicht so.
00:45:34: Die hatten auch sehr wenig zu essen.
00:45:35: Und sie brauchten das Fleisch zum Überleben.
00:45:39: Es gibt Stämme,
00:45:40: z.B.,
00:45:40: die das Jagd Adrenalin nicht so sehr haben, weil sie die Möglichkeit haben, im See zu fischen.
00:45:45: Sie haben eine andere Entwicklung gemacht.
00:45:47: Aber die Faio, weil die so tief im Sumpf waren, war ihr Essen sehr begrenzt und ohne das Fleisch hebernze ausgestorben.
00:45:53: Also brauchten sie das Jagd Adrenalin, die Sucht, um Jagen zu gehen.
00:45:57: Wenn man aber Jagen geht, ist das körperlich so anstrengend.
00:46:01: Man braucht fast übermenschliche Kräfte.
00:46:03: Ich hab Sachen gesehen, wo man sagen könnte, das ist ... Unglaublich, wenn die zum Beispiel, wenn man jetzt, man muss sich vorstellen, im dichten Urwald am Rennen ist, mit voller Geschwindigkeit, würde normale Menschen gegen jedem bauen, gegen jedem Busch knallen.
00:46:16: Wenn man aber dieses Adrenalin hat und das Gehirn, was immer das Vollstoffe sind, ich bin ja da, weiß ich nicht, könnte bestimmt jemand, der sich da auskennt, besser erklären, aber irgendwas löst sich in einem Gehirn aus und man sieht alles wie Farben.
00:46:29: Es verlangsamt sich auch alles.
00:46:32: Und alles hat Farben.
00:46:33: Und man kann anhand der Farben sehen, wo man laufen muss.
00:46:36: Das heißt, man läuft nicht in ein Baum rein, man läuft nicht in ein Busch rein.
00:46:40: Man kann so schnell laufen, als ob alles sich öffnet.
00:46:44: Und das braucht man.
00:46:45: Sonst könnte man ja nicht jagen gehen.
00:46:46: Die müssen ja die Wildschweine.
00:46:47: Die sind ja wahnsinnig schnell.
00:46:50: Und deshalb brauchten sie das.
00:46:51: Und die sind auch nicht jeden Tag jagen gegangen.
00:46:52: Das war vielleicht einmal Monat oder so.
00:46:56: Weil dann wollten sie, dann kam das, dann kam auch dieses Verlangen, wieder jagen zu gehen.
00:47:00: Weil wenn man dann ... das erledigt hat, also wenn man wirklich ein Schwein jetzt umgebracht hat und so.
00:47:04: Und das haben sie mir auch immer gesagt, man muss die Hand drauflegen und man muss spüren, wie das Leben aus dem Schwein rauskommt oder aus dem Tier rauskommt.
00:47:13: Das gibt ein unglaubliches Heil.
00:47:15: Ja, das wahrscheinlich als ob man Drogen nimmt.
00:47:17: Ich glaube, das ist wahrscheinlich so ähnlich, nur dass das Gehen das selbst produziert, was immer, was für eine chemische Reaktion.
00:47:22: Das weiß ich nicht, ob es gibt bestimmt.
00:47:25: Irgendeine schöne Chemie-Aktion.
00:47:27: Ja, der Fortpflanzung ist es ähnlich, ne?
00:47:29: Also beim Sex der Orgasmus, der ja auch süchtig macht, letztlich auch eine evolutionäre Funktion.
00:47:36: Genau, sonst würden wir keine Babys haben.
00:47:38: Oder nach der Geburt.
00:47:40: Ich hab das auch... Also dieses Heil, dass man bekommt, wenn das Baby geboren ist.
00:47:44: Wenn wir das nicht hätten, dann würden wir nicht existieren, weil wer tut sich schon das an, mit so viel Schmerzen Kind auf die Welt zu bringen?
00:47:51: Wenn man's aber hat, dann... kommt dieses Wahnsinnteil und dann vergisst man die Schmerzen.
00:47:56: Man sagt aber, dass Jagdalternalin, Kriegsalternalin und das sexuelle Alternalin sind sehr, sehr ähnlich, sind sehr miteinander verbunden.
00:48:04: Ich meine, Kriegsalternalin wäre gut, wenn wir es nicht hätten, aber ich glaube, das ist so, das ist einfach die Evolution, die wir Menschen durchgemacht haben, zu überleben in der Situation, in der wir sind.
00:48:15: Und ich sage immer, unser Gehirn ist programmiert.
00:48:18: Dort, wo wir groß geworden sind.
00:48:20: Es ist so eine Programmierung des Gehirns.
00:48:22: Und ich wurde programmiert, im Urwald zu überleben.
00:48:25: Das heißt jetzt nicht, dass du hier in der westlichen Welt total dich für die Jagd-Lobby stark machst, weil möglicherweise braucht man es hier gar nicht.
00:48:33: Ne, braucht man nicht.
00:48:34: Ich war auch noch nie, muss ich sagen, auf der Jagd hier, aber es ist ja auch was anderes, weil es ist ja anders, wenn man irgendwo auf dieses Ding da sitzt, diese Hütte da wie, ich weiß nicht, wie die heißen, diese Jagd.
00:48:42: Hochsitz,
00:48:42: oder Jägersitz.
00:48:43: Ja, Jägersitz, Sitz, und dann Sitz und wartet, bis ein Tier vorbeikommt.
00:48:46: Das ist ja anders so, als ob man das Tier jagt.
00:48:48: Das ist
00:48:48: komplett unterschiedlich.
00:48:49: Genau, und was ich auch gemerkt habe, was auch interessant ist, ist, Wenn ich da, wenn ich dieses Adrenalin hab und ich bin am Jagen und ich hör das Schrein von einem Wildschwein, dann stört es mich nicht.
00:49:01: Im Gegenteil, es baust mich noch mehr auf.
00:49:03: Wenn ich aber, und das hab ich ja erlebt, als ich das Buch mit Katja Sodim zusammen, das wir das zusammen geschrieben haben, wollte ich ihr zeigen, wie es anhört, wenn ein Wildschwein am Durchdrehen ist, also Angst hat.
00:49:14: Und ihr hattet das auf YouTube gefunden, ich konnt's mir nicht anhören.
00:49:17: Mir wurde körperlich schlecht.
00:49:19: Also, wenn man das nicht hat, für mich diesen Schmerz zu spüren von diesem Wildschwein, das auf YouTube war, das war für mich zu viel.
00:49:27: Das konnte ich nicht hören.
00:49:28: Also, das vielleicht kommt auch noch dazu.
00:49:31: Das hatte ich nicht erwartet.
00:49:32: Ich hab gedacht, wenn ich so höre, stört mich nicht, aber es hat mich gestört.
00:49:35: Also, es kann abgestumpft sein, sondern es ist die Situation.
00:49:39: In dem Moment, in dieser Situation,
00:49:43: kommst
00:49:43: du in einen anderen Zustand
00:49:44: letztlich?
00:49:44: Genau.
00:49:45: Oder ein Tierleiden zu sehen ist für mich so schlimm.
00:49:48: Aber wenn ich auf der Jagd bin, die töten das Tier ganz schnell.
00:49:52: Dieses Quälerei, das ist ja nicht so.
00:49:54: Aber wenn ich irgendein Tier sehe, sei es ein Hund, eine Katze, irgendein Tier sehe, dass das so am Leiden ist oder sogar die Spinne, wenn ich sehe, dann nehme ich sie und tue sie wieder nach draußen.
00:50:03: Also das ist das andere Extrem, weil ich bin ja ein Extremmensch.
00:50:07: Das ist nicht immer so gut, aber auf einer Seite dieses Jagd, dann hat man dieses Sucht, passende Sucht, dann will man auch töten, also nicht ... die jetzt umgehen und alle Menschen töten.
00:50:17: Aber da kommt dieses Jagdadrenalin hoch, man will es erledigen.
00:50:21: Aber auf der anderen Seite, wenn ich das nicht habe, dann bin ich ja ganz extrem die andere Richtung.
00:50:26: Kein Tier soll leiden, man tut die Spinne nach draußen oder ich lasse drin und gebe den Namen, weil die gut für die Mücken sind und so.
00:50:33: Also, da sind schon diese zwei Extreme da.
00:50:35: Ja, aber ich glaube, das eine schließt das andere auch nicht aus, oder?
00:50:39: Das glauben wir oft, aber es hat ja ganz viel auch mit Respekt.
00:50:43: zu tun, gerade diesen Naturvölkern oder dem vielleicht was ursprünglich auch im Menschen drin ist.
00:50:51: Dies ist nicht einfach eine Massentierhaltung, sondern einmal im Monat.
00:50:57: Und dann ist es ja auch, kannst du gerne erzählen, wie es bei den Faayu war, oft ein Rituelles.
00:51:04: Töten auch beziehungsweise ein Rituelles dann zerteilen, aufbereiten, verteilen, verwenden dieses Tier.
00:51:12: Ja, und es wird ja nichts weggeschmissen.
00:51:14: Doch von einem Krokodil, die Haut wird weggeschmissen, wo wir immer gedacht haben, oh, Wahnsinn.
00:51:19: Die Haut wird abunwerkt, weil die hat keinen Wert, für uns natürlich sehr, für die nicht.
00:51:23: Aber alles, was essbar ist, ist für die sehr wichtig, weil das Essen bei den Feiern war immer sehr knapp.
00:51:30: Die haben auch viel gehundert.
00:51:32: Bis wir dann natürlich mit dem Gartenbau anfingen und so.
00:51:35: Die kannten sie ja nicht.
00:51:36: Es waren ja Jäger und Sammler.
00:51:37: Das heißt, die haben nur Gesammeltung gejagt.
00:51:40: Auf die Idee, was anzuflanzend, komischerweise sind sie nie gekommen.
00:51:43: Oder zum Beispiel, wir Schweine selbst zu zischen, sind sie auch nie gekommen.
00:51:47: Was natürlich viel einfacher gewesen wäre.
00:51:48: Die hatten ein besseres Leben gehabt.
00:51:49: Aber die waren so mit dem Krieg beschäftigt, dass sie sich nicht weiterentwickelt haben.
00:51:53: Die haben sich ja zurückentwickelt als eine Gesellschaft.
00:51:57: Für die ... Ich hab mir gar den Faden verloren.
00:52:01: Ich war so im Jagen drin.
00:52:03: Mir, das ist was passiert.
00:52:04: Wenn ich darüber rede, das ist ja die Sache.
00:52:06: Nur darüber zu reden, da spürt man ja das Kribbeln in den Fingern.
00:52:09: Man spürt ja schon, nur beim Reden, dass es Adrenalin anfängt, hochzukommen.
00:52:17: Ich wollte dich so ein bisschen hinführen zu diesem Respekt auch gegenüber
00:52:22: den Tieren, diesen
00:52:23: Rituellen dann auch verwenden.
00:52:24: Ja, also man verwendet alles genau.
00:52:26: Aber es ist so, die Faio haben nicht, das gibt ja andere, die tun sie Faio.
00:52:30: nicht so, dass man das Tier bedankt hat und so, das haben sie nicht.
00:52:33: Die haben es also schnell umgebracht.
00:52:35: Das war auch eine Sache.
00:52:36: Die haben auch genau beigebracht, wie man einen Wildschwein innerhalb von Sekunden tötet.
00:52:39: Also das war natürlich schon so.
00:52:41: Sie sind aber nicht so tierfreundlich, wie wir es im Westen sind.
00:52:46: Sie sind nicht so, dass sie sagen, ach, das Tier darf nicht leiden, die sind nicht so.
00:52:49: Es gibt eine ganz klare Hirashi, Hirashi im Urwald.
00:52:54: Ganz klar, das sind die Natur, der Mensch, die Tiere.
00:52:59: Der Mensch ist über das Tier, das heißt, dass die oft manchmal, wo ich dann Mitleid habe, die überhaupt kein Mitleid haben im Tier, weil ein Tier ist ein Tier für die.
00:53:08: Aber zum Beispiel bei Wildschweinen, Straußen, so werden die natürlich schnell umgebracht und dann werden die auch zerteilt und jeder bekommt ein Stück.
00:53:17: Es ist nicht so, dass jemand gesagt hat, ich habe das erledigt, das Wildschwein, also jetzt gehört das mir und meine Familie kommt zuerst, das gibt es dort nicht.
00:53:24: Alles wird immer geteilt, unter die Gruppe, die da ist.
00:53:28: Das ist generell auch in meisten Stämmen.
00:53:30: Hier reden wir jetzt über die Struktur.
00:53:33: Jedes in der Struktur drin.
00:53:34: Das heißt, alles wird geteilt.
00:53:35: Wenn ich Fische fange, dann teile ich das.
00:53:39: Wenn ich Wildschwein jage, dann teile ich das.
00:53:42: Wenn ich jetzt einen Garten habe, dann teile ich das.
00:53:45: Das aber dazu führt, dass keiner mehr hat als der anderen.
00:53:50: Aber wenn ich genug da ist, dann hungern alle.
00:53:52: Wenn genug da ist, dann hungert keiner.
00:53:55: Dieses sehr klar so eine Hierarchie haben und eine Struktur haben, das führt dann auch dazu, was du dann später auch noch mal kennenlernen durftest, als du aus dieser Welt raus warst, dass man nicht wirklich sich darum kümmert, sich selbst zu verwirklichen oder eine eigene Identität sich zu schaffen oder zu suchen.
00:54:20: Hast du das damals schon in irgendeiner Form vermisst?
00:54:22: Vermutlich nicht, oder?
00:54:24: Dein normales Leben.
00:54:25: Ich habe das gar nicht erkannt.
00:54:27: Und ich bin auch nicht die Einzige.
00:54:28: Es gibt viele, die das nicht erkennen.
00:54:30: In vielen Ländern bis heute ist das ja auch so.
00:54:32: Zum Beispiel in Japan ist ja auch die Gruppe wichtiger als der individuelle.
00:54:37: Also, so wie ich das heute verstehe, ist, wie ich gesagt habe, man hat in den Stämmen, in den Dorfern, in vielen Kulturen diese Gruppenstruktur.
00:54:46: Das heißt, alle sind unter der Gruppe.
00:54:49: Das hat seine Vor- und Nachteile.
00:54:51: Der Vorteil ist, Man hat keine Selbstverantwortung, das heißt weniger Stress.
00:54:57: Man wird in eine Position reingeboren, man kommt in diese Position rein, man bleibt in diese Position, bis man stirbt.
00:55:03: Man hat aber dafür Schutz, man hat immer genug zu essen, man hat keine Überlebungsängste und man hat nie diesen Wahnsinnsdruck, den man hier hat.
00:55:16: Dafür gibt man aber seine Individualität auf, man gibt seine Privatsphäre auf.
00:55:22: Und es führt dazu, dass eine Gesellschaft, ich bin natürlich kein Experten, aber in meiner Erfahrung, sich ein Stamm auch nie weiterentwickelt.
00:55:33: Sie überleben auch erfolgreich, aber sie entwickeln nicht weiter, weil Kreativität wird nicht ermutigt.
00:55:39: Weil im Urwald zu überleben, also in einem Stamm zu überleben, muss man unsichtbar werden.
00:55:44: Das heißt, man ist ein Teil von etwas.
00:55:46: Und da ich da groß geworden bin und nichts anderes kannte, war das für mich absolut normal.
00:55:51: Und ich kannte nichts anderes.
00:55:53: Das heißt, ich musste nie Verantwortung für mich übernehmen.
00:55:56: Ich musste nie über die Zukunft nachdenken.
00:55:59: Ich hatte auch keine Überlegungsängste.
00:56:01: Ich hatte überhaupt keine Ängste.
00:56:03: Weil egal, was passiert, man ist ja ein Teil von etwas.
00:56:07: Man wird aufgefangen, man wird mitgetragen.
00:56:09: Und alle machen einen kleinen Teil von etwas.
00:56:13: Im Westen ist es eigentlich genau dagegen.
00:56:15: Wir haben nicht diese großen Gruppenstruktur.
00:56:18: Hier ist es so, dass jeder einzelne Mensch eine Struktur ist.
00:56:21: Das heißt, man hat jetzt ganz viele kleine Strukturen.
00:56:24: Der Vorteil ist, wir haben hier Freiheit.
00:56:28: Was ich aber nicht erkannt hatte, Kinder.
00:56:30: Ich habe immer für mich, weil man mich früher gefragt hat, war für mich der Urwald Freiheit.
00:56:36: Da bin ich frei, da bin ich frei.
00:56:37: Und ich habe das aber nie so richtig verstanden.
00:56:40: Was ist Freiheit?
00:56:41: dann kam ich hierher und habe schreckliche Angst gehabt.
00:56:44: Aber hier habe ich eigentlich Freiheit, was ich aber nicht erkannt habe.
00:56:48: Die Freiheit, die ich gespürt habe, war Sicherheit.
00:56:51: Für mich in einem Stammesystem, in einer Stammesgruppe, war ich frei, weil ich sicher war.
00:56:57: Weil, wenn man programmiert wird, dass man nur überleben kann, wenn man in eine Gruppe ist, wenn man in dieser Gruppenstruktur ist, wenn man sichtbar wird.
00:57:08: Gefahr.
00:57:09: Wenn man außerhalb dieser Gruppe kommt Gefahr.
00:57:12: Wenn man sich selbst entwickelt Gefahr.
00:57:15: Wenn man ein Individualismus lebt oder ein Individuo wird Gefahr.
00:57:21: Das heißt in meinem Gehirn hat sich ein Gefahr ausgelöst was aber mit der Realität eigentlich nicht zu tun gehabt hat.
00:57:27: Jetzt komme ich hierher und lebe in eine Welt.
00:57:30: um zu überleben muss man sichtbar werden.
00:57:34: sichtbar werden indem man sich selbst entwickelt, indem man lernt, nein zu sagen.
00:57:39: Stammes System sagt man nie nein.
00:57:41: Indem man lernt, auf eine gewisse Art und Weise ein Egoismus zu entwickeln, weil ohne den können wir hier nicht überleben.
00:57:47: Und man muss für sich selbst verantwortlich sein.
00:57:52: Man muss Entscheidungen treffen.
00:57:54: Man muss sich selbst weiter entwickeln, um hier zu überleben.
00:57:58: Aber das hat mir nie jemand erklärt.
00:58:00: Und mein ganzes Gehirn, Emotion, Gefühle waren darauf programmiert, in dieser Gruppenstruktur zu sein.
00:58:07: Und dann komme ich hierher und habe Angst und fühle mich gefangen wie in meinem Käfig.
00:58:11: Warum?
00:58:12: Weil auf plötzlich kam ich von dieser großen Struktur in dieser kleinen Ministruktur, wo nur ich drin war.
00:58:18: Und ich habe gesagt, ich kann nicht atmen, ich kann nicht atmen, ich kann nicht atmen.
00:58:22: Und ich war gefangen in einer Struktur und wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte.
00:58:26: Dazu kam natürlich diese ganzen Über... Sensible Sinne, die ich hatte, wo ich dachte, alle anderen sind auch so wie ich.
00:58:33: Ich hab auch Angst gehabt vor dieser Freiheit, die wir hier haben.
00:58:36: Weil es gab keine Sicherheit mehr.
00:58:38: In meinen gefühlen Augen.
00:58:40: Das ist ja meine Realität sozusagen.
00:58:42: Und das war, würde ich sagen, eines der größten Erkenntnisse in meinem Leben.
00:58:48: Ist der Unterschied zwischen sichtbar und unsichtbar.
00:58:51: Und ich sehe das in vielen Kulturen.
00:58:53: Dieses System, man hat das in Japan in vielen Asiatischen, dann hat man ja noch diese Gruppenstruktur.
00:58:58: Hier im Westen hat man eine individuelle, eine andere Struktur.
00:59:03: Zum Teil.
00:59:04: Also ich war vor einigen Monaten in Tokyo und in Japan ist ja tatsächlich auch dieses Problem, dass du da auch sehr diese beiden Welten hast.
00:59:13: Wenn du in Tokyo oder Großstadt lebst und in dieser Arbeitswelt, in dieser Businesswelt drin bist.
00:59:19: dann führt das dazu, dass du dich sehr verloren fühlst, weil du im Raus bist aus dieser Struktur auch wieder.
00:59:25: Also ich glaube, ganz oft gibt es beides noch.
00:59:27: Das stimmt, aber im Japan ist es noch sehr gruppenmäßig.
00:59:31: Ich habe ja da einige Jahre gelebt, habe es auch sehr geliebt, weil man hat ja diese Gruppenstruktur.
00:59:35: In Japan ist es ganz wichtig, dass man keinen stört.
00:59:38: Die gehen und werden den ganzen Müll, das sieht man ja auch immer in diesen großen Sportspielen, die Japaner kommen mit ihren Säcken und tun den ganzen Müll weg.
00:59:44: Warum?
00:59:45: Weil sie keinen stören wollen.
00:59:46: Es ist noch eine Gruppenstruktur.
00:59:47: Die sind aber natürlich Weil in Japan gibt es ja diesen griesen Aufprall, auch in Südkorea.
00:59:53: Deshalb gibt es auch da so viel Selbstmordung und Depressionen und Probleme.
00:59:57: Weil das gibt so einen Aufprall von diesen Welten, weil wir haben die westliche Welten, unsere ganzen Technologie und so was.
01:00:02: Und dann haben sie noch ihre alten Strukturen von der Gruppe.
01:00:05: Wenn jemand für eine Firma arbeitet, bleiben die... Mein Ex-Mann hat ja lange dort bis heute erlebt ja noch in Japan.
01:00:12: Der hat mir mal erzählt, die Arbeit mit Arbeiter gehen nur nach Hause, wenn der Chef nach Hause geht.
01:00:18: Wenn der Boss bis zwölf Uhr bleibt, bleiben alle bis zwölf Uhr.
01:00:21: Es ist noch eine Struktur, wo man für die Gesellschaft lebt und nicht für sich selbst, für die Familie eine große Rolle spielt.
01:00:28: Und deshalb sind diese Länder, es ändert sich auch langsam, muss ich sagen, es ändert sich ja so langsam, aber diese Aufprall von diesen zwei komplett verschiedenen Strukturen, diese Gruppenstrukturen, einzelne Struktur, ich sag, das ist das, was viele, viele Leute oder viele Leute werden total zerquetscht dazwischen.
01:00:45: Das meine ich.
01:00:46: Also, dass wirklich da für viele sich verloren fühlen.
01:00:49: Ja, total.
01:00:50: Einver einsamen, die Vereinsamen.
01:00:53: Und Einsamkeit des Jahres.
01:00:54: Und dann
01:00:54: dieses Ehrgefühl, Ehrverständnis.
01:00:58: Ich komm hier nicht klar.
01:00:59: Also muss ich die Konsequenzen tragen und muss es dann auch beenden.
01:01:03: Manchmal du hast eben das Wort
01:01:05: Suizid
01:01:07: genannt.
01:01:07: Ich war dort in einem Wald, der bekannt ist als Suicide Forest.
01:01:11: Wo viele Menschen, das ist in der Nähe von Tokio.
01:01:15: Ja, oder doch
01:01:16: deshalb hingehen.
01:01:17: Weil sie dann das...
01:01:18: Die Gesellschaftdruck, also der Druck ist ja massig
01:01:20: dort.
01:01:20: Nicht zugeben können, dass sie irgendwie nicht mehr klar kommen.
01:01:24: Nee, nee.
01:01:24: Und das ist... Ich meine, ich denke mir mal irgendwann mal, weil ich glaube, wir sind von Instinkter über Lebenswesen.
01:01:30: Wir werden uns entwickeln zum Überleben und ich denke mir mal, dass es sich irgendwann mal auch verändert.
01:01:34: Aber wir leben hier in einer ganz ungewöhnlichen Zeit.
01:01:37: mit einer Entwicklung, die rasend schnell geht, mit Kulturen, die so aufeinander prallen.
01:01:42: Und das ist ein Thema, dass diese Kultur-Clash oder aufeinander prallen, ist ein Thema, das eigentlich nicht so sehr, also soweit ich weiß, nicht so sehr drüber gesprochen wird, über diese Kultur-Clash ist.
01:01:55: Und viele Menschen, die zwischen diesen Kulturen groß geworden ist, ich habe eben... sehr extreme Kulturen erlebt.
01:02:01: Viele sind nicht so extrem.
01:02:04: Zum Beispiel, ich weiß es viel aus dem ehemaligen Ostdeutschland, als auf plötzlich das zusammenkam, der Westen und der Osten, gab es ein Kultur-Quash zwischen zwei komplett verschiedene Gesellschaften.
01:02:13: Und viele, die mein Buch gelesen haben, Dschungelkind, aus dem Osten, haben zu mir, da maligen Osten, haben zu mir gesagt, Sie haben gesagt, Frau Küchler, wir haben natürlich das nicht erlebt, was Sie erlebt haben, aber wir können uns damit identifizieren.
01:02:27: Das ist in ein anderes System, in eine andere Kultur reinkommen.
01:02:30: Und eigentlich davon ausgehen, alle müssten doch genauso fühlen und ticken wie ich.
01:02:35: Aber es ist nicht der Fall.
01:02:37: Genau.
01:02:37: Und es hat mit der Hautfarbe nichts zu tun.
01:02:40: Und das ist so eine Sache, wo ich sage, nein, es hat mit der Hautfarbe nichts zu tun.
01:02:43: Es hat nicht dazu, damit zu tun, ob wir Blonde Haare haben, blaue Augen haben, schwarze Augen haben, dunkle Haute haben, helle Haut.
01:02:50: Das ist so ein eigenartiges Denken für mich.
01:02:54: nichts mit deinem zu tun, wie wir aussehen.
01:02:56: Das ist jetzt nur eine genetische Sache, also Pigmente und so.
01:03:00: Es ist die Kultur, die uns anders macht.
01:03:03: Das heißt, es kann jemand sein, der vielleicht Eltern aus Afrika kommen oder so, Dunkel ist, der ist in Amerika groß geworden, der hat eine ganz klare amerikanische Kultur in sich oder sogar Leute von der Großstadt oder Kleinstadt, im Dorf, hier in Deutschland.
01:03:16: Jemand im Dorf hat ein komplett anderes Denkweise wie jemand in der Großstadt.
01:03:22: Schon alleine, das ist ein Minikultur, ich glaube, ist trotzdem anders.
01:03:27: Und weil der Mensch sich entwickelt, zu überleben dort, wo er groß geworden ist.
01:03:32: Und diese Grenzen aber aufgelöst werden.
01:03:35: Einmal bist du ganz zu anders.
01:03:37: Du bist ja nicht mehr dein Leben lang da, wo du groß geworden bist.
01:03:40: Genau, ja, genau.
01:03:42: Und als ich das verstanden habe mit den Strukturen, als ich dann zurückkam und das alles so langsam... wenn mir gearbeitet hat, wo ich zum ersten Mal die Welt sehr anders sah, weil ich auf plötzlich das erkannt habe, habe ich auf plötzlich auch erkannt, dass ich frei bin.
01:04:00: Und es war so, als ob ich, ich habe mein Leben lang immer als Gefühl gehabt, ich bin hier gefangen, ich bin hier gefangen, ich muss zur Urwald, da bin ich frei.
01:04:07: Bis ich verstanden habe, das Gefühl von Freiheit hat, mit Sicherheit zu tun.
01:04:10: Und als ich begriffen habe, dass ich frei bin, hier im Westen, weil ich habe die Freiheit nicht im Urwald.
01:04:16: Da ist für mich so eine komplett neue Welt aufgegangen.
01:04:19: Und die haben gesagt, ich kann ja machen, was ich will.
01:04:23: Ich kann Nein sagen.
01:04:24: Ich kann sagen, ich will das nicht.
01:04:25: Ich kann mich mit Leuten streiten.
01:04:27: Ich kann aufstehen und ich kann sichtbar werden.
01:04:30: Was natürlich in mir auch noch Emotion auslöst von Angst, aber ich kann damit umgehen, weil ich es jetzt auch verstehe.
01:04:37: Und weil ich mir sage, es ist so ein Rewiring of the brain, wo ich sage, okay, das Gefühl von Angst hat nur damit zu tun aus dem Grund.
01:04:45: Mir passiert nichts.
01:04:46: Okay, ich bin sichtbar.
01:04:48: Ich muss sichtbar sein, um hier zu überleben.
01:04:50: Das Gefühl, das zu erkennen, zu sagen, oh, und die Eigenverantwortung auch zu übernehmen, ist ja auch schwer.
01:04:57: Wo ich sage, okay, ich bin für mich selbst verantwortlich.
01:04:59: Das heißt, ich muss dafür sorgen, dass es mir gut geht.
01:05:03: Das habe ich ja jahrelang, ich habe immer alles weggegeben, immer alles getan, um dass es allen Leuten gut geht.
01:05:08: Aber mich nicht, weil in meinem Kopf war es, wenn allen gut geht, dann geht es mir auch gut.
01:05:13: Aber das war nicht so.
01:05:15: So mehr ich gegeben habe, so schlimmer ging es mir.
01:05:17: Und irgendwann habe ich es dann kapiert.
01:05:18: Ich sag, es muss mir gut gehen.
01:05:21: Und dann kann ich erst was Gutes tun.
01:05:22: Aber es muss mir gut gehen.
01:05:24: Das zu verstehen, hat natürlich sehr lange
01:05:27: gedauert.
01:05:28: Ja, lass uns nochmal ein bisschen zurückspulen.
01:05:32: Du hast schon darüber gesprochen, dass es dann irgendwann zurück ging und dann wieder hin.
01:05:37: Wann kam das erste Mal dieser Gedanke?
01:05:40: Wer bin ich eigentlich?
01:05:43: War das, als du rausgenommen wurdest, aus dieser jungen Männerausbildung, wo dann die Frage auf einmal war, wo gehör ich denn jetzt hier eigentlich hin?
01:05:53: Die Frage hast du dir vor vermutlich nicht so gestellt, oder war das das erste Mal, dass du wirklich dich auch gefragt hast, wer bin ich eigentlich, wo will ich hin?
01:06:05: diesen Fragen des Individualismus, der der Selbstverwirklichung, Selbstwahrnehmung beschäftigt?
01:06:12: das?
01:06:12: Definitiv ja.
01:06:13: Also es fing an, als ich sozusagen aus der Männerwelt rausging dann.
01:06:17: Aber für mich war es nicht so, wer bin ich, für mich war es mehr zu welchem Stamm gehör ich, so welcher Gruppe.
01:06:24: Und natürlich, dann war ich auch, ich war ja siebzehn und was viele auch nicht wissen, was ich glaube, ich habe ja auch einen Buch und ich erwähnt.
01:06:30: Ich hätte mit achtzehn sowieso mein Visum für Intonisen verloren.
01:06:33: Und die Idee war, dass ich dann studieren sollte und dann weiter da bleiben wollte.
01:06:36: Das war so der Wunsch meiner Eltern.
01:06:38: Was im Nachhinein, Eltern sind natürlich oft weiser als die Kinder, vielleicht für mich emotional besser gewesen wäre.
01:06:45: Also ich weiß von einigen, die in Indonesien also mit uns groß geworden sind, von anderen Missionaren und so, andere Sprachauschen, so.
01:06:52: Einige sind zurückgegangen und sind glücklich, weil die gesagt haben, wir kommen mit dem Westen nicht klar.
01:06:57: Und haben auch dort geheiratet, haben Kinder bekommen und den geht's gut.
01:07:01: viele, die weggegangen sind, viele bis heute haben noch Schwierigkeiten oder sind in anderen Ländern gegangen.
01:07:07: Für mich kam die Frage erst hoch, nicht so sehr, wer bin ich, sondern wo gehöre ich hin, aber mehr im Stammesrichtung.
01:07:12: Da habe ich gedacht, na ja.
01:07:14: Du hast ja relativ schnell aber auch gemerkt, ich gehöre nirgendwo richtig hin, oder?
01:07:17: Das kam erst viel, viel später.
01:07:18: Das fing an einfach, wo ich war.
01:07:20: Und dann kam natürlich die Frage, na ja, und jetzt kam jeder die Hautfarbe jetzt im Spiel, weil ich hatte ja schon ... Ich war ja schon in Deutschland gewesen.
01:07:27: Ich hatte ja schon viel gesehen.
01:07:28: Es war nicht so.
01:07:29: Ich war in den USA gewesen.
01:07:30: Es war ja nie so, dass ich diese Welt nicht gesehen hatte.
01:07:33: Aber es ist ein großer Unterschied, ob man als Tourist irgendwo hingeht und es genießt und schöne Zeit hat oder ob man sich integrieren muss.
01:07:41: Also du gingst dann zurück nach Deutschland, im Alter von knapp achtzehn?
01:07:45: Nein,
01:07:45: zurück.
01:07:45: Ich ging nach Deutschland, würde ich sagen.
01:07:47: Ich ging nach Deutschland.
01:07:50: Warum auch?
01:07:51: Also einmal, weil das sowieso dann irgendwann Zeit gewesen wäre, wie ich es verstanden habe, ja, aber doch auch, weil du da nicht mehr so richtig dich gesehen hast in dem Stamm, weil du ja eben aussortiert worden warst.
01:08:05: Ja, ich hatte ja meine ganze Kindheit.
01:08:10: Als wir Kinder waren und später diese westliche Welt, hatte ich ja nur von einem positiven Aspekt gesehen.
01:08:16: Und die Erzählungen meiner Mutter damals, also wenn man im Urwald ist, wann hat nicht viel zu tun, dann fängt man an zu fantasieren.
01:08:21: Meine Mutter hat uns natürlich Geschichten erzählt, wir hatten Bücher gelesen.
01:08:24: Ich hatte diese Zeitschriften ab und zu, in der er sich dann älter war, gesehen, mit diesen schönen Frauen und dieses Bund und alles war happy.
01:08:32: Und hatte mir so diese Vorstellung im Kopf, dass die Menschen im Westen ... ein unglaublich tolles Leben führen und dass es die glücklichsten Menschen sein müssten, die es gibt, weil man hat alles hier, was man sich vorstellen kann.
01:08:45: Alles, wir haben hier ein unglaublich tolles Leben.
01:08:49: Und in meinem Verständnis war es, naja, vielleicht gehöre ich dahin, weil das ist ja, wo meine Eltern herkommen, weil im Stammessystem gehört man da, wo die Eltern herkommen.
01:08:58: Und da habe ich mir Wollte ich dann zurück, sowieso.
01:09:01: Ich hatte einen Onkel, der hatte angeboten, mich aufs Schweizer Internat zu schicken.
01:09:04: Und das war für mich natürlich ein Abenteuer, unglaublich, ein Abenteuer.
01:09:08: Und ich wollte es.
01:09:09: Meine Eltern waren nicht so damit glücklich, aber ich hab irgendwann mal solange battelt, bis sie dann endlich ja gesagt haben.
01:09:14: Und ich hatte ja damals, also das ist, heute weiß ich das, ich hatte damals, auch als ich so, sechzehn, september, habe ich sehr Schwierigkeiten gehabt.
01:09:22: Also, weil ich ... Jetzt weiß ich heute, warum.
01:09:26: ich bin aus der Männerwelt rausgekommen und habe einfach keine Zugehörigkeit mehr gehabt.
01:09:30: Da fing ich an zu fragen, wo gehöre ich hin?
01:09:35: Und da mich mit siebzen auf dem Internat, das war im Dezember, also kurz vor meinem achtzenden Geburtstag, bin ich hin und kam in diese unglaublichen Welt rein.
01:09:44: Aber hat da auch zum ersten Mal ... war ich erstens, war ich alleine ohne meine Eltern und zweitens musste mich zum ersten mal integrieren in eine Kultur.
01:09:52: und das ist ein ganz großer Unterschied, ob man sich integriert oder ob man einfach irgendwo hingeht und besucht.
01:09:58: Aber meine erste Erfahrung war natürlich, das war ja mit siebzen, da so fängt ja Dschungelkind an, dass ich auf diesem Bahnhof bin.
01:10:04: Ich habe natürlich zum ersten Mal panische Angst gehabt, ich habe Sterbes.
01:10:09: Angst gehabt.
01:10:10: Zum ersten Mal in meinem Leben.
01:10:11: Und ich hab immer gedacht, jahrelang immer gedacht, dass es war wegen dem Zug und wegen das, was ich sehe, also was da war.
01:10:18: Was für ein
01:10:18: Nichtkantest im Außen.
01:10:20: Genau.
01:10:20: Aber das war es nicht.
01:10:21: Weil ich hatte ja schon mal eine U-Bahn gesehen.
01:10:24: Ich hatte ja schon mal weiße Menschen gesehen.
01:10:26: Was war das, was mich so in Panik getan hat?
01:10:29: Und ich kam ja gerade aus dem Urwald.
01:10:30: Das heißt, meine Sinne waren sehr, sehr stark.
01:10:32: Das ist ja so, wenn man da ist, sind die Sinne viel starker.
01:10:35: Ich kam hier, ich stehe auf diesem Bahnhof.
01:10:38: Und was ich um mich herum gespürt habe, war so ähnlich, fast so, wie in den Situationen, wo die Falle Krieg hatten.
01:10:48: Das heißt, um mich herum war ein Krieg.
01:10:51: Aber ich guckte die Menschen an und habe mir gedacht, keine Art Waffen, keine Art.
01:10:54: Aber warum ist das die selbe Atmosphäre wie der Krieg?
01:10:59: Und die Menschen und die um mich herum, ich habe Sachen gespürt.
01:11:04: Ich habe die Einsamkeit gespürt, die Depression gespürt, die Wut gespürt, den Stress gespürt, die Druck.
01:11:10: Wir haben ja unglaublichen Druck hier im Westen.
01:11:13: Und da habe ich heute verstehe, warum.
01:11:14: Im Urwald hatten wir körperlichen Krieg.
01:11:17: Hier haben wir züchlichen Krieg.
01:11:18: Und ich habe diesen züchlichen Atmosphärenkrieg gespürt, habe es aber nicht verstanden.
01:11:23: Und ich wusste auch nicht, wie kann ich mich wehren?
01:11:25: Wie kann ich mich wehren?
01:11:26: Ich sehe keine Waffen und ich brauche eine Waffe und ich muss mich schützen, aber wie kann ich mich schützen?
01:11:29: Ich war ja total überfordert, weil ich ... Es war für mich so eine Situation, meine Gehirn ist so explodiert von Panik, Gefahr, Gefahr, Gefahr, Gefahr.
01:11:40: Aber ich wusste nicht, wo die Gefahr war.
01:11:42: Das Zweite ist, dass, wenn ich im Urwald mich zurechtzufinden, ich habe mich zurechtgefunden mit Farben.
01:11:48: Das habe ich auch immer über die Jahre immer gesagt.
01:11:51: Der Urwald für mich ist voller Farben.
01:11:53: Ich wusste aber nicht, warum.
01:11:55: Jetzt weiß ich, warum.
01:11:56: im Urwald sich zu bewegen und zu überleben und sich zurechtzufinden, muss man diese Farben sehen.
01:12:01: Es sind nicht Farben, wie wir uns das vorstellen.
01:12:04: Es sind schon Farben, aber anders.
01:12:06: Ich vermute, dass es... Also, die Erklärung, die mir jemand mal gegeben hat, ist, dass alle Pflanzen haben... Man hat sogar den Namen gegeben, ist vor kurzem jetzt erforscht worden.
01:12:18: Die geben so eine Art Energie, würde ich nicht sagen, ich weiß nicht.
01:12:20: Die geben so etwas ab.
01:12:22: Wenn man das lernt, kann man das in Farben sehen.
01:12:25: Dann komme ich hier.
01:12:26: Und hier ist alles grau.
01:12:28: Es ist so, als ob man blind wird.
01:12:31: Ich bin hier blind gewesen und konnte mich nicht mehr zurechtfinden.
01:12:36: Und diese Blindheit hat sich über Jahre durchgezogen, aber ich habe sie nicht verstanden.
01:12:41: Und ich habe immer Angst gehabt.
01:12:43: Und versucht, natürlich versucht man das, natürlich versucht man da zurechtzukommen und man versucht irgendwie seinen Weg zu finden.
01:12:50: Aber wie soll man seinen Weg finden, wenn man komplett blind ist?
01:12:53: Und das hat auch keine um mich herum verstanden.
01:12:56: Ich war blind, jahrelang.
01:12:58: Und was passiert, wenn man blind ist, man stolpert und fällt, man stolpert und fällt.
01:13:03: Genau,
01:13:03: ständig.
01:13:04: Man macht falsche Entscheidungen.
01:13:06: Und das hat mich dazu geführt, dass ich also über jahrelang sehr, sehr gelitten hab hier.
01:13:13: Ich hatte jetzt fast gesagt, du konntest ja sogar sehen, ohne zu gucken.
01:13:17: Ja, aber eben im Dschungel.
01:13:18: Genau, hier war es genau das Gegenteil.
01:13:20: Hier konnte ich sehen, aber ich war blind.
01:13:22: Ja, es war nicht genau wieder das Gegenteil.
01:13:25: Ja.
01:13:26: Du bist ja noch mal krank geworden.
01:13:28: Ja, also ich bin ja, ich habe ja jetzt zwei tausend fünf mein erstes Buch geschrieben, was mir auch sehr geholfen hat.
01:13:34: Also da kam das, da eigentlich kam dieses, dieses Frage hoch, wer bin ich?
01:13:39: Wer bin ich?
01:13:40: Weil auf plötzlich... Man ist bekannt, jeder kennt einen, war schön.
01:13:43: Ich hab das auf einer Seite sehr genossen.
01:13:46: Aber was mir so Freude gegeben hat, ist, dass ich zum ersten Mal das Gefühl gehabt hab, ich war nicht so mehr alleine, weil viele sind auf mich zugekommen und haben gesagt, toll, uns hat mir geholfen.
01:13:57: Aber auf der anderen Seite, hab ich vergessen, wurde ich auch plötzlich sichtbar, dass mir noch mehr Angst gemacht hat.
01:14:02: Aber dann hatte ich auch die Möglichkeit, zum ersten Mal zurückzugehen, also zu den Fire in den Urwald.
01:14:08: Fast jedes Jahr eine Reise gemacht in Urwald.
01:14:11: Und hatte aber ... Mit deinen
01:14:13: Kindern?
01:14:13: Nee, ohne meine Kinder, nee.
01:14:16: Hatte aber dann ... ... zwei Tausend Sieben.
01:14:21: Da hab ich dann ... ... bemerkt, dass ich so ... ... zwei Tausend Sieben ist das erste Mal, wo es mir bewusst wurde, dass ich ... ... dass ich immer so ... ... krippenartige Symptome hatte.
01:14:31: So einmal im Monat, zwei, drei Tage.
01:14:33: Aber nicht schlimm, nur ganz leicht.
01:14:35: Und hab mir gedacht, ach ... Erkältung, Müdigkeit, was falsch gegessen, immer einen Grund.
01:14:42: Dann kamen im Jahr und darf.
01:14:44: plötzlich merkt ich, dass sie regelmäßig waren.
01:14:48: Da fing ich an, dann fing ich an zu den Ärzten.
01:14:51: Als im Jahr war es noch mehr, im Jahr war es immer schlimmer.
01:14:56: Aber es waren nur ein paar Tage.
01:14:57: Die Symptome wurden schlimmer, es waren nur Tage und habe es immer beiseite geschoben, weil ich war beschäftigt.
01:15:01: Ich hatte zu tun, ich war dies, ich war das.
01:15:04: Aber die wurden immer schlimmer und immer stärker.
01:15:06: jeden Monat regelmäßig.
01:15:08: Und ich bin zum immer mehr Ärzten gegangen und hab dann gesagt, okay, vielleicht bin ich erlärgig für etwas.
01:15:15: Dann hieß es, ich hab ein Burnout.
01:15:17: Dann hieß es plötzlich, das ist vielleicht eine Allergie.
01:15:19: Jeder hat eine andere Erklärung.
01:15:21: und ich habe alles probiert, ich habe alles genommen.
01:15:25: Ich habe Antibiotikum geschluckt, ich habe jeden Organ über einen Untersuchen lassen, sämtliche Blutuntersuchen gemacht.
01:15:32: Ich bin zum chinesischen Arzt gegangen, zum buddhistischen Arzt gegangen, ich bin auf Homopathie gegangen.
01:15:37: Ich habe Zucker weggelassen, ich habe mein Diät geändert, ich wurde vegan, dann wurde ich vegetarier, dann wurde ich nur eine Fleisch, also ich habe alles ausprobiert.
01:15:45: Nichts hat geholfen.
01:15:47: Es wurde immer schlimmer und schlimmer.
01:15:49: Und dann fing ich an, Gewicht zu verlieren.
01:15:51: Mein Haare fing an auszufallen.
01:15:54: Meine Schilddrüsen wurden immer größer.
01:15:57: Aber es war nur in dieser Zeit, wo ich krank war, dann auf plötzlich war es alles weg und ich war wieder in Orten.
01:16:01: Und dann habe ich gesagt, okay, aber es wurde immer so stark, dass es so anfing, auch mein Gehirn zu beeinflussen.
01:16:08: Das heißt, für diese Zeit, wo ich krank war, war mein Körper gelehmt.
01:16:13: Ich konnte nicht denken, ich hatte Schmerzen.
01:16:16: Die Übelkeit, die morgens aufzuwachen, jeden Morgen, Übelkeit, Übelkeit, Übelkeit.
01:16:23: Es wurde auch immer schwerer für mich zu arbeiten und alles, um mich herum fing an zusammenzubrechen.
01:16:29: Dann war ich auch beim Truppeninstitut und fange an, auch mehr und mehr mich zu untersuchen.
01:16:35: Vielleicht war es Malaria, vielleicht war dies, aber jetzt war es in den letzten Jahren.
01:16:40: Und da haben die mir einfach gesagt, dass es vermutlich eine Krankheit, die unbekannt ist.
01:16:46: Und das zu finden, ist unmöglich.
01:16:49: Das zu finden, und ich war ja zu, ich war, ich war, ich war, ich bin ja ziemlich, bin ja einst, dreiundsiebzig ungefähr, einst, dreiundsiebzig, wo damals achtundvierzig bis vormundvierzig Kilo.
01:16:58: Ich war nur noch Haut und Knochen.
01:17:02: Dann hat man mir gesagt, letztendlich, wir können nichts mehr für sie machen, wir können nichts mehr machen.
01:17:07: Und das zu finden, und dann noch zusätzlich ein Heimel zu finden, das, das, solange in die Zeit hatte ich nicht mehr.
01:17:15: bzw.
01:17:16: indirekt gesagt, wir können nichts mehr für sie machen.
01:17:17: Und da wusste ich, ich sterbe.
01:17:20: Ich sterbe.
01:17:21: Weil man wiegt noch forty-fünf Kilo.
01:17:24: Und dann fing auch dazu noch an, so alles in mein Körper fing an zu zerfallen.
01:17:28: Kriegte dann diese komischen Flecken auf der Haut, also diese blaulichen Verfärbung auf der Haut.
01:17:35: Und mein Darm hat geblutet, also ganz, ganz.
01:17:39: Und es war immer irgendwo anders.
01:17:41: Da habe ich nach Hause gegangen und ich lag da und habe mir gedacht, Ich kann nicht sterben.
01:17:46: Ich kann nicht.
01:17:46: Warum?
01:17:47: Weil ich Kinder hab.
01:17:48: Ich kann das meinen Kindern nicht antun.
01:17:49: Ich glaub, wenn ich nicht Kinder gehabt hätte, dann ...
01:17:52: Hättest du losgelassen?
01:17:53: Hätte
01:17:53: ich losgelassen.
01:17:54: Weil ich hätte gesagt, ich hab ein gutes Leben gehabt, verspannend, ich lass so's.
01:17:57: Da hab ich mir gedacht, ich kann nicht sterben.
01:18:00: Was passiert aus meinen Kindern?
01:18:01: Die älteren waren schon älter, aber die jüngeren waren ja noch ziemlich jung damals.
01:18:06: Waren so zehn, neun und zehn.
01:18:08: Und da hab ich eine Entscheidung getroffen.
01:18:12: Da hab ich mir gedacht, okay.
01:18:14: Wenn es eine Krankheit ist aus dem Urwald, dann wird es da auch vielleicht jemand geben, der einen Heilmittel hat, der das kennt und hat vom einen Tag zum anderen alles eingepackt.
01:18:25: Ich habe eine Freundin von mir angerufen, die in Liberia war, und ich habe gesagt, ich brauche deine Hilfe.
01:18:31: Und sie sagt, es ist dringend.
01:18:32: Ja, sag ich es dringend.
01:18:34: Nächsten Flugzeug kam sie zurück nach Deutschland.
01:18:36: Und da habe ich, würde ich sagen, die schwerste Entscheidung.
01:18:41: getroffen, die ein Mensch treffen kann, meine Meinung nach ist zu sagen, okay, ich habe zwei Möglichkeiten.
01:18:45: Entweder ich gehe zurück, gebe mir meine Kinder ab und gehe das Risiko ein.
01:18:49: So eine kleine Chance, dass ich ein Heilmittel finde.
01:18:53: Oder ich bleibe bei meinen Kindern, bis es zu Ende ist.
01:18:56: Das heißt, ich musste meine Kinder abgeben, ohne zu wissen, ob ich sie jemals wieder sehe.
01:18:59: Und habe damals eine Entscheidung getroffen, dass ich es keinem erzähle.
01:19:04: Aus einer Angst, dass jemand das meinen Kindern erzählen würde.
01:19:07: Weil ich habe gewusst, wenn meine Kinder wissen würden, dass ich sterbenskrank bin.
01:19:13: Das hätte meine Kinder kaputt gemacht.
01:19:15: Und ich hab denen einfach gesagt, ich geh da hin für ein Job, also es war ja auch so für ein Projekt.
01:19:20: Ich geh hin dafür in Projekten so und ich hole euch dann sobald das Projekt aufgebaut war.
01:19:24: Das ist so meine Erklärung für die Kinder gewesen.
01:19:27: Hab die Kinder dann nach Japan gebracht, die jüngeren zum Vater, also diesen Hingeflogen zum Vater.
01:19:32: Und dann bin ich mit einem... einen guten Bekannten von mir, den ich auch schon länger kannte, mit dem ich auch zusammengearbeitet hatte.
01:19:38: Der Häupling ist von einem Stamm in Paponeuginär.
01:19:41: Er wusste, dass ich krank war.
01:19:42: Und der hat zu mir gesagt, okay, komm her, wir werden ein Heilmittel finden.
01:19:45: Du hast die schwierigste Entscheidung deines Lebens getroffen, wieder zurückzugehen in den Dschungel, in den Urwald, um in irgendeiner Form nach was zu suchen, was dir helfen kann, für deine Krankheit, also die Krankheit zu heilen, weil ... du auch die Info bekommen hast, weiß ich, ob du die Info bekommen hast, oder ob du das vermutet hast, dass die Krankheit daherkommt.
01:20:10: Das war die Vermutung, weil es war natürlich etwas, was unbekannt war und die Schulmedizin, finde ich, hat viele, viele Vorteile, aber man weiß ja nicht alles.
01:20:21: Und ihr vermut, das war so eine Vermutung, weil man hatte ja alles, was vom Schulmedizin her, hatte man ja alles untersucht.
01:20:27: Wenn das hier keiner kennt, dann muss es irgendwo herkommen?
01:20:29: Ja,
01:20:30: und das wurde mir auch gesagt.
01:20:31: Und die haben ja auch gesagt, es gibt viele, das war ja, ich meine, die Turminstituten, die haben ja da Erfahrungen, die haben gesagt, es gibt Krankheiten, viele, viel mehr als man weiß, die unbekannt sind.
01:20:41: Und ich war ja ein Gegenden, die nicht so, ich war ja ein Gegenden, die sehr isoliert waren.
01:20:47: Und deshalb wusste man nicht genau, was es war, aber man hat es vermutet.
01:20:53: Und irgendwie, ich hatte aus, auch gesehen, mir kommen jetzt wieder so die Sinne, ich hab, als ich da saß und die Ärzte da vor mir sa, wusste ich was in den Köpfen, ja, ich hab's ja gesehen.
01:21:03: Und ich hab gesehen, die hatten keine Hoffnung mehr.
01:21:07: Es war weg.
01:21:08: Die wussten auch nicht, was wir machen sollten.
01:21:09: Und für die, die hatten aufgegeben.
01:21:12: Und ich war ja dann bis dahin so krank, dass ich auch nicht mehr die Kraft hatte.
01:21:16: Man hatte irgendwann auch nicht mehr die Kraft.
01:21:18: Und ich war ja ... Ich wollte sagen, zu mir alleine da mit meinen Kindern.
01:21:21: Ich war ja nicht verheiratet und nichts.
01:21:23: Und hab mir gedacht, okay, wenn ich diese kleine Chance habe, dann nehme ich die, weil ich wusste nicht, was es ist.
01:21:31: Es war für mich die einzige Chance, die da war.
01:21:34: Zurückzugehen und zu sagen, okay, das war aber nicht Indonesien, das war Papo-Neuginär.
01:21:38: Weil viele haben mich gefragt, warum nicht zu den Faio?
01:21:42: Einfach, weil die Faio kein medizinisches Wissen haben.
01:21:45: Aber Mickey hatte das auf jeden Fall, mit dem ich ja hingegangen bin.
01:21:50: Der kam aber von einem anderen
01:21:51: Land.
01:21:51: Der kommt
01:21:52: aus einem anderen
01:21:53: Land.
01:21:53: Ja, Papa Neuginäer ist ja unabhängig.
01:21:55: Westpapo gehört ja zu Indonesien.
01:21:57: Und Papa Neuginäer hat Leute auf viel mehr Freiheit dort.
01:22:01: Und es gibt ja auch viel, das war ja auch sein Land, der kannte das auch.
01:22:04: Der hat auch viel in Artikultur gearbeitet.
01:22:06: Und Wurkont kannte sich gut in diese isolierten Orte, kannte sich aus, weil er viel gearbeitet hat mit Stemmen und so.
01:22:14: Und der hat gesagt, komm her, wir werden versuchen, was zu finden.
01:22:17: Wir haben aber zuerst was wir gemacht haben.
01:22:20: Seine Cousine war Ärztin, die war Pathologin, eines der besten im Land.
01:22:24: Und zu der sind wir gegangen.
01:22:26: Und die ist die Erste, die gesagt hat, Parasit.
01:22:29: Die haben zuerst gedacht, ich hätte Krebs, weil ich hatte die Symptome von Krebs.
01:22:33: Und da hat die mein Blut untersucht und hat gemerkt, dass die Zellen von meinem Rückenmarkt sozusagen in mein Blutsystem war.
01:22:42: Ich hatte Rückmackzellen in meinem Blut.
01:22:45: Und beziehungsweise mein Körper war am Zerfallen.
01:22:48: Sie hatte das schon mal gesehen.
01:22:49: Das war nicht das erste Mal.
01:22:52: Nach ihrem Wissen her, das ist natürlich nicht alles, was sie belegen konnte.
01:22:55: Es war jetzt nur ihre Vermutung oder was sie beobachtet hat, dass es ein Parasit ist, der sozusagen im ... Körper, also sein Wirt, lange, lange am Leben hält, so lange wie möglich.
01:23:09: Das würde auch erklären, warum ich diese, wenn ich diese Schuhe hatte, ist meine Temperatur hochgegangen, aber nie, dass ich richtig Fieber hatte.
01:23:16: Und das wäre das, was hier in der Westdich-Mazin, Medizin keiner verstehen konnte.
01:23:21: Alle meine Werte waren grenzwertig.
01:23:24: Aber jedes Mal waren es andere Werte, die grenzwertig waren.
01:23:27: Und zwar war die Vermutung, dass es ein Parasit, der durch den Körper wandert, sozusagen, seine Eier legt.
01:23:33: Und es dauert dann drei Wochen, vier Wochen, bis die Eier dann kommen.
01:23:36: Und dann wird man wieder krank, bis dann die alle abstärben und die Eier wieder wachsen.
01:23:42: Das ist so die Vermutung gewesen damals.
01:23:45: Aber weil das immer wandert, ist es ganz schwer zu finden.
01:23:49: Weil wo findet man es?
01:23:50: Einmal ist es in der Leber, dann ist es hier, dann ist es da.
01:23:53: Aber die Werte waren immer nur grenzwertig.
01:23:57: Das heißt, die Pausiten hat den Wert nie so krank gemacht, dass man es behandeln konnte.
01:24:03: Und die hatte dann zu uns gesagt, die beste Chance, und das hatte ich ja auch überlegt.
01:24:09: geht und sucht unter den Stämmen, weil es gibt, die haben ja, das wissen ja viele nicht, es gibt ja Stämmen, die haben unglaublich viele noch Wissen über Pflanzenwissen und Krankheit und
01:24:18: wenn... Wir denken oft, das haben alle Naturvölker, aber das ist nicht der Fall.
01:24:21: Ja, das
01:24:21: haben wir alle, nein, überhaupt nicht.
01:24:23: Also Fajo hat null, die Stämme da, die meisten haben nicht, es gibt aber welche, die sehr isoliert sind, die haben das, weil, als während der Kolonialzeit und als die natürlich die Kolonale, die Missionare alle reinkam, haben an den Leuten irgendwie gesagt, dass deren... traditionelle Medizin nichts wert ist.
01:24:38: Und die sollen jetzt das Moderne nehmen.
01:24:40: Und dadurch ist vieles verloren gegangen.
01:24:42: Heute hat sich das verändert.
01:24:44: Heute kommt natürlich jetzt, wo viele sagen, ja, geht zurück zu euren Naturmedizins.
01:24:48: Zum Beispiel, die haben mich schon lange in einer Heilmittel gegen Malaria.
01:24:51: Schon lange.
01:24:52: Ich habe das aber auch nie Malaria bekommen, weil ich bin auf der traditionellen Medizin rübergegangen.
01:24:57: Eine Pflanze wächst überall als ein Busch.
01:24:59: Und das sagen sie mir auch, dann sagen sie ja.
01:25:02: Weil die nehmen ja jetzt dieses Koin-Ein, haben die vier genommen, Malerungen nehmen sie jetzt.
01:25:06: Und da ist man auch, wenn man Malaria bekommt, erstens kommt es immer wieder und zweitens ist man lange krank, zwei Wochen liegt man im Bett.
01:25:13: Und dann haben wir jemand gesagt, ja, sachte, ich habe mal gefragt, was habt ihr denn früher gemacht, als ihr Malaria bekommen habt?
01:25:19: Nö, sagen wir Malaria, haben wir damals nie bekommen in den alten Zeiten.
01:25:23: Ja, sag ich, warum nicht?
01:25:24: Ja, sagte, wir haben eine Pflanze, das haben wir ab und zu genommen, haben wir kein Malaria gehabt.
01:25:27: Und wenn sie es bekommen haben und die Pflanze genommen haben, waren sie in der Apfel und wir uns waren sie bis zu achtundvierzig Stunden wieder komplett gesund.
01:25:33: Und da guck ich die an und sag, und warum nimmt ihr das nicht mehr?
01:25:37: Ja, haben sie gesagt, weil der weiße Mann gesagt hat, dass die Medizin, die die haben, besser ist.
01:25:42: Und ich hab gesagt, das ist so, die Logik fehlt mal manchmal.
01:25:45: Wir sagen immer, wir lachen mal drüber, also machen mal so.
01:25:49: Wir sagen irgendwie, ist die Logik fehlt bei denen manchmal.
01:25:52: Aber diese Ärztin hatte zu uns gesagt, die hatte solche Fälle schon mal gehabt.
01:25:58: Ich war nicht die Erste, die das gehabt hat.
01:26:00: Und die sagt, die alle sind gestorben, außer zwei.
01:26:03: Alle, dass die Symptome hat, sind alle gestorben.
01:26:07: Und da haben wir gesagt, okay, und dann haben wir uns entschieden, Da waren wir in der Hauptstadt Morsby einige Zeit und haben uns entschieden, wir gehen los und besuchen ein Heimmittel.
01:26:17: Da fing eine Reise an und ich dachte damals, hab ich gedacht, das ist vielleicht ein Jahr, dass ich da fünf Jahre bleiben würde.
01:26:26: Also, wenn ich das gewusst hätte, dass ich zum Beispiel meine Kinder so lange nicht sehe, ich hätte es nicht geschafft.
01:26:35: Ich hätte es psychisch nicht geschafft.
01:26:38: Auf einer Seite war es für mich eine unglaubliche ... spannende Zeit, wo ich auch zum ersten Mal die Chance hatte, selbst mich zu entwickeln, selbst erwachsen zu werden, weil ich bin ja auf einer gewissen Art und Weise immer auf dem Stand von einer siebzenjährigen geblieben.
01:26:53: Aber da ich in meine Kultur zurückgehen konnte, in den Urwald, noch tiefer rein, wie bei den Feiern zu stemmen, die bis noch nicht entdeckt worden sind.
01:27:03: Ich habe Sachen gesehen, die so unglaublich sind.
01:27:06: So spannend es auf einer Seite war, auf der anderen Seite war es.
01:27:11: So herzter Reisen für mich.
01:27:14: Und ich glaube, jede Mutter würde das verstehen.
01:27:17: Egal, meine Kinder geht super, super, hab auch nie Probleme gehabt.
01:27:21: Die haben das verstanden.
01:27:22: Ich hab immer sehr gute Unterstützung von meinen Kindern gehabt.
01:27:25: Aber für mich persönlich, innerlich, hab ich gesagt, mein Herz ist zerbrochen.
01:27:29: Die wussten das aber nicht, das habt ihr ja gesagt.
01:27:31: Nein, die wussten es nicht.
01:27:33: Heute verstehen sie es wahrscheinlich
01:27:34: nicht.
01:27:34: Ja, natürlich.
01:27:35: Die haben ja auch gesagt, die haben das ... Du warst ja
01:27:38: eine ganz lange Zeit nicht da.
01:27:39: Ja, ich war nicht da.
01:27:40: Und meine eine Tochter hat mir gesagt, wir haben gewusst, dass irgendwie ... Wir wussten, dass es so schlimm sein musste, warum du nicht zurückgekommen bist.
01:27:52: Die haben es schon gewusst, aber die haben gesagt, Die wollten das Gedanke nicht raufbringen, dass es was lebensbedrohlich ist, weil das Gedanke und da, heute sage ich, habe ich die richtige Entscheidung getroffen, weil ich sehr viel Kritik bekommen habe damals.
01:28:07: Die haben gesagt, wenn wir gewusst hätten, dass du vielleicht stirbst, wir hätten das nicht überlebt.
01:28:11: Meine Kinder hatten gesagt, wir wären so kaputt gewesen.
01:28:14: Und ich habe damals auch von der Familie meines Ex-Mannes bis heute so viel Kritik bekommen.
01:28:20: Die hat ihre Kinder verlassen, die ist abgehauen mit einem Mann, was natürlich mir sehr weh getan hat.
01:28:26: Weil die Kritik war ja massiv von Freunden und Familie.
01:28:30: Aber ich hatte damals gesagt, ich werde dieses Risiko nicht eingehen, dass irgendjemand meinen Kindern erzählt, was wirklich am passieren ist.
01:28:38: Und habe es keinem erzählt.
01:28:40: Ich meine, das Gute war, ich hatte vom Ex-Mann schon Unterstützung.
01:28:43: Er wusste, dass ich krank war.
01:28:44: Er wusste nicht, wie schlimm.
01:28:45: Er konnte es natürlich auch nicht verstehen so ganz.
01:28:47: Aber ich habe es einfach knallhart durchgezogen.
01:28:49: Weil ich gesagt habe, wenn ich die Chance habe zu überleben, wenn ich die Chance habe, dann werde ich, dann werde ich das sehen.
01:28:55: mit all meinen Kräften machen.
01:28:57: Aber man kann ja die Zeit nicht mehr nachholen.
01:29:01: Und es war nicht einfach.
01:29:02: Aber ich sage immer, weißt du, ich sage immer, ein Teil von mir ist da durchgebrochen worden.
01:29:08: Also es ist ein Schmerz, der wird irgendwann vielleicht besser und der ist auch besser geworden.
01:29:14: Aber es ist so sehr traurig.
01:29:16: Auf der anderen Seite, wenn ich mit meinen Kindern zusammen bin heute, ist es natürlich auch die Freude da, weil ich weiß, jetzt werde ich sehen, wie sie ... Also es sind ja alle im Studierenden erwachsen, verheiratet zum Teil.
01:29:27: Aber jetzt werde ich auch sehen, wie sie Kinder bekommen.
01:29:30: Ich möchte Enkelkinder haben, ich möchte da sein für meine Kinder und ich glaube, das ist das, was mir auch so Freude gibt im Leben.
01:29:39: Glaubst du, dass es auch eine Rolle gespielt hat, dass du das ja kanntest von früher aus deiner Kindheit und Jugend, dass Kinder gar nicht unbedingt immer so fest angetockt sind an die Eltern, an die ... Ich sag mal, leibliche Familie, sondern eigentlich großgezogen werden von einer Gemeinschaft.
01:29:57: Dass es dir möglicherweise dann so schwer es war, doch leichter gefallen ist, überhaupt den Gedanken zugelassen hat.
01:30:05: Die sind jetzt in Zeit lang woanders.
01:30:07: Wenn ich mit meinen Kindern im Stamm gewesen wäre, hätte ich mir überhaupt keine Sorgen gemacht.
01:30:11: Überhaupt nicht.
01:30:11: Weil das ist, wenn Kinder ganz viele in eine Stammeskultur haben, Kinder nicht eine Vater oder ein Mutter, sie haben ganz viele.
01:30:19: Und die haben emotionale Verbindungen mit Tanten und Onkeln und Verwandten und Stammesmitglieder.
01:30:24: Und deshalb, wenn eine Mutter weg ist, natürlich sind die traurig, aber sie leiden nicht so.
01:30:28: Aber ich wusste, dass es bei meinen Kindern anders sein würde.
01:30:31: Also, die haben, das war schwer für sie.
01:30:34: Aber die sind stark, meine Kinder sind sehr stark.
01:30:36: Und die haben das auch, das ist das Schöne.
01:30:38: Meine Kinder haben immer eine sehr starke Verbindung zu mir gehabt.
01:30:42: Und sie haben es auch, sie wussten das.
01:30:46: Sie haben es gespürt, nur sie wollten, dieses Gefühl haben sie immer Zeit runtergedrückt, weil die Realität wollten sie nicht haben.
01:30:53: Dann ist es besser, ach, Mama, er hat ein Projekt im Urwald und das ist sie busy und sie kommt, wenn sie fertig ist.
01:30:57: Das will für sie besser mit umzugehen, als zu sagen, unsere Mutter hat sich ein paar Monate, also es waren ja Zeiten, wo ich ja nicht.
01:31:03: Ich hab versucht, immer Kontakt zu halten, immer, wenn ich konnte, aber es gab ja Zeiten, wo ich im Urwald war, wo ich keinen Kontakt hatte.
01:31:09: Jetzt musst du dir vorstellen, du bist ein Kind, du hast über so viel Zeit wochenlang, hörst du nichts von deine Mutter und du denkst, sie ist tot.
01:31:17: Du weißt es aber nicht.
01:31:18: Du
01:31:18: weißt zumindest, sie ist irgendwo, wo auch mal was passieren kann.
01:31:21: Nee,
01:31:22: das war die nie Gedanken.
01:31:23: Weil die wussten, ich würde im Urwald zu überleben.
01:31:24: Das war für die nie ... Das ist den nie über den Sinn gekommen, dass ich in einem gefährlichen Ort bin, weil sie wussten ja alles, wo der Urwald zu Hause ist.
01:31:32: Aber sie haben nie gedacht, vielleicht ist sie tot.
01:31:35: Das ist nie über den Gedanken gekommen.
01:31:37: Und das hat die letztendlich auch geholfen so.
01:31:40: Ich meine, die haben auch ihre Väter.
01:31:42: Man muss ganz klar sagen, es ist ja ein Vater als ein Vater.
01:31:44: Es ist nicht so, dass sie irgendwo auf der Straße gelassen hat oder in Heim oder mit Fremden.
01:31:48: Sie hatten noch Familie, sie hatten eine Struktur.
01:31:52: Also muss man auch ganz klar sagen.
01:31:54: Im Urwald bist und warst du immer zu Hause.
01:31:57: Das heißt, du hast dich da sicher geführt, ihr seid aber trotzdem ja zu Stämmen gereist, die noch keinen Kontakt hatten zur Außenwelt.
01:32:06: Wie ist da dann dein Gefühl, wenn es zu so einem Stamm geht?
01:32:10: Ist das trotzdem, ich kenne mich aus, der Urwald ist mein Zuhause, du weißt ja aber auch trotzdem um die Gefahren im Urwald.
01:32:16: Du hast vielleicht ja auch deine Erfahrungen gemacht mit Stämmen, wo man als Fremde erstmal reinkommt, so ganz fremd warst du.
01:32:25: Das ist die Frage.
01:32:26: Wie fremd warst du und mit welchem Gefühl bist du da reingegangen?
01:32:31: Tatsächlich auch so, oh, jetzt erst mal gucken, dass uns hier nichts passiert.
01:32:34: Oder gleich, hey, mal gucken, was hier los ist.
01:32:37: Ich liebe das jetzt schon, obwohl ich es noch gar nicht kenne.
01:32:40: Also, ich würde das vergleichen, als wenn du jetzt nach München fliegst.
01:32:44: Fast ja auch keine Angst.
01:32:45: Du weißt genau, was du machen und nicht machen darfst.
01:32:48: Du weißt, wie du dich zu bewegen hast.
01:32:49: So ist es für mich, wenn ich in einem Stamm rein komme.
01:32:52: Ich weiß.
01:32:53: was ich zu tun habe.
01:32:54: Ich weiß, wie ich mich zu benehmen habe.
01:32:56: Und ich weiß auch, es gibt ja, wenn man reinkommt, ein Stamm, es gibt ja bestimmte Rituellen, die man machen muss, um sicher zu sein.
01:33:04: Und das ist, was viele auch nicht verstehen.
01:33:06: Deshalb würde ich niemand raten, einfach reinzugehen.
01:33:08: Nie, weil das ist gefährlich.
01:33:10: Wenn man die nicht versteht, wie die Kultur ist.
01:33:13: Und wenn man auch nicht spüren kann, wenn ich jetzt reingehe, spüre ich sofort, was die Situation ist im Stamm.
01:33:18: Sind sie aggressiv?
01:33:19: Sind sie das?
01:33:19: Sind sie dies?
01:33:20: Ich weiß sofort, dass ... Darf ich machen, darf ich nicht machen, bevor es überhaupt passiert.
01:33:25: Ich weiß es einfach, ich spür es.
01:33:27: Und das deshalb sind die Sinne dort sehr, sehr wichtig, diese Sinne.
01:33:30: Und das Zweite ist, ich war ja mit Mickey da.
01:33:33: Und das ist auch, ich würde zum Beispiel niemals alleine irgendwo dahin gehen, nie.
01:33:38: Und er hatte aber Häuptling, er war ein Mann, und er hatte ein bestimmtes Ansehen.
01:33:42: Egal, wo er hinkam, in dem Moment, wo man Häuptling ist, hat man eine andere Position, wenn man in einem Stamm reinkommt.
01:33:51: Ein Häuptling wird nicht angegriffen.
01:33:53: Woher weiß der Stamm, in den ich reinkomme, dass ich in Häuptling bin?
01:33:56: Also wird das vorher kommuniziert?
01:33:58: Ja, ja, man geht nie fremd, man geht nie einfach so in einem Stamm rein.
01:34:00: Man muss zuerst jemand schicken, man muss zuerst, man muss erst Erlaubnis fragen, man muss erst, also man kommt nicht einfach da rein und sagt, Tuhu, wir sind wir.
01:34:08: Und ich bin Häuptling
01:34:09: oder nicht?
01:34:09: Ja, genau, genau.
01:34:10: Man speziert nicht einfach rein.
01:34:12: Das wird immer, jedes Mal, wo man hingeht, geht man, weil man jemand kennt, der jemand kennt, der jemand kennt.
01:34:17: Und man wird immer... Man geht hin, man fragt Erlaubnis, dann kommt man dahin, dann muss man bestimmte Rituellen machen.
01:34:22: Das hat mit den Geisterwelt zu tun.
01:34:24: Und dann, wenn das alles geklärt ist, dann kommt man rein.
01:34:26: Und am Anfang natürlich hat man mich gesehen, auch weil ich so anders aussah.
01:34:30: Viel hat noch Angst vor mir am Anfang, aber irgendwann haben sie auch gesehen, dass ich so bin wie die.
01:34:35: Und die haben mir oft gesagt, die konnten das auch nicht ganz verstehen.
01:34:39: Die haben gesagt, du siehst anders aus äußerlich, aber innerlich bist du wie wir.
01:34:43: Weil die natürlich spüren könnten, dass ich ihre Sprache spreche.
01:34:47: Also nicht die verbale Sprache, nicht die gesprochene Sprache, sondern dieses spirituelle Sinnliche.
01:34:54: Das konnten die ja spüren.
01:34:55: Die können ja spüren, wenn andere so sind.
01:34:57: Man guckt einen an und sagt, oh, der kann das, der kann das nicht, der kann das nicht.
01:35:01: Und das konnten sie ja sehen.
01:35:02: Und da war schon manchmal so lustige Situationen, wo die das überhaupt nicht verstanden haben.
01:35:09: Warum ich das konnte?
01:35:10: Und dann haben wir es den Auftakt, also Miggi hat dann gesagt, ja, das ist bei sie im Urwald groß geworden.
01:35:14: Ah, okay.
01:35:16: Und da war es kein Thema mehr.
01:35:18: Und dann seid ihr in diese Stämme rein und habt die Situation erklärt.
01:35:22: Also, wie geht's dir?
01:35:24: Also, du bist krank, ja, und ihr seid auf der Suche nach einem Heilmittel.
01:35:27: War das so in Kurzform, dass das André sozusagen sagt, hey, könnt ihr uns helfen?
01:35:33: Also, ich bin immer erstaunt, wie das ... Wie Nachrichten im Urwald verbreitet werden, ohne jegliche Telefon.
01:35:41: Man nennt das The Wireless Coconut, nennt man das.
01:35:44: Das heißt, jemand, also wir sind mit jemand zusammen, das wird ja immer alles geteilt.
01:35:49: Geheimnisse vergisst es, Geheimnisse gibt es dort nicht.
01:35:52: Wenn man was erzählt, man sicher sein, dass alles irgendwann wissen.
01:35:56: Und das verbreitet sich.
01:35:57: Und dann irgendwann mal hört man, ach, Die Stamm da ist jemand, der kann vielleicht euch helfen, dann geht man dahin.
01:36:03: Dann probiert man das aus.
01:36:04: Und es war ja nicht so, dass ich durchgehen kann.
01:36:06: Es war ja immer, es kam und ging.
01:36:08: Das Interessante war aber, als ich hin kam, das Erste, was Mickey getan hat, eigentlich, er hat mich, er hat mein, alles Essen von mir weggenommen, außer Kokosnüsse und Wurzeln.
01:36:19: Nichts anderes, ab und zu grünes Zeug.
01:36:21: Und ich meine, ich habe... Jahre lang gehungert, richtig gehungert, aber für irgendeinen Grund hat mich das am Leben gehalten.
01:36:29: Und es ging mir auch besser, aber dann kam die Symptome, dann ging es mir besser, dann kam die Symptome wieder.
01:36:33: Und wir sind dann sozusagen von einem Ort zum anderen gewandert, nur durch jemand, der gesagt hat, geh dorthin oder geh dahin.
01:36:39: Also wir sind nicht einfach losgewandert, ach, wir gehen mal hier in der Richtung.
01:36:43: Es war wirklich durch Kommunikation durch andere.
01:36:46: Und dann gingen wir dahin und dann haben wir die Symptome erklärt und so.
01:36:50: Und dann haben die gesagt, okay, wir haben das und das und das, und dann hab ich das ausprobiert.
01:36:54: Und da musste ich ja immer warten, kommen die Symptome wieder, kommen sie nicht.
01:36:58: Manchmal hat das geholfen.
01:37:00: Es waren Zeiten, wo es wirklich geholfen hat.
01:37:02: Es war einer, der wirklich was zusammengemischt hat durch Pflanzen, dass wirklich die Symptome gemildert
01:37:08: hat.
01:37:08: Schamanenmedizinmänner ...
01:37:11: Genau, Medizinmänner zu sagen.
01:37:12: Ja, Schamanenmedizinmänner.
01:37:14: Und das hat dann auch geholfen.
01:37:16: Es war mal ... Aber mal eine Zeit, wo es drei Monate weg war, wo wir gejubelt haben und gesagt haben, es ist vorbei und dann kam es mit voller Wucht wieder.
01:37:22: Und deshalb hat es auch so lange gedauert, weil wir mussten ja immer warten, kommt es zurück.
01:37:27: Und das war natürlich immer so eine Verzweiflung, wenn es wieder kam.
01:37:32: wieder zum nächsten Ort und zum nächsten Ort.
01:37:34: Und das haben wir ja jahrelang gemacht.
01:37:35: Und sind von einmal zum anderen gewandert.
01:37:38: Manchmal waren wir schon, es war nicht so, dass wir durchgehen, nur im Urwald waren.
01:37:41: Wir sind ja wirklich von Inseln bis zu den Salem und Inseln dann wieder zurück.
01:37:45: Also es war schon eine sehr lange Reise.
01:37:47: Das ist ja eine verrücktes Zeitfenster, einfach fünf Jahre.
01:37:53: Und überhaupt, ich glaube, das ist was, was wir uns sehr schwer vorstellen können, auch hier aus unserer Sicht.
01:37:58: Das
01:37:59: dauert halt, dann waren wir ein paar Wochen, dann haben wir ein paar Wochen gewartet.
01:38:03: Und dann waren das noch mal mehrere Monate, die wir da verbracht haben.
01:38:07: Wir wollen ja immer, dass die Sachen schnell gehen.
01:38:09: Ja, ja, das stimmt.
01:38:11: Aber
01:38:11: das funktioniert da nicht.
01:38:12: Nee,
01:38:12: aber es ist nicht so, dass wir nichts gemacht haben.
01:38:14: Wir haben, also Micky und ich haben auch lange in Agri-Kultur, in Agro-Business gearbeitet.
01:38:18: Wir haben im Jahr zwei Tausend Sieben haben wir angefangen, uns zu überlegen, wie kann man Entwicklung reinbringen in einem nach Neuginär, ohne die Kultur und die Natur kaputt zu machen.
01:38:30: Wir haben das jahrelang, jahrelang schon, das weiß zum Beispiel die meisten Menschen nicht, dass wir da, dass sie ein unheimliches Wissen haben.
01:38:36: Und wir haben die Zeit auch genutzt, um wirklich unsere Recherche zu machen von den Stämmen, von den Orten, von dem Boden, von den Pflanzen und haben sogar Projekte entwickelt.
01:38:48: Wie kann man das führen, das ganze Land sozusagen in eine Situation zu bringen, dass die Geld verdienen können, dass die Menschen sich weiterentwickeln können, ohne dass sie zum Beispiel in die Hauptstadt ziehen müssen, ohne dass sie so weiter ihre Gärten behalten können, weil ich sage mal, das ist ganz wichtig, dass sie ihre Gärten weiter behalten, aber dass sie sich halt Sachen leisten können, wie zum Beispiel den Ofen, weil mit dem Feuer zu kochen ist... macht ja blind, also wissen auch viele nicht.
01:39:15: Und wie sie dann selbst auch entscheiden können, was machen wir.
01:39:18: Die können ihre Kinder zur Schule schicken, was auch Wichtiges heutzutage.
01:39:22: Lesen lernen, schreiben lernen, warum.
01:39:24: Der einzige Weg, wie die sich schützen können, wie sie ihr Land schützen können, ist, wenn sie wissen, wie sie sich schützen können, wenn sie lesen können, wenn sie schreiben können.
01:39:32: Dann haben wir viele Jahre lang damit verbracht, das alles zu studieren und haben wirklich viele, viele Projekte zusammengetan, haben aber keine Unterstützung bekommen, weil Wer will schon, also, es sind ganz andere Themen.
01:39:44: Wer hat ein Interesse daran?
01:39:45: Genau, also die Menschen ja, aber es gibt viele, die halt keine Interesse haben, dass Länder sich entwickeln, einfach weil, wegen den Ruhstoffen halt eben.
01:39:52: Jetzt hast du es eben im Halbsatz gesagt, ich muss da immer nachfragen, mit dem Feuerkochen macht blind?
01:39:56: Mhm,
01:39:56: musst du dir vorstellen.
01:39:57: Dreimal am Tag kocht mit Feuer das Rauch, geht ja in die Augen rein.
01:40:02: Macht das, dreißig Jahre.
01:40:04: Man wird blind.
01:40:06: Und die Frauen leiden sehr drunter.
01:40:08: Ich würde jeden Mal vorschlagen, mal eine Woche nur mit Feuer zu kochen.
01:40:12: Nur, allein Feuer zu bauen und Wasser zu kochen, geht ja immer in die Augen rein.
01:40:19: Immer in die Augen rein.
01:40:20: Und auch, wenn man das so machen kann, also offene Feuer.
01:40:24: Und das sind so viele solche Sachen, wo die auch drunter leiden, wo das nicht einfach ist.
01:40:29: Z.B.
01:40:29: haben wir gesagt, Mensch, das wär toll, wir haben das ja auch hier mal gehabt.
01:40:34: Diese schweren Eisenofen, wo man das vorher reintun kann und die Platte heiß wird.
01:40:38: Alleine das würde schon so einen Unterschied machen bei vielen.
01:40:42: Weil
01:40:42: der Rauch irgendwo abgeführt wird durch den Rohr.
01:40:44: Ja, genau.
01:40:46: Die kochen ja draußen, deshalb ist das so einfach.
01:40:48: Die kochen ja draußen.
01:40:49: Also das Küchen im Haus gibt es ja dort in den Stämmen, in den Dörfern nicht.
01:40:53: Man muss da Unterschied machen zwischen Dorf und Stamm.
01:40:55: Es gibt ja drei Ebenen.
01:40:57: Es gibt ja die Städte, die Stadt, da haben wir ein paar Morrisby, Lay.
01:41:01: Und dann hat man ... Die Dörfer, die meisten wohnen in Dörfer, das heißt, die sind schon die wohnen in Dorfsituation, aber sind gebildet, haben Handys, das sind weit entwickelt.
01:41:12: Und dann gibt es die Stämme.
01:41:14: Und die Stämme sind die, die isoliert sind, die auch keine Handys haben meistens, die auch ziemlich weit wechseln und die zum Teil auch bis heute also wenig Kontakt haben mit der Außenwelt, wenn überhaupt.
01:41:25: Was ja ein großer ... Teil des Lebens oder der Kultur dieser Stämme, wenn ich es so richtig einordne, ist das Erzählen von Geschichten.
01:41:37: Ja, es gibt ja kein Fernsehen und kein Podcast.
01:41:42: Die Frage
01:41:42: ist, inwiefern auch Geschichten erfunden oder weiter gestrickt werden.
01:41:47: Auch das ist ja was, was dann so aus unserem Verständnis, wo es Zeit braucht.
01:41:53: Also dieses wirklich sich hinsetzen, erzählen, erzählen wir mal da eine Geschichte, wo wir denken.
01:41:58: glaube ich nicht so richtig und dann hören wir schon nur noch halb zu.
01:42:02: also wirklich dieses sich dafür Zeit nimmt auch für den anderen für diese geschichten die weiterzutragen.
01:42:09: von diesen geschichten hast du viele auch in deinem wuch aufgeschrieben wirklich großartig und und faszinierend sind.
01:42:19: hast du so eine die dir ganz besonders im im Kopf noch ist, im Gedächtnis von dieser Suche nach einem Heilmittel, Salomonin sind, wo du sagst, hey, die haben mich total fasziniert, diese Geschichte.
01:42:32: Um das Heilmittel selbst zu finden, gab es nicht viele Geschichten.
01:42:36: Auf der Suche als die Unterrichtser,
01:42:38: während dieser fünf Jahre.
01:42:40: Man hat ja unfassbar viel erlebt und getroffen.
01:42:44: Es ist immer unglaublich schwer zu sagen, was auf mal eine Geschichte.
01:42:49: Aber gab es da was, oder wenn?
01:42:51: Was mich besonders interessiert, das ist jetzt wirklich schon ein Thema, wo wahrscheinlich viele von uns denken und mich so ein bisschen eingeschlossen, als ich es gelesen habe.
01:43:00: Was ist das denn jetzt für eine Geschichte?
01:43:03: Der Ume-Mu.
01:43:04: Ach, der Ume-Mu, genau.
01:43:05: Ja, der Ume-Mu.
01:43:06: Wird da betont, oder?
01:43:07: Ich weiß.
01:43:08: Der Ume-Mu.
01:43:09: Was ist der Ume-Mu?
01:43:11: Und welche Geschichten?
01:43:14: Legenden oder eben auch nicht Legenden?
01:43:17: Ja, also es gibt natürlich, wenn man viel Zeit hat, erzählt man viel Geschichten.
01:43:21: Und das wird oft sehr viel dazugetan, also zum Beispiel kurz ein Beispiel, was ich sehr lachen musste.
01:43:29: Da waren wir in den Bergen auf den Salomon Inseln und die haben uns erzählt über so ein Höhle.
01:43:36: Da sind ganz viele Tiere draufgemalt.
01:43:38: Und da gibt es auch Schriften in dieser Höhle.
01:43:40: Das ist so ein Tabuhöhle, das heißt nur die, die im Stamm sind, dürfen dahin.
01:43:44: Das wird geschützt, das ist ziemlich interessant.
01:43:46: Unsere Sankte Höhle sein auf jeden Fall.
01:43:47: Das haben sie mir dann erzählt.
01:43:49: Und dann hab ich denen gefragt, was für eine Sprache ist denn diese Schrift?
01:43:53: Hab gedacht, sei ich in deren einheimische Sprache oder so.
01:43:55: Und dann haben sie gesagt, ja, das ist in der griechischen Sprache.
01:43:58: Greek.
01:43:59: Und die haben gedacht, okay, die sind isoliert.
01:44:04: Die wissen schon über, die haben schon ein bisschen Kontakt mit der Außenwelt, aber die sind ziemlich isoliert noch.
01:44:10: Und da habe ich Griechisch.
01:44:11: Ich habe gesagt, Griechisch.
01:44:13: Und dann, wie kommt denn Griechisch auf der Wand?
01:44:15: Und da habe ich die gefragt, warum Griechisch?
01:44:18: Und da haben die gesagt, oh, ihr habt gesagt, wisst ihr denn, was Griechisch ist?
01:44:21: Nö, sagen sie, wissen sie nicht, aber sie fanden, das hört sich schön an.
01:44:24: Das ist so ... Und das ... Weißt du, es hörte sich einfach schön an.
01:44:29: Und was oft passiert ist, wenn die Leute Geschichten erzählen, dann kommen solche Sachen hoch.
01:44:33: Und für den Außenseite, der reinkommt, der würde sofort sagen, alles quatschen, alles wegwerfen.
01:44:38: Und ich sag, nein, weil, haben wir auch gehabt in Deutschland, nicht vergessen, die ganzen Märchen und so.
01:44:44: Alles hat eine Basis von Wahrheit.
01:44:47: Da ist immer oft Wahrheit drin.
01:44:50: Ich weiß, welche Schrift das auch ist, ist kein Griechisch, das weiß ich.
01:44:54: Ich glaub nicht, dass die Griechen so weit drübergekommen sind.
01:44:56: Aber dass die Höhle exist, das glaub ich.
01:44:58: Dass da Bilder dran sind, das glaub ich auch.
01:45:03: Und da kam auch noch, haben sie gesagt, Moses war da, und die wunderschöne Geschichte über die Arsche.
01:45:09: In der Arsche war aber nicht nur, sondern Moses mit seinem magischen Stab und so.
01:45:13: Die tun sehr viel dazu.
01:45:14: Das muss man dann wegnehmen, muss den Kern der Geschichte machen, und die ist oft wahr.
01:45:18: Aber über die Jahre schon, also ich klein war, hab ich immer wieder Geschichten gehört über menschenartige Wesen.
01:45:23: die im Urwald leben, meistens in den Bergen, tief in den Bergen.
01:45:28: Und hab gedacht, na ja, okay, interessant.
01:45:30: Aber bin immer wieder darüber gekommen und hab dann also viele solche Geschichten gehört.
01:45:39: Und hab dann manchmal gefragt, geht es hier um Geister?
01:45:42: Weil manchmal erzählen sie etwas, und wenn man sie fragt, sagen sie, das ist ein Geister, sag ich, okay.
01:45:47: Aber manchmal sagen sie, nein, das sind richtige Lebenwesen.
01:45:51: Dann sag ich, komisch.
01:45:53: Obwohl ich es auf einer Seite als Kind natürlich gesagt habe, ist das gut?
01:45:56: Ich habe dann die hundert Prozent dran geglaubt.
01:45:57: Als ich erwachsen wurde, nachdem ich in Europa war, habe ich natürlich nicht mehr dran geglaubt.
01:46:01: Aber da war immer so eine Sache.
01:46:02: Ich sage, kann es sein, dass so viele Leute etwas erfinden, was es nicht gibt.
01:46:07: Und Augenzeugen.
01:46:07: Ich rede nicht über ein Augenzeug, hunderte von Augenzeugen, die mir überleben, wie ich solche Arten von Nebenwesen erzählen.
01:46:14: Ich habe ja nicht alles im Buch geschrieben.
01:46:16: Was ich gehört habe, auf jeden Fall, war natürlich da in einem Gebiet, wo ... bis heute noch unerforscht ist.
01:46:23: Und lag dann, da waren wir auf der Jagd, lag dann da beim Feuer.
01:46:28: Und ich leg mich ja immer beim Feuer hin wegen Mücken und Schlangen und so was.
01:46:32: Und hatte so mein Rücken, also mein Gesicht zum Feuer hin.
01:46:37: Und jetzt kommen diese Instinkte wieder dazu.
01:46:40: Auf plötzlich war im Einschlafen, es war schon dunkel, auf plötzlich habe ich etwas gerochen.
01:46:46: Ich hab
01:46:46: gedacht, das ist ein Geruch, das ich nicht kenne.
01:46:49: Und sofort ... Natürlich, der Körper reagiert, das Adrenalin schießt hoch, meine Sinne übernehmen.
01:46:56: Und ich habe gedacht, okay, das ist ein Geruch, der säuerlich, bisschen wie Sumpf, aber wir sind nicht im Sumpf.
01:47:04: Und dann habe ich etwas gespürt hinter mir.
01:47:07: Ich habe gedacht, das ist etwas, was kein Mensch ist, aber auch kein Tier.
01:47:12: Und ich habe sowas noch nie gespürt.
01:47:15: Ich habe dann natürlich Angst bekommen und habe mich dann so langsam umgedreht.
01:47:21: Und habe etwas gesehen, wo ich zum ersten Mal verstanden habe, wenn jemand sagt, das Blut friert in den Adern ein.
01:47:28: Sehformiert stehen genau vor mir ein Wesen, das dessen, und das war das so komisch war, es war so vielleicht so groß wie ein dreijähriges Kind mit einem.
01:47:41: Also der Körper, der Rumpf des Körper war sehr klein im Vergleich zu den Armen und Beinen, die waren sehr lange, sah für mich aus so bis zu spinnmäßig und hatte so diese ganz komischen Haare, wie so Dreadlocks, waren bis zu den Knähen runter ungefähr, komplett nackt, sehr dreckig und ein Gesicht, das fast elfenmäßig, wunderschönes Gesicht, fast so Nase, Augen, alles.
01:48:08: Was mich aber erschrocken hat, nicht nur, dass es komisch aussah, waren die Augen.
01:48:13: Weil die waren so wild wie ein Tier.
01:48:18: Und es startete mich an, und als ich es gesehen habe, und ich starte es an.
01:48:23: Und da habe ich natürlich einen Panik.
01:48:25: Ich habe dann natürlich geschrien, habe dann die Decke über den Kopf getan.
01:48:29: Keine Ahnung, warum.
01:48:30: Und die Männer, die mit uns waren, sind alle aufgesprungen, sind da zu mir gekommen und haben gedacht, es ist eine Schlange oder sowas.
01:48:36: Da habe ich mich dann beruhigt, also ich habe wirklich, wirklich so einen Schreck bekommen.
01:48:41: Da habe ich dann denen erzählt, was ich gesehen habe, und dann fing die alle an zu lachen.
01:48:45: Und die haben gesagt, das ist ein Ume-Mu.
01:48:47: Und da habe ich gesagt, was ist ein Ume-Mu?
01:48:50: Ja, haben sie gesagt, das sind die Ureinwohner, die haben hier gewohnt, bevor wir Menschen gekommen sind.
01:48:55: Da ist so etwas, so habe ich gesagt, weil man glaubt ihr nicht etwas, bis man sieht.
01:48:59: Das würde mir auch keiner glauben, bis man es sieht.
01:49:01: Wahrscheinlich glauben mir die Menschen heute auch nicht, aber es ist mir auch egal.
01:49:04: Und da habe ich angefangen, eine Recherche zu machen, weil ich gesagt habe, wenn das stimmt, weil ich habe das jetzt gesehen, dann vielleicht stimme auch die andere Geschichte.
01:49:11: Und habe lange, lange recherchiert über die Umwelt.
01:49:16: Wie leben die?
01:49:16: Was essen die?
01:49:17: Also in Detail, die haben mir auch gezeigt, wo die wohnen.
01:49:20: Die wohnen in Höhlen, in Boden.
01:49:23: Wie kommunizieren sie?
01:49:25: Was macht sie anders als Menschen?
01:49:27: Was macht ein Mensch ein Mensch und ein Wesen ein Leben?
01:49:29: Es ist ein Lebewesen, aber es ist weder Mensch noch Tier.
01:49:32: Es ist so irgendwie dazwischen.
01:49:34: Und hab viel, viel erfahren können davon.
01:49:37: Also viel erfahren können davon.
01:49:39: Das ist interessant, weil ich hab gestern einmal gegoogelt und nichts gefunden.
01:49:42: Nee, gibt's auch nicht.
01:49:43: Bevor jetzt jemand anfing, so, das ist ja interessant.
01:49:46: Nee, viele, viele Gute.
01:49:46: Spannend ist es euch.
01:49:47: Ja, ja.
01:49:48: Spannend, da ist nichts zu finden.
01:49:50: Nee, ist auch nicht zu finden, weil es gibt ja, die sind, also, das Trauge ist diesen Arm auch, also, man hat mir erzählt, früher gab's Fiede.
01:49:56: Die sind aber am Aussterben, weil durch das Abrötung der Hölzer zum Teil und auch vielleicht durch die Änderung des Klimas, ich weiß es nicht, haben die nicht mehr so viel Essen, wie sie gehabt haben.
01:50:07: Also es gibt immer weniger und weniger.
01:50:09: Früher haben die gesagt, also in den alten Zeiten hatten die auch Kontakt mit denen.
01:50:13: Haben sie auch früher mal gegessen?
01:50:15: Vor langer Zeit wurden die auch als Essen auch angesehen.
01:50:18: Hat dann irgendwann aufgehört und so.
01:50:20: Also für die war das mal Essen.
01:50:23: Vor langer Zeit haben sie mir gesagt.
01:50:24: Vor langer Zeit.
01:50:26: Ich frage mich, ob wirklich so vor langer Zeit ist.
01:50:28: Und wussten auch viel davon.
01:50:30: Aber wenn man damit aufwächst, dann für die ist das so normal.
01:50:33: Deshalb habe ich gedacht, warum habt ihr mir nicht vorher davon erzählt?
01:50:37: Ja, sagen Sie, warum?
01:50:39: für die ist das so normal.
01:50:40: Für uns ist es natürlich etwas, was auch von einem Wissenschaftler ist.
01:50:43: Mir ist das bewusst, wäre natürlich eine Sensation, wenn man das mal so recherchieren würde.
01:50:49: Nachweisen könnte.
01:50:51: Genau.
01:50:51: Aber worüber ich immer nach ist, wenn ich zum Beispiel jetzt hier bin und ich erzähle über die U-Memo, dann sagen die Leute, naja, ja, ja, die hat wahrscheinlich irgendwas genommen und hat so halluciniert.
01:51:02: Kann nicht sein.
01:51:03: Wenn ich aber in dem Stamm setze, in dem selben Stamm, wo die U-Memo herkomme und den sage, Frage, wenn die mich fragen, wie bist du hergekommen?
01:51:10: Ich sag, ich bin in der Luft geflogen mit einem ganz großen Objekt.
01:51:14: Dann sagen sie, ja, ich glaub, die hat auch was ein bisschen genommen, weißt du?
01:51:17: Wahrscheinlich ein bisschen wasschümmen, sie spinnt ja.
01:51:19: Also, es ist egal, was die erzählen, welche Welt man glaubt es mir sowieso nicht.
01:51:22: Und irgendwann mal habe ich mich dran gewöhnt.
01:51:25: Da gibt es eine ganz interessante Geschichte noch von einer Zeit davor, als du Kind warst, wo ihr also dein ... Deine Eltern mit euch im Kanu gefahren sind auch zum Baden.
01:51:36: Das ist auch ein bisschen das, wo der Titel des Buches herkommt.
01:51:39: Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind.
01:51:42: Ihr seid dann schwimmen gegangen in einem Fluss.
01:51:45: Und wart erst mal fröhlich am Planchen, bis irgendwann die Information durchsäge hatte.
01:51:50: Das ist der Krokodilfluss.
01:51:51: Das ist der Krokodilfluss und hier schwimmen eigentlich die Krokodile.
01:51:54: Hat euch aber keiner gesagt aus einem kleinen Grund, weil keiner gedacht hat, dass das notwendig ist.
01:51:59: Genau, aber das ist sozusagen für mich eines der größten Themen, mit dem ich mich heute beschäftige, ist diese kulturelle Missverständnisse.
01:52:08: Das haben wir aber auch hier in Europa ganz ehrlich oder das haben wir auch unterstemmen.
01:52:13: Für die ist das selbstverständlich.
01:52:15: Für die Faio, als wir am Schwimm war mit den Krokodilen, also im Krokodilfluss, wo eigentlich theoretisch hätten wir alle tot sein können, also die sind aggressiv dort, wir sind ja im Gebiet der Krokodile und die Faio saßen so ganz still mit ihren Händen, schön in der Mitte des Kanus, also man darf ja die Hände nicht raus tun, weil die Krokodil können das abbeißen, saßen und beobachteten uns und die waren so beeindruckt.
01:52:40: Weil die gesagt haben, wow, was für ein Mut diese Familie haben muss.
01:52:45: Und haben gedacht, der Gott, also die Geist oder Gott, muss ja sehr mächtig sein, sodass die den Mut haben, in diesem Fluss zu schwimmen.
01:52:53: War natürlich sehr enttäuscht, als sie gemerkt haben, es war einfach unsere Dummheit, dass wir es nicht wussten.
01:52:58: Und als mein Vater die gefragt hat, warum habt ihr uns das nicht erzählt für die Jahr, aber jeder weiß das doch.
01:53:04: Das Interessante war, ich hab über Jahre ... Als ich nach Europa kam, immer wieder diesen Satz gehört.
01:53:10: Das ist doch selbstverständlich Frau Kügler.
01:53:13: Das ist doch logisch Frau Kügler.
01:53:15: Das weiß doch jeder Frau Kügler.
01:53:17: Und das war für mich so schwer, mit diesem Satz umzugehen, was ich ja auch damals gehört habe.
01:53:24: Und deshalb auch der Titel, weil es gibt kulturelle Missverständnisse.
01:53:29: Und nur weil man glaubt, selbst glaubt, dass es selbstverständlich ist.
01:53:33: Heißt es nicht, dass es selbstverständlich ist für eine andere Person.
01:53:37: Der Umemu.
01:53:38: Der
01:53:40: Umemu.
01:53:40: Der Umemu.
01:53:41: Der Umemu.
01:53:41: Der Umemu.
01:53:44: Der Umemu.
01:53:45: Der Umemu.
01:53:46: Der
01:53:47: Umemu.
01:53:47: Der Umemu.
01:53:48: Der Umemu.
01:53:50: Der Umemu.
01:53:51: Der Umemu.
01:53:52: Der Umemu.
01:53:53: Der Umemu.
01:53:53: Der Umemu.
01:53:53: Der Umemu.
01:53:55: Ja, es ist halt eben, man muss überlegen, das ist zum Beispiel, was viele nicht wissen, ist der Urwald von Neuginär, es gab niemals eine Entwicklung, es gab niemals eine Zivilisation dort.
01:54:05: Ich habe wirklich überall immer nachgeguckt, nachgeforscht.
01:54:08: Es gibt keine Ruinen, gar nichts.
01:54:10: Doch auf einer Insel, auf den Salomon-Insel, aber ansonsten gibt es nichts.
01:54:15: In den Amazonas gab es sehr viel Zivilisation.
01:54:18: Bis heute findet man Städte.
01:54:20: Und deshalb glaube ich, deshalb haben diese Lebenwesen diesmal gab.
01:54:25: haben dort überleben können, weil es gab niemals eine Entwicklung dort.
01:54:31: Es gibt keine Städte dort, und wir sprechen über Berge, über Tausende von Kilometer von unerforschten Urwald und Bergen.
01:54:39: Wenn man so klein ist, und es gibt ja nicht mehr so viele, es gab mal viele, dann ist es... fast unmöglich zu finden.
01:54:46: Die leben irgendwo in ihren Höhlen, die sind klein, die passen sich an.
01:54:50: Man erkennt die durch den Geruch zuerst, das war ja dieser Geruch.
01:54:53: Die riechen das Säuerliche wahrscheinlich, weil sie weder Baden oder den Höhlen oder vielleicht ist das auch von der Haut her einfach eine Warnung, obwohl die sind ja nicht gefährlich.
01:55:02: Ja, die sind nicht, die tun eigentlich nichts an.
01:55:03: Die haben Angst, also das arme Wesen hat ja so einen Schreck bekommen und tat mir dann auch so leid und hab gesagt, komm wieder, komm wieder, und die haben sich kaputt gelacht.
01:55:13: Und haben mir auch gesagt, die würden mich mal da hinnehmen.
01:55:14: Also die Theorie, die Ja und das wäre so, würde ich mir schon Spaß machen.
01:55:20: Also, ich würde das schon gerne machen, das mal zurückzugehen, die ist mal mit einer Kamera und so.
01:55:24: Aber leider, Mickey möchte in den Ruhestand gehen.
01:55:27: Er hat keine Lust mehr, mit mir solche wilden Abenteuer durch den Urwald zu machen.
01:55:31: Also, der hat da so, weil das für ihn auch nichts Besonderes ist.
01:55:34: Also, ich versuche ihn, ihm zu erklären, weißt du, was das bedeutet?
01:55:37: Und der sagt, oh, ich
01:55:38: hab so keine Lust.
01:55:40: Völlig irrelevant.
01:55:41: Total, also, da muss ich auch immer so ... Lachen, weil für mich ist es einfach, weil ich ein liebes Abenteuer und ich hab ja auch wirklich sehr viel über die Umwelt gelernt, wie sie sich vermehren, wie sie leben, was sie essen, wie sie kommunizieren.
01:55:56: Also wahnsinnig viel hab ich lernen können und über die Geschichte.
01:56:00: Und die haben mir erzählt, als die dann, als der Mensch, also nach deren Geschichte, als die Menschen kamen, haben die die meisten abgeschlachtet.
01:56:10: Also es muss ziemlich schlimm gewesen sein.
01:56:12: Ah, haben die auch gegessen.
01:56:15: Und dadurch haben die es die Umeyumu immer weiter zurückgezogen.
01:56:18: Und dann hat das dann aufgehört.
01:56:22: Und die können kommunizieren mit Menschen, aber die entwickeln sie nicht weiter.
01:56:26: Ich habe dann so richtig sogar eine Tabelle gemacht zu schauen, weil wenn ich diese Geschichten gehört habe, dann gab es bestimmte Fragen, die ich gefragt habe.
01:56:34: Dann konnte ich erkennen, okay, ist das jetzt nur eine erfundene Geschichte?
01:56:37: könnte es wahr sein.
01:56:38: Und dann kam die nächste Frage, okay, ist das jetzt ein Mensch?
01:56:40: Also zum Beispiel, es gibt einen Stampon, ganz kleinen Menschen, aber es sind Menschen, warum?
01:56:44: Weil sie Feuer und Werkzeug haben, also modernen Werkzeug.
01:56:48: Diese Wesen, diese Menschenwesen oder menschliche Wesen oder Humaniden, wie man die nennt, auch wenn sie Zugang haben zum Feuer oder zum Messer, so, die können damit nichts anfangen.
01:56:57: Und die entwickeln sich auch nicht weiter.
01:56:58: Und deshalb weiß ich, okay, das können nicht Menschen sein oder mindestens nicht so wie wir.
01:57:03: weil sie nie gelernt haben, Feuer zu benutzen.
01:57:05: Und sie können auch kein Essen essen, das wir essen.
01:57:08: Das hat man mir auch erklärt.
01:57:10: Und die essen auch Sachen, die wir nicht essen können.
01:57:13: die essen meistens Pflanzen oder Schnecken oder so.
01:57:17: Da
01:57:17: ist man ja schnell so, auch so bei Begrifflichkeiten, was ist jetzt Mensch, was ist Tier?
01:57:22: Muss man diese Schubladen so knallhart haben?
01:57:24: Das sind die Sachen, die wir uns irgendwann mal ausgedacht haben.
01:57:27: Wir sind als Menschen schon weiterentwickelt, weil das habe ich auch, ich habe auch so ein bisschen nachrischischiert, was passiert.
01:57:34: Die können sich ja mit Menschen vermehren, die können tatsächlich.
01:57:37: Es dauert aber vier Generationen, bis diese Nachkommen normal sind.
01:57:42: Das war auch sehr interessant.
01:57:43: Ich hab dann auch Leute kennengelernt, dessen Großvater, Ur-Großvater ein Ume-Mu war.
01:57:49: Also Ume-Mu-Frauen können nie normale Kinder haben.
01:57:52: Umgekehrt klappt es nicht, weil die stirbt.
01:57:53: Das Baby wird zu groß wahrscheinlich, Platz drauf.
01:57:55: Aber umgekehrt geht's.
01:57:57: Und hab dann mit den gesprochen, haben wir alles im Buch ausgenommen.
01:58:01: Es wird viel zu lang gewesen.
01:58:03: Und das dauert schon.
01:58:05: Ich hab dann ... Ausgerechnet so vier Generationen, bis das auf unserem Logik ist.
01:58:10: Also wir haben ja nur Logik.
01:58:11: Wir haben eine Art des Kommunizierungs.
01:58:13: Wir können uns weiterentwickeln.
01:58:16: Das macht uns ja Mensch.
01:58:18: Deshalb haben wir auch Verantwortung, die wir leider, leider nicht richtig machen.
01:58:22: Also wir haben als Menschen Verantwortung, weil wir auch anders, weil wir schon in anderer Position sind, wie die Tiere oder wie die Umi-Mu oder wie so.
01:58:29: Wir haben da schon viel Verantwortung, die wir leider nicht wahrnehmen und nicht... Das ist eine freie
01:58:34: Wille, wie es oft
01:58:35: so heißt.
01:58:36: Dinge
01:58:36: selbst zu entscheiden,
01:58:38: zu machen oder nicht zu machen.
01:58:39: Nicht nur
01:58:40: nach Instinkten.
01:58:41: Genau.
01:58:41: Und wir entwickeln uns ja weiter.
01:58:43: Wir sehen ja etwas und sagen, das können wir besser machen.
01:58:46: Wenn man sich überlegt, die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre ist phänomenal.
01:58:50: Wir entwickeln uns so rasend schnell weiter.
01:58:53: Aber wenn man ein Wesen ist, das sich überhaupt nicht weiterentwickelt, auch wenn es die Chance hat, dann ist die Frage natürlich... Stimmt, weil die Frage ist.
01:59:01: Sonst war die Frage für uns.
01:59:02: Hat das Wesen ein Seele oder nicht?
01:59:04: Ich glaube, jedes Lebewesen hat eine Art Seele.
01:59:07: Wie die überlebt haben, also warum die überlebt haben, es war einfach wahrscheinlich, weil es nie eine Entwicklung dort gab und dann die natürlich aufgehört haben, die zu essen.
01:59:17: Also es gab andere, die haben sie ausgerottet.
01:59:19: Also der Mensch ist sehr aggressiv.
01:59:21: Menschen werden auch von diesem Wesen auch sehr als sehr gefährlich eingeschätzt und sehr aggressiv als Menschen.
01:59:28: Ja, als sehr aggressiv eingestuft, sind wir auch.
01:59:30: Ja, es ist verrückt, dass wir denken, sie haben die Welt schon komplett erforscht und kennen alles.
01:59:36: Aber es ist offenbar nicht der Fall.
01:59:38: Und überhaupt sich dafür zu öffnen oder den Gedanken zuzulassen, dass da möglicherweise was gibt, was wir nicht kennen, was wir noch nicht erklären können, noch nicht.
01:59:49: Vielleicht können wir das irgendwann.
01:59:50: Das ist ja schon... Da ist ja schon mal ein Schritt.
01:59:54: Ja, aber es erstaunt mich immer so, wenn Menschen sagen, dass es so schwer zu verstehen oder die nicht offen sind dafür, weil wenn wir denken, zwei Hundert Jahre zurück, hat man auch gedacht, man wusste alles.
02:00:04: Und jetzt wissen wir, dass wir zum Beispiel Bakterien haben.
02:00:07: Wir wissen ja so viel mehr und es kommt jedes Jahr, hört euch ein, kommt was Neues raus in der Wissenschaft, in Erforschungen.
02:00:16: Und wir klären Sachen immer mehr und mehr.
02:00:18: Also es wird immer mehr logischer und zum Beispiel bei den Stämmen zum Beispiel.
02:00:22: Wenn wir über Magie sprechen, das gibt ja auch sehr viel, was wir Magie nennen.
02:00:25: Für mich ist das, also Sie nennen das Magie, die Stimme, weil anders können Sie es nicht erklären.
02:00:30: Aber die scheinen einen Wissen zu haben, das sehr, sehr weit zurückgeht.
02:00:33: Tausende und tausende von Jahren zurück, haben die einen Wissen.
02:00:36: Wo die Sachen tun können, was für uns unerklärlich ist, aber ich glaube, da ist schon eine Erklärung dahinter, die haben wir einfach noch nicht gefunden.
02:00:45: Was ihr?
02:00:45: gefunden habe, dann aber irgendwann war tatsächlich ein Mittel, was dir geholfen hat, was dir besser geholfen hat als alles andere vorher.
02:00:53: Ja, auf jeden Fall.
02:00:54: Also es kam ja, ich meine, die Jahre vergingen und irgendwann mal, es wurde immer schwerer, ich habe ja dann eine ziemlich krasse Flut durch überlebt, so eine Flash flood auf den Salomon Inseln, da sind wir auch, haben wir auch, also es war auch ziemlich eine krasse Geschichte, mal eine Flut durch zu überleben und ich wisse, ob man das überlebt oder nicht und die Zeit danach mit dem Hunger und so.
02:01:16: Und ich wurde immer verzweifelt da, also die Trennung von den Kindern wurde immer schlimmer und dann auch immer dieses immer Hoffnung und dann nicht, Hoffnung und dann nicht.
02:01:26: Und dann bin ich schon in eine ziemlichen Depression gefallen, was ja bei mir ungewöhnlich ist, weil ich bin eigentlich kein depressiver Mensch, ich bin von Natur aus ein sehr positiver Mensch.
02:01:35: Aber irgendwie hatte ich nicht mal die Kraft.
02:01:37: und dann waren wir, wir waren ja noch auf den Salamun Inseln und da ... haben wir plötzlich eine Nachricht bekommen von einer Frau, dessen Bruder, wo wir mal waren, in seinem Dorf und der hatte ihr gesagt, die soll uns kontaktieren, soll uns sofort zurückkommen, er glaube, er hätte in Heilmittel gefunden.
02:01:55: Da habe ich doch zum Mickey gesagt, damals, ich sage, das ist das letzte Mal die letzte Reise.
02:02:00: Wenn das nicht funktioniert, dann gehe ich zu meinen Kindern zurück und dann werde ich noch die letzte Zeit mit denen verbringen.
02:02:07: Weil ich wusste, dort zu bleiben wäre nicht möglich gewesen, meine Kinder waren ja im Westen.
02:02:12: Die haben mich immer am Leben gehalten, aber das ist kein Leben.
02:02:17: Es wurde auch immer schlimmer.
02:02:18: Die Symptome, wenn sie kamen, wurden immer extremer.
02:02:21: Und dann haben wir gesagt, okay, ein letztes Mal.
02:02:25: Und da sind wir wirklich in einem weit abgelegensten Dorf stamm gefahren.
02:02:30: Das hat auch Wochen gedauert, bis wir dahin gekommen sind.
02:02:33: Und zwar ... gab es einen stamm der mit dem die wussten dass die außenwelt existiert aber hat noch nie weißen menschen gesehen, also farblosen menschen, wir sind ja nicht weiß, wir sind ja farblos.
02:02:44: Darf man sagen, dass andere farbig sind?
02:02:47: Weil es ist immer noch so ein Thema.
02:02:50: Wie bezeichnet man dann jetzt schon jemanden, der afrikanische Abstammung ist?
02:02:54: zum Beispiel, ich habe mal jemanden gekannt, der sagte, der kam selber aus Ghana und sagte, naja schwarz.
02:02:59: Also, ich bin schwarz.
02:03:00: Ja, ich weiß.
02:03:01: In einem Nordgenehrsand.
02:03:03: Das ist das Ironische dran.
02:03:04: Die einzigen, die mit dem Problem haben, ist die westliche Welt, die Leute selbst.
02:03:13: Wenn man zu denen gehen würde und das sagen würde, dann wären die beleidigt.
02:03:17: Die sind stolz auf ihre Hautfarbe, wäre ich.
02:03:20: Aber auch, wenn ich so eine hätte.
02:03:22: Die sehen uns als hässlich an, weil wir farblos sind.
02:03:24: Aber die sind stolz darauf, dass sie schwarz sind.
02:03:26: Und natürlich wollen die hell sein, also viele wollen hell sein, aber es gibt ja Leute, die sind ja pechschwarz.
02:03:31: Ja, so wie wir uns ständig bräunen, weil wir ein bisschen dunkler einrollen.
02:03:34: Genau, und die wollen
02:03:35: alle.
02:03:35: Wollt ihr mal das, was
02:03:36: man nichts mehr
02:03:36: nicht hat?
02:03:38: Nee, also da es ist, dass dieses politisch korrekte gibt, ist dort nicht im Gegenteil.
02:03:42: Wenn ich hingehen würde und sagen würde, ich möchte nicht mehr als weißer Mann gesehen würde, dann würden die alle sagen, die spinnt.
02:03:48: Jesus White Man.
02:03:48: Also ist interessant, ich sage White Man, auch wenn ich eine Frau bin, das ist ein Ausdruck für die.
02:03:52: Naja.
02:03:53: Und dann sind wir ziemlich weit hingefahren.
02:03:57: Das war in den Bergen.
02:03:59: Und da war ein ... Also, es war ein Schamane oder ein Medizinmann, den hab ich auch nie persönlich getroffen.
02:04:06: Da lebte isoliert in den Bergen, was ja auch sehr oft der Fall ist.
02:04:11: Und der hatte überhaupt ... Er hat gesagt, er kannte diese kranken und hätt auch ein Heilmittel dagegen.
02:04:16: Aber ich musste da hinkommen.
02:04:19: Die könnten mir das nicht zuschicken, ich müsste da hinkommen.
02:04:21: Da sind wir auch hingegangen.
02:04:24: Es war ein Neffe von diesem Mann.
02:04:26: Ob das ein wirkliche Neffe ist, weiß ich nicht.
02:04:28: Weil die sind ja alle miteinander verwandt.
02:04:30: Und er hat gesagt, ob es wirklich sein Onkel ist, weiß ich auch nicht.
02:04:33: Aber der Neffe ist dann los, zusammen Onkel gegangen, der im Busch war, um das zu holen.
02:04:39: Und kam wochenlang nicht wieder.
02:04:41: Und ich dachte, warum kommt er nicht wieder?
02:04:44: Und dann kam er tatsächlich irgendwann mal wieder.
02:04:49: Der hatte dann zwei Stücke von Baumrinde mit sich.
02:04:51: Es waren zwei verschiedene Baumrinden.
02:04:53: Was so ungewöhnlich war, war die Farbe.
02:04:55: Das war eine ganz, ganz extrem rosa Farbe, dieses Baumrinde.
02:05:03: Der hat erzählt, der Grundbaum ist so lange gedauert hat, dass ein sehr seltener Baum ist und die haben wochenlang für diesen Baum gesucht.
02:05:09: Für ein Europäer wochenlang ist eine sehr kleine Fläche, die man sucht.
02:05:14: Für einen Einheimischen, die können Wenn die ein paar Wochen unterwegs sind, das heißt, die haben ein riesiges Gebiet abgesucht.
02:05:21: Und dann haben sie den Baum gefunden.
02:05:23: Das waren zwei verschiedene.
02:05:25: Und der hat zu uns gesagt, okay, wenn man reinschneidet in dieser Baumrinde, kam ein roter Harz raus.
02:05:31: Also richtig knallrot.
02:05:33: Das ist ein Blutbaum, haben sie genannt.
02:05:35: Und der hat gesagt, du musst von jeder Baumrinde erst was nehmen von beiden und das vermischen ungefähr, man hat ja keine.
02:05:45: Löffel, wie man das abmessen kann.
02:05:46: Und der hat so seine Hand gezeigt und gesagt, ungefähr so viel nehmen.
02:05:50: Aber das musst du nehmen, wenn du gerade krank bist, also wenn die Symptome ausbrechen.
02:05:55: Und der hat einen Satz gesagt, was uns damals überhaupt nicht bewusst war, dass wir gar nicht ernst genommen haben.
02:06:00: Weil ich damals, da bis dahin ja alles genommen und geschluckt hatte und nie Probleme hatte.
02:06:04: Der hat gesagt, du wirst das Gefühl haben, dass du stirbst, aber du wirst nicht sterben.
02:06:10: Wir haben gesagt, okay, du musst noch warten.
02:06:12: Als ich es am Turm kam, irgendwann mal wieder.
02:06:16: Und wir haben dann so ein, zwei Tage gewalt, bis die wirklich da waren.
02:06:20: Und dann hat Miguel das vorbereitet und so hat mir das gegeben.
02:06:23: Und ich hab mir nichts dabei gedacht.
02:06:25: Und dann bin ich, ich hatte so eine Plattform draußen, ich hab immer so draußen gelegen, wenn ich krank war, weil in der Hütte ist manchmal zu heiß, so eine Holzplattform.
02:06:34: Und dann bin ich aufgewachsen und mir war wahnsinnig übel.
02:06:39: Und ich hab mir dann am Ende von Plattformen fing an zu ... Erbrechen und Erbrechen und Erbrechen.
02:06:46: Dann bin ich wieder eingeschlafen.
02:06:48: Dann bin ich aufgewacht.
02:06:50: Und da habe ich drei Tage lang, Gott sei Dank war ich die meiste Zeit unmächtig, so schlimm Schmerzen gehabt.
02:07:01: Das war schlimmer als alle Geburten zusammen.
02:07:04: Ich habe geschrien und geschrien und geschrien vor Schmerzen.
02:07:08: Ich habe erbrochen.
02:07:09: Flüssigkeit kam aus meinem ganzen Körper raus, Blut kam raus.
02:07:13: Die haben gesagt, meine Decke muss so viel voller Blut gewesen sein.
02:07:15: Und die haben mich natürlich, weil ich so viel Flüssigkeit verloren habe, mussten sie mich immer wieder, auch als ich unmächtig war, die haben immer wieder Wasser, also Mickywellein, immer wieder Wasser reingeschüttet, Wasser reingeschüttet, mein Mundwasser rein, dass ich wenigstens ein bisschen Flüssigkeit hatte.
02:07:30: Irgendwann haben sie gesagt, das überlebt sie nicht.
02:07:32: Die stirbt, die ist am Sterben.
02:07:35: Und ich muss so schlimm ausgesehen werden.
02:07:37: Und ich kann mich da noch dran erinnern.
02:07:39: Ich musste natürlich auch viel, als ich das Buch geschrieben hab, viel Mickey unterhalten, weil der konnte sich natürlich dran erinnern.
02:07:45: Ich war ja weg meiste Zeit, aber ich kann mich erinnern.
02:07:48: Irgendwann bin ich dann wach geworden.
02:07:49: Und ich konnte mich auch nicht mehr wegen, ich konnte nicht mehr reden, ich konnte gar nichts mehr.
02:07:54: Und Mickey war im Wein, weil er dachte, das ist jetzt das Ende, sie stirbt.
02:07:58: Und draußen war der Stamm, das Stamm es sollte, waren schon ihre Trauerlieder am Singen.
02:08:03: Sie saßen alle da zusammen in der Hütte, außerhalb der Hütte und wollten meine See sozusagen in dem Jenseits mit begleiten, weil alle gedacht haben, die stirbt.
02:08:13: Und ich habe es tatsächlich überlebt, ich bin dann wach geworden.
02:08:17: Und ich habe auch diese unglaublich sehr... Also dieses Moment, also ich kann mich noch daran erinnern, ich war ja unmächtig in dem Sinn, aber... Ich hab das Gefühl gehabt, also, ob ich weg war und als ob sich alles auflöst.
02:08:29: Also, es war ein unglaublicher Erfahrung und zu schweben in dem Nichts.
02:08:33: Es war keine Zeit, es war gar nichts da, es war eigentlich ein wunderschönes Gefühl.
02:08:38: Ungefähr ein Monat lag ich in der Hütte und bis die mich wieder so weit bringen konnte, dass ich überhaupt sitzen konnte, da musste ich wieder laufen.
02:08:47: Also, es hat lange gedauert, bis ich wieder gesund war.
02:08:49: Aber von dem Zeitpunkt an war ich gesund.
02:08:54: Ich habe niemals wieder die Symptome bekommen.
02:08:56: Ich habe aber, um wirklich hundert Prozent zu meinen Kräften zu kommen, hat ungefähr ein Jahr gedauert.
02:09:02: Also es hat lange gedauert.
02:09:04: Letztendlich, was sie herausgestellt hat, ist, das war ein Gift.
02:09:08: Die haben mein Körper vergiftet, um mich
02:09:11: zu heilen.
02:09:13: Um den Parasiten, war es ein Parasit?
02:09:16: Ja, die haben gesagt, es ist ein Wurm.
02:09:17: Die haben es ein Wurm genannt, also ein blutigel Wurm.
02:09:21: Also es war, ja, das ist unsere einzige Erklärung.
02:09:23: Also, weil den Körper so zu vergiften, weil generell im Urwald alles was rot ist, ist gefährlich.
02:09:30: Nachhinein hätte ich besser wissen müssen.
02:09:32: Aber das war so, das war so nicht so... Die Zeiten, an die mich mich erinnern kann als dieser Gift, das ist ja, du hast das Gefühl gehabt, dein Körper brennt.
02:09:45: Als ob jemand tatsächlich den ganzen Körper an Feuer getan hat.
02:09:50: Und zur selben Zeit, als ob der Kopf, also als ob jemand einen Messer nimmt und immer wieder in dein Kopf rein stößt.
02:09:55: Mickey hat mir erzählt, ich hab meinen Kopf immer so stark gegen den Boden geknallt, weil ich so Schmerzen hatte, dass ich dann natürlich auch Wunden hatte und so.
02:10:04: Und die mussten mich dann festhalten.
02:10:06: Ich mein, Gott sei Dank hab ich mich nicht empfehlen erinnert.
02:10:08: Aber es hat tatsächlich geführt, dass ich dann, nachdem ich mich erholt hatte, komplett gesund geworden
02:10:14: bin.
02:10:15: Bist du dann direkt zurück?
02:10:17: Wolltest du zurück?
02:10:18: Also da, ja, also da, da ist etwas sehr Interessantes passiert.
02:10:24: Und zwar, ich war ja lange, ich war ja lange weg gewesen.
02:10:29: Und bei diesem Stamm, wo wir waren, das war ja tief, tief, tief in den Bergen von Neugänia.
02:10:34: Es war richtig tief drin.
02:10:36: und hatte mich immer mehr und mehr in dieser Kultur hineingelebt wieder.
02:10:42: Beziehungsweise wieder die alte Struktur und ich fing an, meine eigene Identität zu verlieren.
02:10:49: Wie lange warst du da, wenn ich kurz zwischenfragen darf?
02:10:51: Weil du sagst es vorher noch, dass du sagst, das ist hier unsere letzte Chance.
02:10:54: Ja.
02:10:54: Sonst, ich will wieder zurück, sonst zu meinen Kindern.
02:10:57: Genau, genau.
02:10:57: Das war
02:10:58: ja die Situation, als du reinkamst und dein Gefühl.
02:11:01: Wie viel Zeit war dann vergangen?
02:11:03: Jetzt bis dahin, wo du sagst, ich bin hier so drin, ich will gar nicht wieder weg.
02:11:07: Ich glaube, sechs bis acht Monate.
02:11:09: Also ziemlich, ich mich danke.
02:11:10: Und hab mich dann natürlich, und die andere Sache war die.
02:11:15: Ich hatte es geschafft, obwohl Mickey überhaupt nicht damit einverstanden war damals, ich hatte es geschafft, die Erlaubnis zu bekommen, Jagen zu gehen.
02:11:20: Das heißt, ich war zum ersten Mal auf einer richtigen Jagd.
02:11:24: Und hab dieses Jagdadrenalin, kam dann massiv hoch.
02:11:29: Und dieses Jagdadrenalin macht was mit dem Kopf irgendwie.
02:11:33: Also es hat es so, als ob sich irgendwas in meinem Kopf umgeschaltet hat.
02:11:38: Und ich habe mich dann auf plötzlich in eine Welt gefunden, wo ich ... Ein Teil einer Gruppe war.
02:11:46: Und ich war sicher.
02:11:48: Ich war glücklich.
02:11:48: Ich habe meine Haare nicht mehr gewaschen, nicht mehr geduscht.
02:11:52: Ich habe gegessen wie die, ich habe gelebt wie die.
02:11:54: Ich muss so wild ausgesehen haben damals.
02:11:57: Ich habe nichts mehr gemacht.
02:11:59: Meine Kleidung wurde immer zerfetterter.
02:12:01: Irgendwann habe ich auch keine Schuhe mehr getragen.
02:12:02: Ich war mit den Frauen natürlich zusammen, ist ganz klar.
02:12:06: Aber ich war auf der Jagd gewesen und diese Adrenalin war wieder da.
02:12:09: Und dieses ... Man fühlt sich so ... Ich will nicht sagen, wie ein Tier ist das falsche Wort, aber man verliert fast seine eigene Menschlichkeit irgendwie.
02:12:21: Man ist auf plötzlichen Teil der Natur.
02:12:24: Die Emotion verändert sich.
02:12:26: Man hat nicht mehr Emotionen, so wie hier.
02:12:30: Man denkt über Sachen nicht mehr nach.
02:12:32: Es existiert keine Zeit mehr.
02:12:33: Es ist nur dieser eine Moment.
02:12:36: Und ich war unglaublich glücklich.
02:12:39: Ich konnte durch den Urwald ... Rennen und laufen.
02:12:42: Ich war frei.
02:12:43: Ich konnte wieder sehen.
02:12:44: Ich konnte die Farben sehen.
02:12:46: Ich war in einem, ich war fast als ob ich wieder ein Kind war.
02:12:50: Und ich hatte keine Verantwortung mehr.
02:12:53: Ich hatte keine Gefühle mehr.
02:12:54: Und alles außerhalb ist verblasst.
02:12:59: Und da ich die Gefühle auch nicht mehr hatte, existierte nichts mehr.
02:13:04: Es existierten meine Kinder nicht mehr.
02:13:06: Es existierte in der Außenwelt nicht mehr.
02:13:08: Meine Familie nichts mehr existierte.
02:13:11: Nur dieser Ein absoluter Moment, in dem ich war.
02:13:16: Und Mickey hat das natürlich so ein bisschen beobachtet, weil nachdem ich das den Gift genommen hab, muss man ja warten, ob sie wieder kommt.
02:13:23: Und wir mussten mehr als drei Monate warten, weil einmal hat das drei Monate gedauert, aber ich kann gewonnen.
02:13:26: Also, Mickey gesagt, okay, vier Monate.
02:13:28: Das sind aber noch länger geblieben, weil ich einfach nicht zurück wollte.
02:13:31: Ich wollte nicht zurück.
02:13:32: Und da ist immer zu mir gekommen, ich sag, okay, wir müssen zurück.
02:13:34: Ich sag, nein, nein, nein.
02:13:36: Und der da hat mich wieder ... losgelassen.
02:13:38: und dann kam er wieder und hat natürlich immer beobachtet, wie ich immer wilder wurde und wilder wurde.
02:13:43: Sogar wilder, er hat mir immer gesagt, er hatte seine Angst wahr, dass ich irgendwann mal abhauen würde und nie wieder kommen würde.
02:13:51: Dass ich einfach verschwinden wurde im Urwald.
02:13:53: Da hat immer auch den Leuten gesagt, halten Auge auf, die verwildert uns hier komplett.
02:13:58: Weil das war eben das, warum Frauen nicht jagen lernen.
02:14:02: Die haben mal gesagt, Wenn eine Frau für dich, für viele ist eine Frau vom Wesen her höher, also intelligenter als ein Mann.
02:14:09: Und wenn eine Frau jetzt noch das Jagdadrenalin dazu hat, dann würde sie die Ballons innerhalb eines Stammes stören.
02:14:16: Und das haben die ja auch gewusst, die haben das ja auch gesehen, dass ich das Jagdadrenalin, die haben sie ja auch miterlebt, die Jäger, die mit mir waren damals.
02:14:23: Und da hat Mickey immer mehr und mehr Druck gemacht.
02:14:25: Und für mich war der Gedanke zurückzugehen in eine Welt, die mir nur Angst gemacht hat.
02:14:33: wo ich zum Teil Gutes erlebt habe, aber meistens ganz ehrlich gesagt viel Leid, viel viel Leid, viel Angst.
02:14:42: Für mich war die westliche Welt sterbensgefährlich.
02:14:46: Auch wenn man sagt, ja, ich hätte ja die Krankheit im Urwald bekommen, ja, aber es war anders.
02:14:50: Es war einfach zurückzugehen in eine Welt, wo ich mich so fremd gefühlt habe.
02:14:54: Ich habe Panik gehabt an den Gedanken.
02:14:57: Ich habe ja nie wieder, nie, warum, warum soll ich in dieser Welt zurückgehen, wo mir nur Leid angetan wurde ist, die ich nicht verstehe, ich verstehe diese Welt nicht.
02:15:05: Und da war ein Teil von mir, der es gesagt hat, ich möchte nicht dahin, ich möchte nicht zurück, ich möchte mich nicht wieder in dieser Situation befinden, wo ich diesen Wahnsinnsdruck hab, wo ich Überlebungsangst hab, wo ich, also das war für mich einfach nicht machbar.
02:15:20: Da habe ich eine sehr, sehr große Auseinandersetzung gehabt mit Micky in einem Stammeskultur.
02:15:26: Jemandes Ehre zu verletzen, ist störtlich gefährlich.
02:15:32: Wenn jemand von außen in einem Stamm reinkommt und ein Häuptling seine Ehre verletzt, ist also wirklich Stamm stammesmäßig, hat nicht übern Dorf oder so ein richtig tiefen Stamm, wird er wahrscheinlich die Nacht nicht überleben.
02:15:44: Wenn aber dieser selbe Person irgendjemand angreift körperlich, eine Reinhaut oder anschießt, zahlt man ein Kompensation und die Sache wird vergessen.
02:15:53: Das ist nicht so schlimm angesehen.
02:15:56: Im Westen ist es anders.
02:15:59: Man darf hier im Westen, was ich auch nicht gut finde, jemand durchbeleidigen.
02:16:03: Man kann die schlimmsten Sachen sagen zu jenem.
02:16:06: Das wird total akzeptiert.
02:16:08: Es ist halt so, wie es ist.
02:16:09: Wenn man aber hier irgendjemand eine Reihenhaut oder jemand anschießt, wie ich gemacht hab, dann wird das sofort gesehen als, da kommt man vor Gericht, da könnte man ins Gefängnis kommen und so.
02:16:19: Und als ich diese Auseinandersetzung hatte mit Mickey, hab ich in dem Moment, weil er hat gesagt, wir gehen jetzt zurück.
02:16:23: Und da hab ich mich ... so bedroht gefühlt, weil ich hab gedacht, das überlebe ich nicht.
02:16:29: Weil ich war total verloren.
02:16:33: Ich hab mich komplett verloren und er hat gesagt, er hat auch gewusst, er musste mich mit Gewalt rausziehen, also, ob man sich verliert.
02:16:40: Und da hab ich einen geschossen im Fall, nur am Bein.
02:16:44: Ich hab natürlich gesagt, ich bring dich um, ich bring dich um.
02:16:46: Aber das sagt man hier auch an Daumen.
02:16:48: Ich hatte ihn nie umgebracht, das wusste er auch.
02:16:51: Wenn ich ihn umbringen wollte, hätte ich ihn nicht am Bein geschossen.
02:16:53: Aber der war so viel Angst.
02:16:55: Ich musste mich schützen, ich musste mich schützen.
02:16:57: Und das hat auch dazu geführt, dass dieses Ereignis, er ist dann auf mich losgegangen.
02:17:03: Da haben richtige Streit gehabt und Frauen mich zurückgehalten.
02:17:07: Da dieser Erfahrung hat mich sozusagen wieder rausgezogen aus diesem Total ... Also, wie als ob jemand einen einfach rauszieht.
02:17:16: Man wird wach, ich bin wach geworden.
02:17:18: Ob jemand so eine runterknallt und man wird wach.
02:17:21: Und das hat auch dazu geführt, dass ich natürlich, weil mit allem, es kommt ja immer einen Compensation, also ich musste Compensation zahlen zu Mickey, ich musste mich bei allen entschuldigen, wurde dann letztendlich auch rausgeschmissen aus dem Stamm, darf auch nie wieder zurück.
02:17:34: Aber die haben mich rausgeschmissen, weil sie wussten, der Häuptling hat auch zu Mickey gesagt, die muss zurück, die gehört hier nicht hin, die wird nur Unruhe bringen, weil sie ist zu wild.
02:17:43: Die gehört nicht in der Frauenwelt, sie gehört nicht in der Männerwelt.
02:17:46: Und das hat dazu geführt, dass wir, dass wir dann auch den Stamm verlassen haben.
02:17:51: Und du zurückgegangen bist?
02:17:53: Ja, ja, ja.
02:17:54: Auch
02:17:54: in die westliche Welt?
02:17:55: Kurz danach, ja.
02:17:56: Da bin ich auch zum ersten Mal... Ja, nach Deutschland.
02:17:58: Ja, also erst mal in die Schweiz und dann später, also erst mal in die Schweiz.
02:18:01: Ich hab ja Kinder in der Schweiz.
02:18:03: Und bin dann zurück und bin auch kurz danach, bin ich dann auch zurückgekommen nach Europa und hab dann nochmal einen Kulturschock
02:18:10: gehabt.
02:18:12: Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
02:18:14: Aber hat sich was verändert?
02:18:17: Du hast schon zwischendurch angedeutet, du bist erwachsen geworden, du hast da was gelernt auf diesen erneuten Jahren im Dschungel.
02:18:25: Also, was war anders, weil diesem zurückkommen oder diesem erneuten Reinkommen in diese westliche Welt, als damals mit siebzehn, achtzehn?
02:18:33: Also komplett anders.
02:18:34: Ich hatte mir damals, als ich zurückkam, weil ich wusste, ich gehe zurück.
02:18:37: Ich wusste auch, dass ... Urwald kann ich immer besuchen, aber dort leben werde ich nicht mehr, weil ich habe Kinder und das ist meine Verantwortung.
02:18:43: Und als ich zurückkam und zurückflog, habe ich mir damals ein Versprechen gemacht, diesmal würde ich es schaffen, mich zu integrieren.
02:18:52: Das ist ein großer Unterschied, eine Integration oder irgendwo zu leben.
02:18:55: Diesmal würde ich es schaffen.
02:18:56: Ich wusste nicht, wie, aber ich hatte viel dazu gelernt.
02:18:59: Und als ich hierher kam, es ging ja viele Jahre, bevor ich das Buch geschrieben habe, habe ich viel Zeit gehabt und habe angefangen, die westliche Welt, also die Kultur, Richtig mal zu beobachten, weil das war ja, was ich gelernt hatte im Urwald, sich zurechtzufinden, was man beobachtet.
02:19:17: Da ich jetzt wusste, wer ich bin, ich habe mich selbst verstanden.
02:19:21: Ich habe verstanden, dass ich Sachen spülen kann, was andere nicht spülen kann.
02:19:24: Ich habe verstanden, dass die Menschen anders hier kommunizieren.
02:19:27: Ich habe eigentlich theoretisch eine ganze für mich persönliche Studie gemacht.
02:19:31: Was ist die westliche Kultur?
02:19:33: Wie funktioniert sie aus meinen Augen aus?
02:19:35: Wie findet man sich zurecht?
02:19:37: Was macht ihr mein Erfolgreich hier?
02:19:38: Was nicht?
02:19:39: Und da fing ich an zu verstehen, im Westen zu überleben, muss man sichtbar sein.
02:19:42: So habe ich gesagt, okay, jetzt verstehe ich jetzt.
02:19:45: Jetzt habe ich auch verstanden, Menschen kommunizieren anders hier, weil hier haben wir eigentlich nur die Memik und Wörter.
02:19:51: Natürlich gibt es Menschen, die auch Sachen spüren.
02:19:53: Es gibt ja auch Menschen hier, die hochsensibel sind, die auch spüren.
02:19:56: Aber es ist anders, trotzdem anders.
02:19:58: Das heißt, ich muss, ich muss, was ich bis heute noch mache, ich muss lernen, neu zu kommunizieren.
02:20:03: Das, was ich sage, ist nur, was jemand aufnehmen kann.
02:20:08: Und nicht das, was ich spüre.
02:20:09: Wenn ich etwas sage, habe ich immer gedacht, ja du tue ich verstehen so, was ich meine, die können ja das auch spüren, aber kann man hier nicht.
02:20:15: Und ich habe gelernt, und das war das, ich habe gelernt, die Vorteile, die es hier gibt.
02:20:22: Und eines der größten Vorteile ist Freiheit.
02:20:25: Wir sind hier frei.
02:20:27: Und ich glaube, vielen, vielen ist das hier im Westen nicht bewusst.
02:20:30: Und es gibt auch keinen, ich glaube, besonders auch in Deutschland, es wird ja viel gemäckert.
02:20:37: Also viel, ach, das ist nicht gut und das ist nicht gut.
02:20:40: Aber ich sage, Leute, guck an, was ihr habt.
02:20:42: Ich meine, okay, es können.
02:20:44: viele haben hier auch hier zu kämpfen zu überleben und wir haben einen unglaublichen Druck hier und wir haben Stress hier, habe ich auch.
02:20:51: Und manchmal kämpfen wir, es gibt Tage, wo es schwer ist, aber es uns geht, es ist einfach gut hier.
02:20:58: Wir haben eine Vielfalt an Essen.
02:21:00: Wir haben Dach über dem Kopf.
02:21:02: Wir können selbst entscheiden, was mit unserem Leben passiert.
02:21:06: Wir haben aber auch dafür Verantwortung.
02:21:09: Und ich lerne jetzt die Verantwortung zu übernehmen für mich selbst.
02:21:13: Ich lerne mit dieser Freiheit umzugehen.
02:21:16: Aber das hat mir eine komplett an der neue Welt eröffnet.
02:21:19: Und das war das, was letztendlich mir geholfen hat, das Verständnis zwischen der Urwaldwelt, was ja mein Inneres ist.
02:21:25: Und ich werde immer so bleiben.
02:21:27: Ich kann ja mein Gehirn nicht umändern.
02:21:29: Aber jetzt, wo ich es verstehe, kann ich anfangen, mein Leben so aufzubauen in einer Welt, wo ich auch die Vorteile sehe.
02:21:36: Und zu sagen, letztendlich, was ist mein Ziel im Leben?
02:21:39: Mein Ziel ist, erst mal glücklich zu sein oder zufrieden.
02:21:42: Und zweitens, die Welt auch besser zu hinterlassen, wie ich sie gefunden habe.
02:21:46: Das heißt jetzt nicht, dass ich los gehe und Sozialprojekte machen, weil es gibt andere Wege, wie man auch vieles verändern kann.
02:21:52: Und als ich dann so ... Diese erste Gespräche kam mit einem neuen Buch, hab ich das sofort abgelehnt.
02:21:57: Ich sag, nee, ich hab kein neues Buch zu schauen.
02:21:59: Das war vor einiger Zeit, weil, warum, neues Buch heißt weder Pressatur, öffentlichkeit, Kritik, sichtbar sein.
02:22:09: Und hab das immer abgelehnt, abgelehnt.
02:22:11: Und dann saß ich mit ein paar Freunden, saß ich beim Italiener.
02:22:15: Und da hat jemand mich gefragt.
02:22:18: Sabine, wenn du siebzehn Jahre alt warst, was ... Hättest du dir, was hätte dir geholfen, dass du diese schwere Zeit nicht durchgemacht hast?
02:22:27: Und da habe ich gesagt, was mir geholfen hätte, ist das Wissen, was ich heute weiß.
02:22:31: Sagen wir ja viel, ich bin ja nicht die einzige, die das sagt, was ich heute weiß.
02:22:36: Als ich das gesagt habe, war es so, als ob ich plötzlich so, habe ich mir gedacht, ja, wenn ich ein Buch in der Hand gehabt hätte, der mir den Unterschied erklärt zwischen einem Stammskultur in den westlichen, was den Unterschied macht und so, dann wäre mein Leben vielleicht komplett anders gelaufen.
02:22:53: Weil ich hätte das erkannt, dass ich frei bin hier im Westen.
02:22:56: Ich hätte erkannt, dass ich ein Studium machen könnte.
02:22:58: Ich hätte erkannt, dass ich das machen und dies machen.
02:23:00: Ich hätte verstanden, dass ich Rechte hatte.
02:23:02: Ich hätte aber auch verstanden, dass ich für mich selbst verantwortlich bin.
02:23:06: Dass ich die Verantwortung übernehmen muss und nicht immer abgegeben.
02:23:09: Ich habe immer meine Verantwortung abgegeben an andere und war immer ganz verblüfft oder war im Boden zerstört, wenn das, wenn auf plötzlich jemand, wenn das alles dann nicht funktioniert hat.
02:23:21: weil ich habe immer die Verantwortung abgegeben.
02:23:24: Und das war der Moment, wo ich gesagt habe, ja, wenn ich so ein Buch in der Hand gehabt hätte, hätte ich das vielleicht alles verstanden.
02:23:29: Und da habe ich mich entschieden, das Buch zu schreiben.
02:23:33: Hast du gelernt, das nicht mehr als Magel zu sehen, wie du bist, also deine Geschichte?
02:23:39: Ich kann mir vorstellen, dass es eine Zeit lang so war, ich bin hier anders, es ist nicht gut.
02:23:44: Vielleicht auch ein Stück weit dann verstanden durch das, was du erlebt hast.
02:23:50: dass es eigentlich was Gutes ist, dass es ein großer Vorteil ist, dass du im Prinzip ja eine Person bist, von denen es so viele nicht gibt, auch mit der Möglichkeit, dann eben zu kommunizieren und das weiterzugeben.
02:24:01: Es gibt sicherlich viele einige Menschen, die die ähnliche Erfahrung gemacht haben, aber die gar nicht so den Zugang dazu haben oder die Möglichkeit haben, das irgendwie weiterzugeben.
02:24:11: Ja, ja, ja, also das merke ich ja auch.
02:24:13: Ich habe ja als ich ein Neugenär und in Salemun war, habe ich ja viel mit den Einheimischen.
02:24:17: gesprochen, wie die Dorfleuten so, und hab denen auch Sachen über die westliche Kultur erklärt, wo die gedacht haben, ach jetzt verstehen wir das.
02:24:25: Wo ich gesagt hab, weißt du, der Minderweißer Mann kommt, wenn er das und das macht, bedeutet es das und das.
02:24:29: Also beziehungsweise eine kulturelle Übersetzung von das, weil meine Expertise ist ja stammes System westliche.
02:24:36: Und ich verstehe auch andere Kulturen, aber das war so meine Spezialität, wo ich das auch machen konnte.
02:24:42: Und ich weiß es ist das, aber ich habe mich ganz ehrlich Die meiste Zeit, wo ich im Westen gelebt hab, hab ich mich, was auch sehr, mich vielleicht da.
02:24:50: Ich hab immer das Gefühl gehabt, alle anderen sind besser, intelligenter, weil die haben ja ... Einem Ausbildung.
02:24:58: Die haben studiert.
02:25:02: Die kennen die Geschichte.
02:25:03: Die kamen die Büche.
02:25:04: Die haben Goethe gelesen.
02:25:07: Die Menschen haben ein Wahnsinnswissen her.
02:25:09: Und ich hab mich immer so inferior gefühlt.
02:25:11: Was ja auch viele tun sowieso hier.
02:25:13: Ich bin ja nicht die Einzige, die so fühlt.
02:25:14: Aber ich besonders.
02:25:16: Und ich hab immer gedacht, irgendwas stimmt mit mir nicht.
02:25:18: Irgendwas ist falsch mit mir.
02:25:20: Ich hab immer versucht, das wegzudrücken.
02:25:23: Und versuch... mich anzupassen.
02:25:25: Jetzt kommt wieder dieses, ich habe versucht mich unsichtbar zu machen, indem ich wurde wie alle anderen.
02:25:30: Bis ich verstanden habe, das wird nie klappen.
02:25:32: Ich werde nie ein normales Leben führen.
02:25:36: Ich rede immer darüber.
02:25:37: Ab nächstes Jahr mache ich ein normales Leben und werde nicht mehr.
02:25:41: Es wird nicht klappen, weil es nicht meine Persönlichkeit ist.
02:25:44: Und mich hier jetzt anzupassen, ja, mich zu integrieren, ja, aber auch sichtbar zu sein, zu sagen, ich habe das Recht, anders zu sein.
02:25:52: Es ist okay.
02:25:54: Es ist okay, anders zu sein.
02:25:55: Es ist okay, zu sagen, das möchte ich machen und das möchte ich nicht machen.
02:25:59: Es ist okay, Erfolg zu haben.
02:26:01: Es ist okay, Businesser aufzubauen.
02:26:03: Es ist okay, es ist alles okay.
02:26:05: Das darf man hier.
02:26:07: Man braucht nicht immer, alles sein Geld mit jedem zu teilen, weil das so in der Kultur ist.
02:26:12: Im Stamm, ja.
02:26:13: Hier ist das gefährlich.
02:26:15: Im Stamm muss man es machen.
02:26:17: Und solche Sachen zu lernen, das sind so Sachen, wo ich angefangen habe, mich mehr und mehr hier zu integrieren und auch... das Leben auch hier schön zu finden.
02:26:25: Und ich habe gelernt, dass im Stamm wird man in einem Stamm hineingeboren.
02:26:31: Man braucht keine Freundschaften pflegen.
02:26:32: Man braucht nicht.
02:26:33: Es ist alles da.
02:26:34: Es liegt alles vor allem.
02:26:35: Hier muss man sozusagen seinen eigenen Stamm selbst aufbauen.
02:26:39: Durch Familie, durch Freunde, durch Kontakte, durchs... Also man muss hier seinen eigenen Stamm aufbauen.
02:26:45: Das habe ich aber nie machen müssen und habe das auch nie gelernt.
02:26:47: Und das ist so eine Sache, die ich hier jetzt gelernt habe.
02:26:50: Du lebst hier ja aber in einer großen Stadt.
02:26:52: Ja.
02:26:53: So, man könnte ja auch jetzt vermuten, lebt irgendwo im Wald oder irgendwo naturnah zumindest und ist ständig irgendwie im Kontakt mit den Bäumen.
02:27:04: Ist das für dich hier so eine andere Welt, dass das gar nicht stattfindet?
02:27:08: Ja, also das ist komischerweise, dass man immer vermuten würde, aber für mich ist es genau dagegen.
02:27:12: Wenn ich schon lebe, dann in der Großstadt.
02:27:15: Also auf dem Land zu leben, wäre nichts für mich.
02:27:18: Weil ...
02:27:20: Wenn du hier durch den Wald gehst, wie ist das für dich?
02:27:23: Es ist schön, ich genieße es.
02:27:25: Aber ich mag die Großstadt, weil hier ist Adrenalin.
02:27:29: Hier sind Menschen.
02:27:30: Hier ist viel los.
02:27:31: Natürlich ist es manchmal schwer, wenn ich zu viele Menschen bin, dann kommt zu viel in meinem Kopf rein.
02:27:37: Ich beschreibe das immer, als ob jeder einen Radiosender in seinem Kopf hat.
02:27:41: Die meisten können diesen Radiosender nicht hören, ich höre den.
02:27:43: Also wenn ich zum Beispiel sehr müde bin, dann kann ich das nicht abblocken.
02:27:48: Dann ist es so, als ob ich hunderte von Radiosender an mich vorbei gehen und das ist mir manchmal zu viel.
02:27:54: Aber ich genieße die Großstadt, weil erstens finde ich, ich finde es so, wenn man so lange gehungert hat wie ich und so lange ohne diesen Komfort gelebt hat, wie ich, dann appreciate it, man.
02:28:07: Wie sagt man appreciate it?
02:28:11: Man schätzt es.
02:28:12: Man schätzt die kleinsten Sachen.
02:28:14: Man schätzt, dass man in einem Restaurant rangeht und Essen bestellen kann.
02:28:17: Man schätzt diesen kleinen italienischen Leben, wo man diesen Superpasta kaufen kann.
02:28:23: Man schätzt so viel hier.
02:28:25: Und auf dem Land zu leben, es wäre nichts für mich, weil ich würde irgendwann mal ... Ich brauche Adrenalin.
02:28:35: Ich brauche diesen Kek.
02:28:37: Ich brauche es einfach.
02:28:38: Ich bin damit... Das ist mein Adrenalin, ist die Großstadt.
02:28:41: Wie geht's den Bäumen hier so?
02:28:43: Also wenn du jetzt durch den Wald gehst in Deutschland, sagen die dir irgendwas?
02:28:49: Also in dem Sinne sagen nicht, aber ich finde die Wälder so traurig hier.
02:28:54: Man sagt mir immer, du solltest in den Wald spazieren gehen, ich liebe es.
02:28:58: Es sind Wälder, ich war ein bekannter von mir, der hat mich mitgenommen zu seinem Vater, der hat irgendwo ein nördlich hier, hat ein großes Stück Land und Bauernhof und so.
02:29:08: und ich war da und ich war so, ich fand es so toll.
02:29:11: Und der hat ein großes Wald und da bin ich reingegangen.
02:29:14: Da war ich total begeistert, hat sie aber rausgestellt, dass da eine ganz alte Grabstätte ist von einem Stamm von hunderten, hunderten vor Jahren oder so.
02:29:21: Ich hab das gespürt, ich hab gedacht, oh, das ist so schön hier.
02:29:24: Also das genieße ich auch sehr, es hat mir auch sehr Spaß gemacht.
02:29:29: Aber es ist nie etwas, wo ich immer leben würde.
02:29:31: Also ich geh gern hin, ich geh zum Beispiel Pilze sammeln.
02:29:36: Total Begeisterung, weil, Sammlung.
02:29:38: Bei Sammler.
02:29:40: Man hat mir auch gesagt, ich kann mal mal jagen gehen.
02:29:43: Aber ich hab jetzt herausgefunden, man darf mit Fallenbogen in Deutschland nicht jagen.
02:29:47: Leider nicht.
02:29:48: Ist auch okay.
02:29:49: Aber ... ja, ich würd schon gern auf die Jagd.
02:29:53: Also, ich würd das gerne machen.
02:29:54: Ich würd da schon mal ... Einfach wär mal interessant, was passieren würde.
02:29:58: Wie weit mein Adrenalin geht, wenn ich das Blut rieche, ob ich das überhaupt aushalten könnte.
02:30:04: Ähm ...
02:30:05: Ja.
02:30:05: Da sind ja viele ... Da wuchs auch hier, wenn du jetzt hast, das Blut riechen und dieses Adrenalin.
02:30:12: Da schwingt ja schon so ein bisschen was mit, was wir dann immer als animalistisch, so ein bisschen animalisch beschreiben oder so einsortieren würden.
02:30:20: Stößt du da auch oft an deine... an deine Grenzen hier mit diesen Tabus und sagst, das ist das, das ist für mich das gibt mir total was.
02:30:28: Und dann gibt es ja auch andere Formen des, des Jagens in unserer westlichen Welt in den Städten, des Adrenalins.
02:30:33: und von kurz über diese parallele gesprochen dann zu Fortpflanzung und so weiter.
02:30:38: Ja, auch da möglicherweise Tabus, also Dinge, die einfach hier, weil die man nicht so spricht oder die vielleicht nicht so.
02:30:49: Ich glaube, wenn jeder wirklich in sich hineinhören würde, würden wir alle wissen, ob eine ... Wir sind alle eine mehr lastig.
02:30:55: Wir haben das in uns drin.
02:30:57: Egal, auf welche Weise.
02:30:59: Das merke ich auch.
02:31:01: Wir sind halt ... Wir sind eine Spezia.
02:31:05: Wir sind eine sehr weit entwickelte Spezia, aber wir sind letztendlich eine Spezia.
02:31:08: Wir sind dafür programmiert, um zu überleben.
02:31:11: Das ist in unseren Instinkten drin.
02:31:13: Auch wenn ich meine, natürlich gibt es Leute, die das kritisieren, natürlich gibt es Leute, die so Fragen stellen, wo ich mir denke, das verstehe, aber wirklich, warum die das jetzt fragen.
02:31:21: Aber so, wo ich mir sage, nee, es ist...
02:31:25: Ich glaube, es ist wichtig, es geht erst mal darum, den anderen zu verstehen, ob das jetzt, ob man das positiv oder negativ irgendwie einordnet, überhaupt zu verstehen, warum ist der so oder verhält er sich so oder fühlt er so, wie er fühlt oder die fühlt?
02:31:39: Ich glaube, das ist schon mal ein Riesen.
02:31:42: Ja, aber ich bin jetzt auch, und das ist jetzt wieder so eine Neuentwicklung.
02:31:47: Wenn man in meinem Stamm ist, dann Konflikte ist nie guten am Stamm, weil dann würde das Stamm auseinanderfallen.
02:31:52: Sehen wir ja bei den Faio.
02:31:54: Hier darf man Konflikte haben.
02:31:55: Also bin ich irgendwann mal zum Punkt gekommen, wo ich gesagt, okay, es wird Leute sein, die kritisieren.
02:32:00: Lass sie kritisieren.
02:32:00: Die haben ja ein Recht.
02:32:01: Wir haben Freiheit hier.
02:32:02: Wir haben das Recht auf eine Meinung.
02:32:04: Jemand hat das Recht zu sagen, die spinnt.
02:32:05: Jemand hat das Recht zu sagen, die Kügler wieder mit ihren Geschichten.
02:32:09: Jemand hat das Recht zu sagen, die lügt.
02:32:12: Und es ist okay.
02:32:13: Natürlich ist es nicht schön, wenn jemand so gemeine Sachen ... Es gibt Sachen, die sind unter der Gürtellinie, wo ich sage, das ist wirklich nicht okay.
02:32:20: Und ich würde mir auch wirklich wünschen, dass das mal hier aufhört.
02:32:25: Man sagt immer, was könnte man lernen aus dem Urwald?
02:32:28: Und ich sage immer, was ich zum Beispiel für mich ... Ich, was ich hier wirklich verändern würde, wenn ich etwas verändern würde, ist dieses brutale, psychische Terror, das man manchmal hier macht.
02:32:42: Dieses unter der Gürtellinie.
02:32:44: Ja, ich kann sagen, ich bin mit deiner Meinung nicht einverstanden oder ich habe eine andere Meinung.
02:32:48: Okay, aber wenn man anfängt, einen Menschen psychisch, also mit Wörtern, so kaputt zu machen.
02:32:55: Und diese selben Leute, die das machen, sind genau die, die das kritisieren, wenn man beim Urwald jemand anschießt.
02:33:02: Und da frage ich mich, was ist besser?
02:33:03: Eine Wunde, ein körperliche Wunder heilt.
02:33:05: Irgendwann hat man nicht der Schmerzen.
02:33:07: Eine seelische Wunde, das kann Jahre dauern.
02:33:11: Weil man sieht sie nicht und man versteckt sie.
02:33:13: Und jemand umzubringen, natürlich absolut, sollte man nie machen.
02:33:17: Total.
02:33:18: Aber ich denke mir manchmal, dass wir im Westen, dass das ... Was zum Beispiel mein Sohn, einer meiner Söhne, dass er noch in der Schule war, hat einen Streit gehabt mit einem Jungen.
02:33:28: Er hat den Jungen eine runtergehauen.
02:33:30: Und dann wurde ich geholt natürlich.
02:33:32: Und der hat Ärger gekriegt, mein Sohn.
02:33:34: Er war noch in der Grundschule.
02:33:35: Und der hat die Lehrerin gesagt zu meinem Sohn, Julian, du kannst den Beleidigen so viel du willst.
02:33:41: Du kannst den fertig machen, so viel du willst.
02:33:43: Aber du darfst ihm nicht hauen.
02:33:45: Und er hat mein Sohn zu mir gesagt, Mama sagt, warum ist das schlimmer?
02:33:49: Warum?
02:33:50: Und ich sag, Julian, du hast recht.
02:33:52: Natürlich ist es gut.
02:33:53: Damals war im Schulhof, was haben wir vor alten Zeiten, haben sie sich bekloppt aufm Schulhof oder so.
02:33:58: Natürlich, jemand koppelt sich so weh zu tun, dass im Krankenhaus dann ist auch nicht okay.
02:34:02: Es ist auch nicht okay.
02:34:03: Aber beides finde ich nicht okay.
02:34:06: Jemand, fertig zu machen, seelisch fertig zu machen, zu beleidigen, gemein zu sein, anzuschreien, ist für mich auch nicht besser.
02:34:16: Und ich würde mir wünschen, dass die Menschen einfach mal anfangen, ein bisschen mehr Verständnis zu haben und ein bisschen freundlicher zu sein.
02:34:24: Es kostet nicht, jemand anzulechen.
02:34:26: Es kostet nicht, zu sagen, wissen Sie, ich bin Ihrer Meinung nicht.
02:34:29: Ich habe nicht die Meinung für Sie.
02:34:31: Aber ich habe mir Ihre Meinung angehört und Ihre Geschichte angehört.
02:34:35: Genau.
02:34:36: Und ob man letztendlich sagt, ich bin dagegen, ist es okay.
02:34:38: Nein, sofort geht es unter der Güttelinge.
02:34:40: Sofort wird man kritisiert.
02:34:42: Sofort wird das mit so einer Aggressivität.
02:34:45: Und dann wundern sich alle, warum ich diese Welt hier gefährlich finde.
02:34:49: Sabine, ganz herzlichen Dank.
02:34:51: Bitteschön.
02:34:52: Für das Gespräch, für die Einblicke.
02:34:54: Es gibt natürlich noch ganz viel mehr in dem Buch.
02:34:57: Ja.
02:34:58: Und das Schöne hier an diesem Podcast ist, wir bleiben unsichtbar.
02:35:03: Ja, aber das stimmt.
02:35:05: Man kann sich anziehen, wie man
02:35:07: will.
02:35:08: Wir bleiben unsichtbar.
02:35:08: Wir haben vorhin ein, zwei Fotos gemacht.
02:35:10: Ja, genau.
02:35:11: Da gibt es dann auf Instagram oder so, auf deinem Kanal und auf meinem Tag.
02:35:15: Bitteschön.
02:35:22: Was bleibt mir zu sagen am Ende dieses Gesprächs, was ich dir noch mitgeben möchte?
02:35:26: Ehrlich gesagt.
02:35:27: Gar nichts.
02:35:28: Ich glaube, dieses Gespräch, das steht für sich.
02:35:32: Das sagt jetzt sowieso erst mal, das wird noch nachwirken bei dir.
02:35:38: Da wird sich noch einiges in Bewegung setzen, auch gedanklich.
02:35:43: Auch für mich war dieses Gespräch sehr inspirierend.
02:35:45: Ich denke sehr, sehr gerne daran zurück und freue mich schon auf die Podcastfolge, die demnächst kommt.
02:35:52: die uns wieder mit hinnehmen wird in den Dschungel.
02:35:55: Nur mit einem anderen Gast.
02:35:58: Wenn du den Newsletter abonnieren möchtest, der diesen Podcast begleitet, dann kannst du das gerne tun unter christophörster.com.
02:36:06: In diesem Newsletter gibt es immer weiterführende Links und Infos zu den Themen aus dem Podcast.
02:36:11: Ich packe da jetzt am kommenden Wochenende, der erscheint immer Sonntags.
02:36:15: Auch nochmal den Link zu Sabine Küchlers Buch rein.
02:36:19: Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind und wenn du magst, dann hören wir uns schon am Dienstag wieder zur neuen regulären Folge von Freiraus, dem Podcast für mehr Freiheit und Abenteuer in unserem Leben.
02:36:34: Bis dahin wünsche ich dir eine gute Zeit.
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